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Alle Jubeljahre beglückt uns Regisseur Paul Thomas Anderson, dessen Filme bereits so einige Oscarnominierungen erhalten haben, mit einem neuen Streifen. Zur Auszeichnung hat es bisher noch nicht gereicht, mit seinen 44 Jahren ist Anderson aber auf einem guten Weg, in (naher) Zukunft die Trophäe einstreichen zu können. Sein aktueller Film hingegen ist nicht für einen Academy Award nominiert, mit Begründung?
Die Romanvorlage stammt von Thomas Pynhon (*1937) und ist dessen siebter Roman, der 2009 erschien. Anderson betritt auf dem Wege Neuland, da sich noch kein Regisseur an die "unverfilmbaren" Werke Pynchons, von dem es im übrigen zu gut wie keine Fotographien, Interviews oder sonstige mediale Aufzeichnungen gibt, herangewagt hat. Das Resultat ist ein zweieinhalbstündiger Trip durch das Los Angeles der 70er Jahre, wobei man das Wort "Trip" bitte wörtlich nehmen darf.
"Inherent Vice" ist anstrengend. Würde Protagonist Larry "Doc" Sportello (Joaquin Phoenix; Walk the Line), optisch eine Mischung aus Wolverine und Bigby Wolf (für die Comicsfans unter uns), mit seinem angefressenenen Kifferhirn den Film sehen, er würde nichts verstehen. Und ein wenig geht es auch so dem Zuschauer mit durchschnittlicher Gedächtnisleistung. Durch Nebelschwaden, deren Ursprünge auch in dem Verbrennen von Marihuana begründet liegen, verfolgen wir Sportello bei dem Versuch, ein verworrenen Komplett rund um seine Ex-Freundin und ihren neuen Geliebten, einen Stadtbekannten Immobilien-Mogul, aufzudecken. Gefühlt taucht in jeder Szene in neues Gesicht auf, macht die Geschichte noch ein Stück komplizierter. Wir SIND Sportello, denn wir wissen genauso wenig, oder viel (je nach Betrachtungswinkel), wie er, der den ganzen Film hindurch zu hilflosem Stochern im Nebel verdammt ist. Dabei bekommt es Kriegsveteran und inzwischen zum Langhaarhippie gewordene Doc mit allerei Charakteren zu tun, die er beim Stochern im Nebel versehentlich angepiekst hat und die ihn nun in eine völlig andere Richtung stoßen. Hier fackelt Anderson ein wahren Feuerwerk ab, denn die Nebencharaktere sind fast ausnahmslos Hollywoodgrößen und schon in diversen Hauptrollen zu sehen gewesen sind.
Anderson zeigt in scharfen Bild einer desillusionierten Hippie-Kultur, die sich im handelnden Jahr 1970 den Scherben ihrer Hoffnungen und Ziele gegenübergestellt sieht. Love & Piece is dead; aus Vietnam kommen immer mehr Särge , Nixon ist Präsident und im alltäglichen Leben sieht man sich nur Anfeindungen, besonders durch der Exekutive, gegenüber. Anderson holt sich Inspiration im Film noir, der Film aber ist stellenweise so bunt wie eine flickenbesetzte Ballonhose. Das Spiel mit den Farben beherrscht Anderson und zaubert schöne Bilder auf die Leinwand, seien sie tief blau und depressiv oder knallig bund und verrückt.
Der Film bleibt aber dann doch streckenweise ein Mysteriosum. Aus dem Off bekommen wir alle Nase lang literarische Ergüsse mit bedeutungsschweren Metaphern zu hören, die uns die aktuelle Situation erklären sollen. Der Grad zur Pseudointellektualität ist schmal. Dazu mischen sich noch bedeutungsschwangere Shots, die geradezu zwingend auf eine Meta-Ebene verweisen wollen, dabei aber so kurzweilig sind, dass man sie in dem Wust aus Charakteren und Storylines kaum erfassen kann. Hier ist es mit einer Sichtung kaum getan; aber wer tut sich so einen FIlm zweimal an?