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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Am Tag nachdem Rückzug der US-Streitkräfte aus Afghanistan besetzen die Taliban den sogenannten Hollywood Gate Komplex, der als vorherige CIA-Basis in Kabul gilt. Dort finden sie die vom technologisch fortschrittlichsten Militär der Welt zurückgelassenen Waffen sowie Ausrüstung.

Kritik

Um das Leben des Regisseurs nicht zu gefährden“, kannte man das, was sich filmisch hinter den titelgebenden Toren verbarg, nichtmal in Venedig. Hier präsentiert Produzent und Co-Autor Talal Derki außer Konkurrenz den Abschluss seiner dokumentarischen Trilogie begonnen mit Of Fathers and Sons und fortgesetzt mit Under The Sky of Damascus. Dessen Cutter Ibrahim Nash'at ist der Regisseur, den die Veröffentlichung vorzeitiger Details in Todesgefahr gebracht hätten. „Wenn der gegen uns ist, lebt der nicht lange“. 

Sätze wie dieser, die Mord als selbstverständlichen Aspekt eines archaischen Alltags betrachten, steigern den latenten Horror von Szenen, die äußerlich zwischen jovialer Aufbruchstimmung, siegesgewisser Selbstdarstellung und paradoxer Komik schwanken. Unmittelbare Brutalität ist außer im knappen historischen Prolog fast nie zusehen. Aber sie ist dennoch omnipräsent, in der unterdrückten Anspannung und dem Nichtgezeigten. Die Taliban, die Nash‘at nach dem Rückzug der US-Streitkräfte beim Marsch in Kabuls US-Basis filmen darf, wissen, wie sie sich präsentieren wollen. 

Der Eingangsschriftzug der US-Militärstation könnte kaum symbolträchtiger sein. Dahinter warten Waffen und Ausrüstung im Wert von über sieben Milliarden Dollar auf Afghanistans neue Machthaber, von denen es einer treffend formuliert: „Die Amerikaner haben uns einen Schatz hinterlassen“. Dazu gehört ein hochmodernes Fitnessstudio, Kampfflieger und ein Arsenal an Waffen, die denen der Extremisten so weit überlegen sind, dass sie bisweilen darüber rätseln. Doch wenn zum bitteren Finale internationale Delegationen eine Militärparade bewundern, ist klar, wer triumphiert.

Fazit

Bisher nie gesehene Aufnahmen dokumentieren den Einzug der Taliban in Kabuls vom US-Militär fluchtartig verlassene Basisstation und die ersten Amtshandlungen der neuen Diktatur: Piloten ausbilden, Frauen die Menschenrechte sukzessive entziehen, Blümchen im Vorhof zur Hölle pflanzen. Riskiert Ibrahim Nash'at einen Kamerablick abseits streng überwachter Richtlinien, enthüllt sein packendes Kinodebüt das Elend der Bevölkerung eines zerstörten Landes, das nur die Unterdrücker wechselt. Eine verstörend intensiver Kontakt mit „the obscene power of those who worship war“.

Kritik: Lida Bach

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