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Inhalt

Die Kumpels Fred und Warren, ihrerseits angehende Filmemacher, gelangen in den Besitz einer alten Uhr, an die der Geist eines Verstorbenen gebunden ist.  

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bevor Roland Emmerich mit den ganz großen Budgets hantieren durfte und uns über mehrere Jahre hinweg gefühlt einen Blockbuster nach dem anderen lieferte, fing auch er mal klein an. Es waren Werke wie Das Arche Noah Prinzip, Joey oder Moon 44 die ihm, neben Universal Soldier, den Weg hin zu hochpreisigen Werken wie Independence Day oder The Day After Tomorrow ebneten. Ein weiterer Film, der dies tat, ist der aus dem Jahr 1987 stammende Hollywood-Monster. Ein Streifen, der sich nur schwerlich einem Genre zuordnen lässt, da er sowohl Komödie als auch Fantasy-, Grusel- sowie Abenteuerfilm in einem sein möchte.

Hollywood-Monster, der teilweise ebenso unter dem treffenderen Titel Ghost Chase bekannt ist, erzählt uns von den in Los Angeles lebenden Filmfans Fred (Tim McDaniel, Casual Sex?) und Warren (Jason Lively, Night of the Creeps), die nicht nur zusammenwohnen, sondern gemeinsam ihren ersten (Horror)Film drehen möchten. Das gilt insbesondere für Fred, der sich als Regisseur, Drehbuchschreiber sowie Special-Effects-Artist um das ganze Drumherum kümmert. Warren, der während den bei ihnen zu Hause stattfindenden Dreharbeiten als Schauspieler vor der Kamera steht, ist da weit weniger verbissen. Sein Interesse gilt eher seiner Drehpartnerin Laurie (Jill Whitlow, Dead Twice), die ihrerseits davon träumt, einmal ein großer Filmstar zu sein. Nur hat der Möchtegern-Macho scheinbar nie gelernt, wie man sich dem weiblichen Geschlecht auf adäquate Weise nähert.

Als Warren unverhofft zur Testamentseröffnung seines verstorbenen Vaters geladen wird, hoffen die beiden Filmfans auf einen Geldsegen. Schließlich ist das Filmemachen teuer und die zwei sind von Natur aus chronisch pleite. Doch anstatt grüner Scheinchen wartet da lediglich ein Koffer voller Krimskrams. Darunter eine Standuhr, die zwar scheinbar keinerlei Wert besitzt, dafür aber auf dem heimischen Kamin der beiden ganz gut ausschaut. Was die zwei jedoch nicht ahnen, zum einen wird die Uhr von einem Geist bewohnt, der sich immer schlag Mitternacht manifestiert und zum anderen gibt es da einen skrupellosen Filmproduzenten (Paul Gleason, The Breakfast Club), der es auf den alten Zeitmesser abgesehen hat. Denn der Geist aus dem Chronometer weiß, wo ein wertvoller Schatz verborgen ist… Na, wenn das mal nicht nach dem Auftakt zu einer spannenden, gruselig angehauchten Schatzsuche im Stil von The Goonies klingt.

Und genau das hätte Hollywood-Monster auch durchaus werden können. Nur hat sich Emmerich dafür entschieden, das, was wie der Auftakt eines Abenteuers klingt, über gut zwei Drittel des Films hinweg zu strecken. Dementsprechend fällt der Löwenanteil der knapp 110-minütigen Laufzeit spannungsarm sowie im Hinblick auf die Action höchst unspektakulär aus. Erst zum Ende hin wird Hollywood-Monster zu dem, was man von ihm erwartet, und verlagert die Handlung in ein mittelalterlich anmutendes Gemäuer, das mit entsprechenden Requisiten verziert wurde. Auch von Gruselstimmung kann eigentlich kaum die Rede sein, denn der Geist aus der LampeUhr hat nicht nur ein putziges Erscheinungsbild, er weist obendrein noch ein ausgesprochen sanftes Gemüt auf. Wir haben es also nicht mit Beetlejuice, sondern vielmehr mit Casper (dem freundlichen Geist) zu tun.

Da stellt sich einem schon ein Stück weit die Frage, wer genau zur damaligen Zeit die Zielgruppe für diesen Film sein sollte. Für Jugendliche bzw. Erwachsene ist Hollywood-Monster zu kindlich geraten und für ein kindliches Publikum hätten sich wiederum jüngere Hauptfiguren angeboten. Gut möglich, dass Emmerich ein wenig Joe Dantes drei Jahre zuvor erschienenem Kassenerfolg Gremlins nacheifern wollte. Nur gelingt Gremlins das Kunststück, sowohl Kindern als auch Erwachsenen gerecht zu werden, wodurch er (nicht nur aufgrund des weihnachtlichen Settings) einen gelungenen Familienfilm mit schaurig schöner Note abgibt. Heute lässt sich Hollywood-Monster vor allem Fans der 80s bzw. NostalgikerInnen (die an dieser ganz speziellen Atmosphäre, die von Werken jener Zeit ausgeht, Gefallen finden) empfehlen. Genau das ist es, womit Emmerichs Film dann auch so richtig punkten kann und was ihn (zumindest für einige) vor einem Totalausfall bewahrt.

Viele der Sets schreien uns förmlich die Worte „Studiokulisse“ sowie „80er-Jahre“ entgegen, was ein ungemein hohes Maß an Charme mit sich bringt (sofern man dafür empfänglich ist, versteht sich). Gleiches gilt für die animatronische Puppe des FlaschenUhren-Geists. Nicht unerwähnt bleiben darf zudem das Zuhause der Filmnerds. Wo man nur hinschaut haufenweise Filmdosen, „gruselige“ Filmrequisiten und die Wände sind mit Filmplakaten unzähliger (Horror)Klassiker regelrecht zugekleistert. So zum Beispiel mit Postern zu Der Schrecken schleicht durch die Nacht oder Attack of the 50 Foot Woman. Der Filmfan in uns ist von solchen Impressionen selbstverständlich schwer begeistert. So wie es bei den beiden daheim aussieht, muss es in Guillermo Del Toros Wohnung ausgesehen haben, bevor dieser in sein berühmt berüchtigtes Bleak House gezogen ist, um dort das reinste (Horror)Filmparadies zu erschaffen.   

Ebenfalls total 80s wirken die Figuren sowie die Vielzahl an flachen Dialogen, die diese zum Besten geben dürfen. An beidem werden sich die Geister aber auch scheiden. Einige lustig gemeinte Szenen, die damals Ende der 80er vom Publikum womöglich tatsächlich als amüsant, cool oder schelmisch-charmant wahrgenommen wurden, erscheinen aus heutiger Sicht reichlich antiquiert, um nicht zu sagen affig (z. B. die morgendlichen Cornflakes mit Bier zu mischen) und vereinzelt sogar in höchstem Maße übergriffig (bei Dreharbeiten gegen den Willen der Frau wiederholt mit Zungeneinsatz zu küssen). Wer Derartiges als Relikte der damaligen Zeit betrachten (bzw. verzeihen) kann, wird mit Hollywood-Monster trotz dessen weitestgehend ereignisloser Story Spaß haben. Wem das allerdings nicht gelingt, wird sich wohl tendenziell massiv aufregen, vor (Fremd)Scham die Stirn in den Handflächen vergraben und/oder den Film schlichtweg gelangweilt ausschalten.

Fazit

Mit seinem Frühwerk „Hollywood-Monster“ hat der spätere Blockbuster-Regisseur Roland Emmerich eine ziemlich ereignislose und noch unspektakulärere Genremischung geschaffen, die weder Fisch noch Fleisch ist. So schrecklich das nun klingen mag, 80s-Fans sowie NostalgikerInnen könnten mit „Hollywood-Monster“ womöglich trotzdem auf ihre Kosten kommen. Denn auch wenn inhaltlich kaum etwas passiert, so sind der Look, die Dialoge genauso wie die Sets und die Spezialeffekte purer 80er-Jahre-Charme.

Kritik: Constantin Wieckhorst

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