Inhalt
Mike Regan (Pierce Brosnan) führt das luxuriöse Leben eines Selfmade-Millionärs mit bildschöner Ehefrau, einer intelligenten Tochter, beeindruckendem „Smart Home“ und mehr Geld, als er je ausgeben kann. Seine exklusive Firma Regan Aviation steht kurz vor einem Durchbruch im Privatjet-Sektor und er vor dem Geschäft seines Lebens. Doch als seine Beziehung zu einem ehemaligen IT-Angestellten hässlich wird, sieht er seine ganze Existenz bedroht, denn heute kann jedes private Detail mit nur einem Mausklick an die Öffentlichkeit gelangen. Ed Porter (James Frecheville) geht sogar noch einen Schritt weiter…
Kritik
Der ehemalige James Bond-Darsteller Pierce Brosnan scheint es sich im Heimkino-Bereich gemütlich gemacht: Survivor, The November Man, No Escape und Urge erblickten – zumindest hierzulande – nie das Licht des Kinos, erwiesen sich aber auch auf DVD und Blu-ray als recht erfolgreich und sein wir ehrlich, die Zeit, in denen Direct-to-DVD-Produktionen einzig und alleine aus billigen Rip-Offs bestand sind lange vorbei.
Auch Hacked: Kein Leben ist sicher wird eine Kinoauswertung verweigert. Gut so. Der Thriller von Regisseur John Moore, der in seiner Karriere mehrere vielversprechende Projekte in den Sand setzte (z.B. Max Payne oder Stirb Langsam - Ein guter Tag zum Sterben) inszenierte hier einen oberflächlichen, simplen und zutiefst vorhersehbaren Film. Die Fronten sind hier bereits nach gefühlt zehn Minuten klar: Reicher Geschäftsmann gegen Psycho-Hacker. Beide Parteien werden so gezeichnet, wie es nun mal Gang und Gäbe ist. Brosnans Rolle ist ein ganz ordentlicher Kerl, hat aber natürlich Dreck am stecken (gibt es überhaupt Geschäftsmänner die ohne auskommen) und der andere wirkt verschlossen (typisch Psychopath) und missversteht Nettigkeit mit echter Freundschaft, was schließlich dazu führt, dass seine bösartige Seite die Kontrolle übernimmt - in seinem und dem Leben des Geschäftsmannes.
Das ist weder innovativ noch sonderlich einprägsam, in der dargebotenen Einfachheit aber nicht ohne einen gewissen Unterhaltungswert. Klar, die Botschaft vom gläsernen Menschen wird hier immer wieder marktschreierisch vorgetragenen und dennoch verkommt Hacked: Kein Leben ist sicher nie zu einem Lehrfilm. John Moore inszenierte hier einen so simplen wie absolut annehmbaren Thriller. Kein Low- aber auch kein Highlight. Ein Werk für Zwischendurch, das mit bekannten aber durchaus funktionellen Mechaniken arbeitet und dabei darauf verzichtet seine Figuren oder Handlung all zu sehr auszubreiten oder zu vertiefen.
Es mag sein, dass die Beschreibung des bösen Hackers (Zitat aus dem Film: „Er ist wirklich krank und ein böser Mensch.“) fast zu flach ist, aber innerhalb dieser Anspruchslosigkeit verbirgt sich auch eine gewisse Art von Komik sowie ein gutes Zeichen dafür, dass Hacked: Kein Leben ist sicher letztlich auch selbst weiß, was er einem bietet und das ist ein klar erzählter, stringent inszenierter und darstellerisch solider Thriller, der plump mit den modernen Ängsten vor geheimer Überwachung und neue Techniken spielt, jedoch dabei so breitbeinig und bullig vorgeht, dass davon am Ende nicht mehr hängen bleibt, als die Erkenntnis, dass Psychopathen mit am gefährlichsten sind, wenn sie das WLan-Passwort kennen.
Fazit
"Hacked: Kein Leben ist sicher" erweist sich als anständiger und recht plumper Tech-Thriller, der gewiss mehr aus seiner Thematik hätte rausholen können. Als filmischer Snack ist er aber durchaus goutierbar.