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Inhalt

Arthur Bishop (Charles Bronson) ist ein sogenannter Mechanic. Ein Profikiller, der es versteht, Morde wie Unfälle aussehen zu lassen. Er ist kühl, geduldig und höchst professionell. Sobald Bishop sein Ziel kennt, gibt es kein entkommen. Als er jedoch eines Tages Harry McKenna (Keenan Wynn), einen alten Freund der Familie umbringen soll, scheint alles außer Kontrolle zu geraten. Zwar kann er den Auftrag ohne Schwierigkeiten über die Bühne bringen, fortan trifft er sich allerdings oft mit Harrys zynischen Sohn Steve (Jan Michael Vincent). Dieser ist fasziniert von Bishop und will ebenfalls das Handwerk erlernen. Vom Mord an seinem Vater weiß er indes nichts. Nach langem zögern, weiht Bishop Steve schlussendlich in die Geheimnisse ein. Die Auftraggeber des Mechanic, sind dagegen von den Vorkommnissen beunruhigt, ein perfides Spiel beginnt…
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die 60er und 70er Jahre waren nicht nur geprägt von harten Italo- oder Spätwestern, sondern auch durch kompromisslose Actionfilme, die meist in Sachen Moralvorstellungen ihre eigenen Regeln kannten. Einer der Stars dieser Zeit war Charles Bronson, der durch seine unglaubliche ruhige Spielart stets den einsamen Wolf mimte. Zusammen mit Regisseur Michael Winner, kehrte Bronson 1972 einmalmehr in seine Paraderolle zurück. Dieses Mal als eiskalter Killer, welcher einen Schüler aufnimmt, um ihn das Handwerk des Tötens beizubringen. Kalter Hauch (im Original The Mechanic ), wurde dabei ein Klassiker des Genres, welcher sich besonders durch seine ruhige Inszenierung auszeichnet.

Von Anfang an, präsentiert sich Kalter Hauch als ruhiger gelassener Thriller, der vornehmlich auf eine gemächliche Erzählweise setzt. So inszeniert Regisseur Michael Winner beispielsweise die ersten 15 Minuten komplett ohne Dialoge. Nur per Bild, als stiller Beobachter der Szenerie, wird man als Zuschauer in die Welt von Arthur Bishop hineinversetzt. Dieser bereitet in diesen Attentate vor, plant seine Schritte, beobachtet seine Opfer und präpariert schlussendlich die Komponenten so, dass es kein Entrinnen vor dem Tod gibt. Erst nach einer knalligen Explosion, die natürlich Marke Oldschool ist, entfaltet sich der Plot. Dieser ist geprägt von einem gekonnten Spiel aus Intrigen, Misstrauen sowie einer seltsamen Freundschaft zwischen Bishop und Steve. Besonders diese innige Beziehung zwischen den ungleichen Charakteren ist es, die den Hauptreiz der Geschichte ausmacht. So achtet Regisseur Michael Winner sehr darauf, die Hauptpersonen so vielschichtig wie möglich zu zeigen. Der gesellschaftlich moralische Aspekt bleibt zwar außen vor, doch der psychologische Faktor von Bishop, aber auch Steve wird bis ins kleinste Detail beleuchtet. Allerdings ist dies auch ein Knackpunkt der Handlung. Denn obgleich der Zuschauer ein genaues Bild der Motive von Bishop kennt, sein Leben in all seinen Facetten kennen lernt, von Liebe bis Vater-Sohn-Beziehung, sind dies meist zu starke Unterbrechungen, wodurch die eigentliche Erzählung oft in den Schatten rückt. Dennoch baut sich allmählich die Spannung auf, um dann in einem gekonnt kompromisslosen Finale zu münden.

Trotz der exzellenten Darstellung der Figuren, bleibt jedoch eine wesentliche Frage unbeantwortet. So bleibt die Frage offen, was die beiden ungleichen Charaktere verbindet. Warum schließen sie sich zusammen? Ist es die gemeinsame Freude am töten oder plagen Bishop nach seiner Tat Schuldgefühle, wodurch er die Nähe von Steve sucht? Der Übergang vom Einzelgänger zum Lehrer, bleibt leider viel zu fraglich, sodass die Geschichte in der Mitte etwas an Glaubwürdigkeit verliert.  Der Action oder gar der intelligenten Darstellung der Morde, tut dies indes keinen Abbruch. Denn obgleich die Inszenierung einiger typischer 70er Jahre Klischees unterworfen ist, ist diese im Vergleich zum Genre-Durchschnitt mehr als gelungen. So sind die Actionszenen geprägt von rasanten Verfolgungsjagden, spannenden Beschattungen sowie einiger wahrhaft gekonnten Feuergefechten. Zusammen mit den Mystery-Klängen, die ebenfalls Marke 70er sind, ergibt sich so schnörkellose Oldshool-Action, die so manch eine CGI-Explosion alt aussehen lässt. Dies gepaart mit den verschiedenen Kamerazooms und Großaufnahmen, macht aus Kalter Hauch einen Kultfilm der ganz besonderen Art. Die gezeigten Unfälle allerdings, sind heute etwas in die Jahre gekommen und wirken hölzern und kompliziert. Scheinbar war das töten in den 70ern noch schwerer, als es heute bei Jason Bourne oder Codename 47 der Fall ist.

Das trotz der wirklich gemächlichen Erzählweise die Geschichte über große Strecken dennoch funktioniert, liegt an dem gekonnten Spiel von Charles Bronson. Er ist locker, cool, stets beherrscht und spielt so jede Figur mit Leichtigkeit an die Wand. Wenn Bishop bei Wein, Pfeife und klassischer Musik seinen nächsten Mord plant, dann wirkt dies durch Bronson so natürlich, sodass dies zu keiner Zeit aufgesetzt wirkt. Dass hierbei Bronson ein Mann weniger Wort ist, durfte er schon unzählige Mal beweisen und spätestens seit Spiel mir das Lied vom Tod war es sein Markenzeichen. Die Rolle des Psychopathen Steve hingegen, die von Jan-Michael Vincent gespielt wird, verblasst neben Bronson merklich. So versucht Vincent sein möglichstes, hat aber als arroganter Soziopath nicht die passende Mimik.

Fazit

Trotz einiger schwächen, ist "Kalter Hauch" ein gelungener 70er Jahre Actionfilm, der zwar durchaus in die Jahre gekommen ist, aber mit einem grandiosen Charles Bronson immer noch zu überzeugen weiß. So ist die Erzählung gemächlich, zeigt sich aber intelligent und vor allem kompromisslos. Regisseur Michael Winner und Bronson sollten noch unzählige Male zusammenarbeiten, wobei sie unter anderem die brutale "Death Wish"-Reihe erschufen.

Kritik: Thomas Repenning

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