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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Gary Johnson (Glen Powell) lehrt eigentlich Psychologie an der Uni, aber nebenher arbeitet er für die Polizei. Für diese gibt er sich als Profikiller aus, um Leute zu überführen, die einen Mord in Auftrag geben wollen. Doch als die verzweifelte Madison (Adria Arjona) vor ihm sitzt, um ihren sie misshandelnden Ehemann ermorden zu lassen, wirft er seine Professionalität über Bord. Statt sie den Mordauftrag aussprechen und dann verhaften zu lassen, hilft er ihr, von ihrem Mann loszukommen. Und das ist erst der Anfang. Denn als er anfängt, unter seinem Fake-Auftragskiller-Alter-Ego Madison wieder zu treffen, setzt das eine turbulente Kette von Ereignissen in Gang...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Floskel „Based on a Somewhat True Story” und ihre vielen „somewhat“-Variationen, die immer wieder sowohl die erfundene als auch die wahre Komponente der erzählten Geschichte für sich beanspruchen wollen, ist in den letzten Jahren stark im Verruf geraten. Doch selten fühlte sie sich passender an als in Hit Man, einer unbeschwerten Komödie von Austins Slacker-Liebling Richard Linklater (Boyhood, Before Sunrise), welche diese nicht nur an den Anfang stellt, sondern gekonnt verstanden hat. Jene fiktional-faktuale Geschichte basiert auf dem Leben von Gary Johnson (Glen Powell, Everybody Wants Some!!), einem liebenswerten Vogel- und Katzenhaltenden Philosophie-Professor, der seinen Schüler*Innen mit auf den Weg gibt, sie selbst zu sein, oder konkreter: „Seize the identity you want for yourself.“ Gary hat gut reden, denn der Begriff „Selbst“ gestaltet sich in seinem Fall etwas komplizierter, ist er nicht nur in der Akademie tätig, sondern auch bei der Polizei als Undercover-Agent und zudem auch noch als vorgetäuschter Auftragskiller.

Letztere Identität in Garys Leben ist seine neuste, gefährlichste, aber auch spannendste: Im Rahmen seiner polizeilichen Undercover-Arbeit gibt sich Gary für verschiedene dubiose Persönlichkeiten als Gun-for-Hire aus um diese dann per versteckter Abhörung dran zu kriegen. Der unscheinbare Gary, der sich mit Phrasen wie „Think Hit Man-Things“ und YouTube-Turorials erst einmal seine rauen Alter Egos erfinden und ausbauen muss, findet bald Gefallen an diesem Spielen mit seiner Persönlichkeit und kann seine philosophischen Weisheiten endlich in die Tat umsetzen. Das Problem beginnt nur, als er sich in Madison (Adria Arjona, Morbius) verliebt, die ihren gewalttätigen Ehemann ermorden lassen will und Gary für den charmanten Killer Ron hält. Gary, der den Killer Ron nur spielt, aber nicht dessen Charme vortäuscht und diesen vielmehr in sich entdeckt, findet sich bald in einer dubiosen, kriminellen Intrige wieder, bei der er Gefahr läuft, Hauptverdächtiger zu werden. Er muss sich nur fragen: „What would Ron do?

Was zunächst nach einer reinen Verwechslungsklamotte klingt, wandelt sich unter Linklaters Regie mehr zu einer verschrobenen und angenehm unmoralischen Komödie um eine Lüge, die so weit geht, bis sie fast zur Realität wird. Den Stempel „Somewhat a True Story“ verdient sich sein Film dementsprechend, dass hier die Wahrheit hinter einer Persönlichkeit permanent in Frage steht. Niemand anderem glaubt man jede Lüge so gerne wie Glen Powell, der nach seinem Auftritt als Hang-Man in Top Gun: Maverick nun den Hit Man gibt, und dessen aufwandsloses Charisma einem das popkulturelle Märchen vom Auftragskiller andreht. Powell, der zusammen mit Linklater auch das Drehbuch schrieb und sich den Film mit seiner Performance als Star-Vehikel aneignet, erscheint hier als klassischer Hollywood-Star alter Schule, der jeden Witz und jeden One-Liner spielerisch verkaufen kann. Ähnlich wie eine etwas bösere Version von School of Rock und eine etwas harmlosere Version von Bernie entsteht so eine Geschichte um jemandem, der erst ein anderer werden musste, um endlich er selbst zu sein.

Fazit

Richard Linklaters „Hit Man“ ist nicht nur einer seiner besten Filme seit langem, sondern auch eine gekonnt unbeschwerte Mischung aus Liebes-, Verwechslungs-, und Identitätskomödie, die sein Publikum nie belehren muss, sondern mit gekonntem Wortwitz und einem charismatischen Hauptdarsteller auftrumpfen kann.

Kritik: Jakob Jurisch

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