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Der Tod ist erst der Anfang: Als die Leiche der 15-Jährigen Jamie Marks (Noah Silber) gefunden wird, beschließt der gleichaltrige Adam McCormick (Cameron Monaghan) das eigentlich unmögliche. Er will sich mit seinem Geist in Verbindung zu setzen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bereits der Titel von „Jamie Marks Is Dead“ hinterlässt eine gewisse Faszination. Ist es doch hier das gewisse Mysterium, welches klar im Vordergrund steht. Wer war Jamie Marks? Was ist wirklich passiert und wie konnte dieses Verbrechen geschehen? Doch kann uns der neue Film von Regisseur und Kameramann Carter Smith (der zuletzt fleischfressende Pflanzen im soliden Horror-Streifen „Ruinen“ auf uns hetzte) ebenso in seinen Sog ziehen wie der Titel? Zum Teil. Jedoch ist es eine Frage der Herangehensweise. Denn obgleich uns „Jamie Marks Is Dead“ eigentlich einen Geister-Film vorsetzt, sind es keinesfalls die düsteren oder gruseligen Momente, die die Geschichte auszeichnen. Viel mehr liefert uns Autor Carter Smith (zusammen mit  Christopher Barzak) ein trauriges, melancholisches, gefühlvolles sowie tragisches Drama, das gekonnt Realität mit Fiktion verbindet. Hier gibt es kaum Konventionen und daher eine kleine Genre-Perle, die besonders Fans von Coming-Of-Age Erzählungen begeistern wird.

So ist der Fall von Jamie Marks keineswegs von Bedeutung: Was zählt sind die Charaktere der Geschichte und dessen gegenseitige Beziehungen. Alle scheinen wie gefangenen zwischen Tod, Leben, Tragik, Verzweiflung, Liebe und Leid. Viel wichtiger ist jedoch Jamie selbst. Denn erst nach dem Leben beginnt für ihn selbiges. Wo ihn zuvor niemand wahrgenommen hat, sein Freund sein wollte oder sich für ihn interessierte, entsteht durch seine Geistergestalt (die Adam McCormick nach und nach erscheint) eine tiefe Freundschaft, die zugleich auch eines der größten Probleme erzeugt. Denn wo die Bindung zum Totenreich stärker scheint als zum Leben, warum sollte man sich die Tragödie des Seins noch antun? Doch „Jamie Marks Is Dead“ will keinesfalls philosophisch werden. Viel eher zeigt uns Regisseur Carter Smith eine gefühlvolle Teenie-Geschichte, die gerne auch romantische oder gar homoerotische Züge annimmt. Dies ist ungewöhnlich. Ebenso ungewöhnlich wie die ruhige, hypnotische und zuweilen stark gefühlvolle Inszenierung. Kameramann Darren Lew liefert uns perfekt einen Einblick in eine kritische Dreiecks(Vierecks)-Beziehung, die zwangsläufig auf eine Eruption hinauslaufen muss.

Somit kann „Jamie Marks Is Dead“ von seinem ungewöhnlichen Stil sehr profitieren: Wo andere Genre-Filme uns Gruselmomente am laufenden Band servieren (hier leider aber auch im Falle von Frances) und vor Klischees nur so platzen, gibt es in der Geschichte von Jamie (basierend auf dem Erfolgsroman „One for Sorrow“ von Christopher Barzaks aus dem Jahre 2008) ein durchaus realistisches Jugendrama, welches ohne Mühen seine Geisterkomponente ohne Klischees mit einwebt. Das größte Highlight von „Jamie Marks Is Dead“ sind aber wohl seine Jungstarts bestehend aus dem Trio Cameron Monaghan, Morgan Saylor und Noah Silver, die schlichtweg eine beeindruckende Leistung und somit Tragik abliefern, die den Zuschauer mitreißt. Dies kann jedoch nicht von den Nebenplots sowie vor allem von der Geschichte rund um Adams Mutter Linda (Liv Tyler) behauptet werden. Aufgedreht sowie überzogen, wird hier ein Konflikt offenbart, der einen völlig anderen Film preisgibt. Inkohärent und Unausgegoren, geht hier viel vom eigentlichen Potenzial verloren. Was bleibt ist aber dennoch ein emotional aufwühlendes Coming-Of-Age Drama, welches begeistert.

Fazit

„Jamie Marks Is Dead“ will weder Horror-Film sein (trotz der zornigen Frances) noch Thriller. Viel eher ist der Film von Regisseur Carter Smith ein tiefes wie emotionales Teenie-Drama, welches gelungen gewohnte Konventionen umgeht und die Geister-Geschichte gekonnt melancholisch einfängt. Trotz kleinerer Schwächen ergibt dies eine tragische Coming-Of-Age Erzählung, die gerade darstellerisch außergewöhnlich ist.

Kritik: Thomas Repenning

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