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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Dandy Antonin weiß mit Worten umzugehen. Er hätte das Zeug zum berühmten Schriftsteller, aber meist nutzt er sein Talent nur, um sich aus misslichen Situationen herauszulavieren. Aufgerieben zwischen Anpassung an die Gesellschaft und dem Versuch, ihr zu entkommen, sieht er seinen Charme und Witz unvermittelt auf eine harte Probe gestellt. Hierfür sorgen fünf Frauen, die mit seiner Leben-und-leben-lassen-Einstellung allmählich die Geduld verlieren: seine Schwester, seine Gattin, die Frau, die er begehrt, eine Finanzbeamtin und eine Frau, die zum Opfer seiner kleinen Verbrechen wird.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Als Denis Côté (A Skin so Soft) vor fast einem Jahrzehnt mit seinem dokumentarischen Bestiare zum ersten Mal auf der Berlinale zu Gast war, schien es noch, als stecke hinter den statischen Langeinstellungen und der stilisierten Monotonie noch eine Aussage. Oder wenn schon kein Inhalt, dann wenigstes eine präzise Beobachtungsgabe. Knapp ein halbes Dutzend Festival-Filme später wird von Berlinale zu Berlinale deutlicher, dass der zum fraglichen Rang eines Dauergasts aufgestiegene Kanadier einer jener auf „Provokation“ gebürsteten Regisseure ist.

Provokation ist sein Schaffen auch in gewisser Weise, allerdings nicht ob seines Inhalts, sondern ob seiner Inhaltslosigkeit. Ideenmangel als Genialität zu verkaufen, hat nicht nur auf Filmfestivals Tradition. Und - sofern der Auteur ein weißer Cis-Mann ist - leider auch Erfolg. Da genügt es schon, die Kamera irgendwo draufzuhalten, damit irgendwer schreit: Genial! Das Irgendwo ist in hier eine windige Landschaft, in welcher in acht statischen Episoden jedesmal der Hauptprotagonist Antoine (Maxim Gaudette, Incendies) triviale Weisheiten palavert.

Genial! Es kommt noch besser. Jede Szene zeigt eine andere Frau mit diverse Klassiker der Literatur und Bühne evozierenden Figurennamen und historische Epochen zitierenden Kostümen, die Antoine Vorhaltungen macht. So sind sie halt, die Frauen. Immer meckern. Vielleicht, da die Dreharbeiten in die Lockdown-Zeit fielen, vielleicht bloß so, steht das Duo stets zwei Meter auseinander. Irgendjemand wird jedenfalls einen tiefsinnigen Kommentar auf die Einflüsse der Pandemie auf das partnerschaftliche Zusammenleben der gehobenen Mittelklasse hineininterpretieren.

Fazit

„Die Menschheit verliert ganz die Vernunft!“, wird in dem arrivierten Ensembletheater einmal in die Wald- und Wiesenlandschaft hinausgerufen. Die Filmwelt verneige sich vor Denis Côté, der im letzten Jahr garantiert als einziger zu dieser tiefschürfenden Erkenntnis gelangt ist. Für mehr als das und einem gelegentlichen Bonmot reicht es nicht in der chauvinistisch angehauchten Selbstbespiegelung, die es nur mit Mühe, Ausdruckstanz- und Kuh-Aufnahmen auf Spielfilmlänge schafft. Die Hohlheit ist hier Programm: „Immer der gleiche Refrain.“

Kritik: Lida Bach

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