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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Christine Lucas leidet an psychogener Amnesie, die durch einen traumatischen Unfall ausgelöst wurde. Jeden Morgen denkt sie, sie ist eine alleinstehende Single-Frau Mitte zwanzig, doch in Wirklichkeit ist sie verheiratet und vierzig Jahre alt. Jeden Tag muss ihr Ehemann Ben ihr erklären, wer er ist. Und jede Nacht verschwindet das Wissen des Tages wieder. Als sich der Neuropsychologe Dr. Nash, mit dem sie angeblich - ohne Bens Wissen - bereits längere Zeit zusammen arbeitet, bei ihr meldet, erfährt sie, dass sie nach einem brutalen Angriff zurück gelassen wurde. Um ihr Wissen über die Nacht zu retten, beginnt Christine ein Videotagebuch zu führen. Ganz langsam fügt sich ein Puzzleteil zum nächsten und Christine muss erkennen, dass die Wahrheit weitaus gefährlicher ist, als sie sich jemals hätte vorstellen können...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Während für Christine (Nicole Kidman, Eyes Wide Shut) jeder Morgen mit einem heftigen Erwachen beginnt, grüßt für ihren Gatten Ben (Colin Firth, Kingsman: The Secret Service) täglich das Murmeltier. Sie muss den Schock verarbeiten neben einem völlig Fremden aufzuwachen und nicht mehr die 26jährige Studentin zu sein, sondern eine 40jährige Ehefrau mit einem Kurzzeitgedächtnis, das über Nacht wieder gelöscht wird. Er hingegen muss immer wieder die inzwischen routinierten Erklärungen abspielen, die seine Geliebte zumindest grob ins rechte Licht rücken.

Der gleichnamige Debütroman des Briten S.J. Watson wurde ein internationaler Bestseller, Ridley Scott (Gladiator) schnappte sich die Filmrechte, überließ die Umsetzung dann Rowan Joffe (Brighton Rock), dem Sprössling von Roland Joffé (The Killing Fields – Schreiendes Land). Prominent besetzt und mit einer nicht uninteressanten Prämisse ausgestattet. Ein immer wiederkehrendes Blackout-Puzzle im Stile von Memento, bei dem sich die verwirrte Protagonistin ständig aufs Neue in der ihr vorgesetzten Realität zurechtfinden muss. Dabei natürlich völlig abhängig von den Aussagen ihres Mannes, der einzigen, ihr verbliebenen Bezugsperson. Dem es dadurch theoretisch möglich wäre, sich die Fakten so hinzubiegen, wie es ihm am besten passen würde. Zweifel entstehen bei Christine durch den Kontakt mit dem Neurowissenschaftler Dr. Nash (Mark Strong, Kick-Ass), der sie scheinbar schon seit Wochen heimlich behandelt und Details offenbart, die nicht zu Bens dargelegten Wahrheiten passen.

Filme dieser Art haben naturgemäß mit einem eingeschränkten Maß oder zumindest recht dehnbaren Begriff von Logik und Nachvollziehbarkeit zu kämpfen, da macht auch Ich darf nicht schlafen keine große Ausnahme. Zu einem gewissen Grad sollte man ihnen das zugestehen und sich einfach von der Geschichte treiben lassen. Wer nicht pingelig jedes Detail seziert kann eine ganze Weile auch durchaus seinen Spaß damit haben. Der Film umgeht immerhin die allergrößten Schlaglöcher durch halbwegs plausible Erklärungen, die allerdings auch nur dadurch greifen, dass es erstaunlich wenig Eingriff von „außerhalb“ gibt. Im Prinzip ist die Handlung auf vier bzw. dreieinhalb Personen begrenzt, jede weitere würde das wackelige Kartenhaus mühelos zum Einsturz bringen. Entscheidend  sollte sein, wie gelungen der Zuschauer bei der Stange gehalten werden kann und sich das verschwommene Bild aus Halbwahrheiten, (aus welchen Gründen auch immer) vorenthaltenen Informationen und Stück für Stück zurückkehrenden Erinnerungsfetzen am Ende zu einem spannenden und – denn das ist eindeutige das Ziel – überraschend-wendungsreichen Thriller zusammensetzten lässt. Da geht dem durchwegs solide inszenierten Streifen ab der Hälfte leider viel zu schnell die Puste aus, auch da er seine Möglichkeiten nicht ausreichend nutzt.

Aufgrund des limitierten Personenkreises bleiben einfach zu wenige Optionen übrig und ein gewisser Verdacht erhärtet sich zu schnell, als das simple gestreute Täuschungsmanöver dem etwas Relevantes entgegenzusetzen hätten. Vielleicht auch notgedrungen wird die Katze dementsprechend etwas zu früh aus dem Sack gelassen, anstatt bis zur letzten Minute mit der Unwissenheit der Protagonistin (und damit auch der des Zuschauers) zu spielen. Das Finale verkommt daher zu einer platten, unspektakulären und recht enttäuschenden Nummer, übersüßt mit einem zu kitschigen Ende. Da wird mit dem Arsch eingerissen, was vorher recht vernünftig aufgebaut wurde.

Fazit

Verkrampft läuft der Film den eigenen Anspruch eines raffinierten Mindfuck-Thrillers hinterher und bemerkt dabei gar nicht, wie durchschaubar er ab einem gewissen Punkt wird. Bedauerlich, denn grundsätzlich verfügt Ich darf nicht schlafen über einen reizvollen Ansatz und versteht diesen eine Zeitlang relativ zufriedenstellend zu präsentieren. Für den einmaligen Konsum kurz vorm Schlafengehen, im Flugzeug oder beim Warten auf den Schornsteinfeger erfüllt er aber seinen Zweck.

Kritik: Jacko Kunze

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