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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Mia ist Schülerin der Leo-Weiß-Schule. Dieser droht die Schließung, daher lässt Mia sich etwas einfallen. Schon seit Langem steht die Schule in Konkurrenz zum örtlichen Gymnasium. Nun hat die Schulbehörde beschlossen, dass die Schule mit weniger Neuanmeldungen schließen muss. Mia hat sich ein Musical über eine Zombie-Apokalypse ausgedacht, welches neue Schüler anlocken soll. Alle machen mit, um gegen das Elite-Gymnasium zu gewinnen. Doch es geht vieles schief und Mia ist wegen Kim abgelenkt.

Kritik

Zugegeben, mit einer Fortsetzung des desaströsen YouTube-Star-Massakers Kartoffelsalat aus dem Jahre 2015 – der zeitweise als einer der schlechtesten Filme aller Zeiten gehandelt wurde – hat wohl niemand gerechnet. Vor allem wohl nicht damit, dass gleich Kartoffelsalat 3 - Das Musical kommt. Eine Fortsetzung wird gleich übersprungen, um nicht das schlechte Ergebnis zu wiederholen oder gar noch schlechter zu werden (geht das überhaupt?). Doch ist der neue Film von Regisseur und Autor (und Cutter) Michael David Pate – der zwischenzeitlich mit dem zumindest ambitionierten deutschen Horrorfilm Heilstätten die Kinos erreicht – denn überhaupt ein Grund zur Freude? Nun, soviel sei verraten: Dank jeder Menge kreativer Ideen, einiger eingängiger Songs, viel Kritik an der derzeitigen Schulpolitik sowie viel Selbstkritik und gut pointierten Meta-Gags, landet das Musical tatsächlich deutlich weiter oben in der Wertungsskala. Bei Zielgruppe und Fans dürfte der Film sogar einschlagen wie eine Bombe, was zuletzt daran liegt, dass das sympathische Darsteller-Trio bestehend aus Marta Shkop, Lea Mirzanli und Nicole Cross wunderbar zusammen agiert und funktioniert.

Kartoffelsalat 3 - Das Musical macht zumindest nicht den Fehler auf absolut dröge und platte Wortwitze und Situation zu setzen, die so wohl heute auf TikTok im der Schulpause produziert werden würden (und damit sind die kreativlosen Ideen gemeint), sondern möchte viel lieber eine Geschichte erzählen. Nun, diese ist zwar sehr vorhersehbar, steckt voller Klischees und nicht jeder Gag (oder Figur) kann punkten, doch dafür gibt es jede Menge Charme und gute Laune. Gerade wenn Michael David Pate aus seiner einstigen Misere eine durchaus ansprechende Handlung bastelt und immer wieder für „Wendungen“ sorgt, zeigt dies eindrucksvoll, dass das Team aus Fehlern gelernt hat und sich für die Fortsetzung einiges an Zeit genommen hat. Dies betrifft auch die Songs selbst, die ab den ersten 10 Minuten fast im Minutentakt über den Bildschirm laufen. Auch hier gilt: Nicht jedes Stück kann überzeugen, doch einige von ihnen sind klare Ohrwürmer, machen Spaß und passen perfekt ins Ambiente des Films. Gleiches gilt für die Gaststars und Cameos (unter anderem Martin Semmelrogge, Katy "Walter" Karrenbauer, Phil Laude), die zumeist gut eingebaut werden und den Film passend unterstützen.

Hauptattraktion von Kartoffelsalat 3 sind aber ganz klar die Hauptdarstellerinnen: Diese sind offensiv, gut emanzipiert und haben zudem eine fantastische Chemie untereinander. Egal ob im Tanz/Gesang Duell/Duett oder eben in Konflikten und Liebe. Hier stimmt vieles, was zusammen mit den Songs und der Art der Erzählung hervorragend harmoniert und gekonnt kurzweilige Unterhaltung bietet. Und auch wenn das Budget sehr klein war, so sticht auch hier der Film aus der Masse an Indie-Produktionen gut heraus. Dennoch sind beispielsweise manche der Stücke nicht gut abgemischt und auch eine Lippensynchronität besteht nicht, was gerade am Ende mehr und mehr auffällt. Dennoch: Michael David Pate schafft es dank Selbstironie und Selbstkritik, sowie einer enormen kreativen Anstrengungen, seinen Tiefpunkt hinter sich zu lassen. Sogar Castingshows bekommen hier ihre kleine Schelte und auch das Gefühl „Deutscher Film“, bleibt nur an wenigen Stellen haften. Bleibt zu hoffen, dass Pate diesen Weg weiter geht. Wie wäre es einmal mit Spoof. Die deutsche Kinolandschaft schreit doch förmlich danach.

Fazit

"Kartoffelsalat 3" ist ein kurzweiliges, spaßiges und kunterbuntes Musical, welches nicht nur das Herz am richtigen Fleck hat, sondern dank Selbstkritik und wirklich guter kreativer Ideen, sogar ein kleiner Lichtblick in der Comedy-Landschaft Deutschlands darstellt. Doch das Ziel ist noch lange nicht da, dafür hakt es immer noch an vielen Stellen, auch wenn Spaß – anders als bei "Kartoffelsalat" aus dem Jahre 2015 – dieses Mal wirklich drin ist.

Kritik: Thomas Repenning

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