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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Sommer 2001: In Filmen auf VHS sucht der 16-jährige Andoy nach Antworten auf die Frage, wer sein Vater ist. Als in seiner kleinen Heimatstadt zwei Personen auftauchen, die selbst einem Film entsprungen zu sein scheinen, gerät seine Wirklichkeit ins Wanken.

Kritik

Die zentrale Frage, die Ryan Machados spiritistischer Softcore-Sexfilm aufwirft, ist nicht, wie die sexuelle Selbstsuche des jugendlichen Helden (Mark Shun) ausgeht, sondern was sich wer bei der Berlinale Programmkoordination dabei gedacht hat, das laszive Langfilm-Debüt auf ein A-List-Festival einzuladen - dazu ins Kinderprogramm. Deplatziert wirkt die verworrene Story dort nicht nur aufgrund ihrer unmotivierten und unnötigen Sexszenen, sondern vor allem der ignorierten psychischer und pathologischer Implikationen. 

So gerät der 16-jährige Andoy, der sich zu Beginn der im Jahr 2001 angelegten Handlung nicht mal traut, mit seinem besten Freund einen Horrorfilm ohne Jugendfreigabe aus der improvisierten Dorfvideothek auszuleihen, wiederholt in sexuell übergriffige und explizite Situationen und begeht in einer irritierenden Wendung selbst sexuelle Nötigung. Irgendwelche Konsequenzen hat das nicht. Der richtungslose Plot verweigert jede Aufarbeitung und fährt fort als sei nichts gewesen. 

Die gesamte Inszenierung, die durchaus vielversprechend mit einer Vorstellung der zeit- und ortsspezifischen Filmfan-Kultur, innerhalb der mangels lokaler Kinos rauskopierte Filme von den wenigen Anwohnenden mit Videorekorder öffentlich vorgeführt werden, beginnt, gerät zunehmend zu einem Vehikel erotisierter Eskapaden zwischen Andoy, Haaarstylistin Ariel und Tall Dark Stranger Isidoro (Jay Gonzaga). Diese stehen nicht im Dienste psychologischer oder dramatischer Entwicklung, sondern der Schaulust. Auch der des Regisseurs.

Fazit

Was als Coming-of-Age-Drama und holprige, aber herzliche Hommage an eine kollektive Heimkino-Kultur beginnt, entwickelt sich in einer Reihe unlogischer Abschweifungen vom vermeintlichen narrativen Kurs zu einer endlosen erotischen Eskapade. Jene motivieren statt eines Coming out oder einer wie auch immer geartete Identitätsfindung lediglich künstlerisch verbrämten Voyeurismus. Die amateurhafte Kamera und Szenengestaltung, das verkrampfte Schauspiel und die sichtlich überforderten Statisten machen den Titel zum Programm. Ende. 

Kritik: Lida Bach

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