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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

1955 stellt sich der29-jährige Allen Ginsberg in der Six Gallery in San Franciscoerstmals vor ein Publikum, um sein gerade fertiggestelltes Gedicht"Howl" vorzulesen. Lange hat der Text in dem Weggefährtenvon Kerouac und Cassady gearbeitet, jetzt ist er in derÖffentlichkeit. Seine Offenheit und der ungeschminkte Gebrauch sexueller Sprache lösen eine Schockwelle aus. 1957 findet sichGinsberg vor Gericht wieder, wo dem Buch wegen Obszönität derProzess gemacht werden soll, obwohl dem Staatsanwalt überhaupt nichtklar ist, worum es in "Howl" eigentlich geht.


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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Man könne Poesie nicht in Prosa übersetzen, heißt es in dem gewagten Filmprojekt des Regie-Duos Robert Epstein und Jeffrey Friedman. Im Rahmen der Handlung verteidigt der Ausspruch das titelgebende Gedicht Allen Ginsbergs, der sich öffentlicher Empörung und dem Zugriff der Zensurbehörde ausgesetzt sah. Unterschwellig ist der Satz zugleich eine Art Verteidigung des Films, dessen Macher sich der Grenzen des Mediums bewusst sind. Epstein und Friedman, die neben der Inszenierung auch das Drehbuch gemeinsam schufen, wollen alles auf einmal in ihre Story packen: das epische Gedicht, die Hintergründe seiner Entstehung und die Geschichte des Prozesses, den es nach sich zog. Das alles in kaum 85 Minuten, die mit visuellen und dramaturgischen Einfällen und Konzepten überquellen. Paradoxerweise erweckt gerade die Fülle an Bildern, Worten, Zeitebenen und inszenatorischen Stilmitteln die wilde, inspirative, chaotische Beatnik-Ära zum Leben.

I saw the best minds of my generation destroyed by madness...“ Mit diesen Zeilen begann am 7. Oktober 1955 ein unbekannter junger Schriftsteller (James Franco) in San Franciscos Six Gallery in ein Gedicht vorzutragen. „Howl“ schrie die Verzweiflung einer verlorenen Welt heraus, besang ihre Schönheit und quälte sich mit ihrem Schrecken. Allen Ginsberg wurde dadurch zu einer der markantesten Stimmen seiner Generation. Der Beat Generation? In dem Interview, das sich auf einer anderen der vier Aktionsebenen abspielt, beantwortet Ginsberg die Frage verhalten. Es gäbe keine Beat-Generation. Nur ein paar junge Typen, die ihre Werke veröffentlicht haben wollten. Damit hat die Staatsanwaltschaft ein gewaltiges Problem. Ginsbergs Verleger Lawrence Ferlinghetti (Andrew Rogers), wird im Jahr 1957 der Verbreitung obszöner Schriften angeklagt. Sein Verteidiger Jake Ehrlich (Jon Hamm) und der unerbittliche Staatsanwalt Ralph McIntosh (David Strathairn) verhandeln Kunst vor Gericht. Die Grundsatzfrage, was den sogenannten literarischen Wert eines Werkes ausmacht und wer darüber entscheidet, sollte zu einem Meilenstein in der amerikanischen Rechtsprechung werden. 

Die Worte des umstrittenen Gedichts verwandeln sich in surreale Bilder zwischen Traum und Angstfantasie. Die Inszenierung lehnt sich mit rauschhaften Visionen gegen die Unverfilmbarkeit des Titelwerks auf. Die Mischung aus Coming-of-Age-Story, Courtroom-Drama, Figurenstück und Experimentalfilm bündelt die individuellen Stimmungen der einzelnen Handlungsstränge zu einem manischen Erzählfluss. Sechsmal führten die Regisseure Jeffrey Friedman und Rob Epstein gemeinsam Regie, darunter herausragenden Dokumentationen wie „The Celluloid Closet“ und „Common Threads: Stories from the Quilt“. Ihr untrügliches Gespür für die subtilen Momente eines Gesprächs zeigt sich in den dokumentarisch anmutenden Szenen des nachgestellten Interviews mit Ginsberg. Francos überzeugendes Schauspiel sowie die authentischen Foto- und Filmaufnahmen, die das Frage-und-Antwort-Spiel vor Gericht ergänzen, sind die Grundpfeiler des Films und tragen ihn auch über die flacheren animierten Momente.

Fazit

Es schien uns angebracht, eine filmische Form zu finden, die vermittelt, dass das Gedicht immer noch politisch, sozial und sexuelle verstören kann“, sagte Epstein. Bezeichnenderweise sind es jedoch nicht die Bilder, sondern die Originalzitate aus dem Gedicht, die bei Vorführungen Anstoß erregten. Somit ist die mitreißende Interpretation auch eine pointierte Erinnerung an den unabänderlichen Puritanismus der Gesellschaft.

Kritik: Lida Bach

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