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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

JENSEITS VON SCHULD erzählt die Geschichte eines Elternpaares, dessen Kind zum Mörder wurde. Dürfen sie ihr Kind noch lieben, angesichts dieser unverzeihlichen Schuld? Schaffen sie es, Familie zu sein und sich ihr Leben als Paar zurückzuerobern?

Kritik

Das Telefon klingelt und die ehemalige Rechtsanwaltsfachangestellte Ulla geht ins Haus während ihr Mann Didi draußen den sich verdüsternden Himmel betrachtet. „Niels“, hört man seine Frau von drinnen sagen während er weiter den sich verdüsternden Himmel betrachtet und den Namen des gemeinsamen Sohnes wiederholt: Niels. Dann folgt der Abspann. Niels hört und sieht man nicht und doch scheint er indirekt immer präsent. Ein Gespenst, das durch die ruhigen Szenen Katharina Kösters (Natascha) und Katrin Nemecs Doku wandert. 

Das ist kein Spoiler, denn das sensible Porträt der Regisseurinnen, von denen eine bereits in Vom Lieben und Sterben ein ähnlich delikates Thema aufgriff, ist nicht auf Spannung und Schockwirkung ausgerichtet. Ganz anders als eine TV-Produktion, zu der die gefassten Gespräche mit dem Protagonisten-Paar und nüchterne Optik ein Gegenpol sein sollen. Denn Niels ist Niels Högel. Als Krankenpfleger tötete er mutmaßlich von 1999 bis 2005 über 300 Menschen. 2015 wurde er wegen mehrfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.

Wegen „besonderer Schwere der Schuld“. Mit Schuld beschäftigt sich auch die Inszenierung. Nicht der juristischen des Täters, sondern einer psychosozial konstruierten Schuld, von der Ulla sagt, sie fühle sie nicht. Auch wenn ihre Worte eher wie Selbstberuhigung wirken, markieren sie einen psychologischen Schritt, der im Titel anklingt. Nun folgt eine neue Herausforderung, das Weiterleben mit dem Geschehenen. Eine weitere Frage, auf die weder die Inszenierung noch deren Mitwirkende eine Antwort haben. Vielleicht, weil es keine gibt.

Fazit

Die Kinoleinwand passt nicht zu Katharina Kösters und Katrin Nemecs zweiter Zusammenarbeit, die sich behutsam und respektvoll ihren Figuren annähert. Der private Rahmen, die karge Inszenierung und der alltägliche Austausch, der nur gelegentlich den Fall berührt, sind dafür substanzschwach. Die beobachtende Skizze einer lebenslangen Last, deren Gewicht das Protagonisten-Paar zu spüren beginnt, erfasst die innere Leere und Trauer zweier Eltern, deren Kind noch am Leben ist. Neue Erkenntnisse liefert dies nicht, noch weniger eine Perspektive.

Kritik: Lida Bach

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