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Inhalt

Don Champagne ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, der alles im Leben zu scheinen besitzt, was man sich wünschen kann. Doch kaum jemand weiß, dass er unter den Pantoffel seiner kontrollsüchtigen Frau Mona steht. Nachdem sie rausfindet, dass ihr Mann eine Affäre mit der attraktiven Dusty hat und sie womöglich geschwängert hat, zwingt sie ihn dazu, Dusty umzubringen. Schon bald gerät die wahnwitzige Situation völlig außer Kontrolle…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Vor gut 4 Jahren ging ein Video im World Wide Web umher, welches sich über Katherine Heigl lustig machte. Wobei sich das Video (hier zu sehen) gar nicht über Miss Heigl, sondern mehr über ihr Image und ihre Filme humoristisch echauffierte. Inhalt des Clips war es, das behauptet wurde, dass Heigl selbst es satt hatte, immer wieder in den gleichen generischen RomComs mitzuspielen. Für dieses Funvideo wurden über 30 gefakte Filmposter entworfen und das verblüffende war, dass jeder erfundener Film weit mehr an der Realität, bzw. der Möglichkeit des Machbaren war, als an einer parodistischen Überspitzung. Man konnte es drehen und wenden wie man wollte, aber Heigl hatte es geschafft, innerhalb weniger Jahre selbst Jennifer Aniston den Ruf der ewigen RomCom-Queen streitig zu machen. Heigl reagierte öffentlich mit Selbstironie und verordnete sich eine Pause von Hollywood. Mit „Home Sweet Hell“ meldet sie sich nun aber wieder zurück und gleich mit ihrem ersten Comebackversuch visiert sie ihr altes Heile-Welt-Image an und feuert mit deftigen Torpedo darauf.

Regisseur Anthony Burns, der vor „Home Sweet Hell“ das Coming-of-Age-Drama “Skateland” inszenierte, weiß genau um die Zugkraft seiner weiblichen Hauptrolle. Immer wenn Heigl zu sehen ist, werden die ganzen scharfen Geschütze abgefeuert, denn dann wird ganz ungehemmt gegen piefige Vorstadtidylle, suburbian happiness und verlogene wie erzwungener Spießigkeit gehetzt. Heigl scheint sichtbar ihre Freude daran zu haben, alle Klischees, die ihr, bzw. ihren letzten Rollen und Filmen anhafteten mit Vollgas zu übertrieben und maßlos nachzuäffen, dass es zunächst gar nicht wirklich auffällt, dass „Home Sweet Hell“ über weite Strecken nur sehr mühsam narrativ voran kommt. Burns ist so damit beschäftigt amerikanisches Spießbürgertum durch den Fleischwolf zu zerren, dass der eigentlich Film recht steif und undynamisch auf einer Stelle stehen bleibt und sich erst sehr spät damit beschäftigt eine echte Geschichte zu erzählen, bzw. dieser endlich etwas Schwung zu verleihen. Dabei ist „Home Sweet Hell“ vor allem darstellerisch gesegnet mt einer horrenden Spiellaune und –Kraft. Besonders Patrick Wilson als untervögelter Gatte von Heigl bleibt positiv in Erinnerung, denn er changiert seine Figur gut zwischen maskenhaftem Wahn und amüsanter wie süffisanter Verlorenheit - auch wenn die Komödie vor allem für Katherine Heigl als Vehikel herhalten muss, so ist es doch Wilson, der den Film letztlich trägt und ihm seinen Stempel aufdrückt.

Darstellerisch ist alles bestens bei „Home Sweet Hell“, auch wenn klar gemacht werden muss, dass hier alles und jeder fern von differenziertem Spiel agiert. Hier ist alles überlebensgroß und alles wird so ins Lächerliche gestoßen, dass Burns zweiter Spielfilm mehr gallige Parodie ist, als ernstzunehmende oder gar aussagekräftige Satire. Für einen schwarzhumorigen Komödien-Quickie reicht dies alles mal, nur ist es schon bedauerlich, dass all die abgegebenen Schüsse auf ein aufgezwungenes, scheinbar perfektes Weltbild letztlich durch das Fehlen jedweder (gesellschaftlicher) Relevanz im Nichts detonieren. Was von ihnen bleibt sind einige nette, aber oft genug auch einige unterdurchschnittliche Gags und der Hall einer Explosion, die viel mehr erschüttern könnten, als nur hin und wieder kurz das Zwerchfell.

Fazit

„Home Sweet Hell“ ist stellenweise wirklich recht böse, doch zu nutzen weiß er seine Garstigkeit nicht. Für Katherine Heigl erweist sich die Vorstadt-Parodie als gelungene Bühne, um ihr (früheres) Image mit großer Freude Stück für Stück einzureißen, während ihr Kollege Patrick Wilson sein Talent als Komödiendarsteller unter Beweis stellt. Einzelne Facetten des Film funktionieren also bestens, doch letztlich fehlt Anthony Burns Spießbürger-Abrechnung doch die richtige Anarchie und der Mut mehr zu sein als eine Dekonstruktion bekannter Klischees.

Kritik: Sebastian Groß

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