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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Netflix

Inhalt

Bol und Rial sind dem Tod während ihrer Flucht aus dem Südsudan auf hoher See knapp entkommen, ihre Tochter hat den Flüchtlingsschiffbruch jedoch nicht überlebt. In England angekommen hoffen sie auf ein erfolgreiches Asylverfahren und werden in einem relativ großzügigen, jedoch immer noch heruntergekommenen Reihenhaus inmitten eines sozialen Brennpunktes untergebracht. In den Wänden scheint allerdings etwas zu lauern, das seine Schulden gerne beglichen hätte…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Haunted House mal anders, wobei das Genre unterm Strich (leider) nicht wirklich neu erfunden, aber relativ individuell interpretiert wird. Um dem Völkermord in der Heimat zu entkommen flüchten Bol (Sope Dirisu, Das Jerico Projekt – Im Kopf des Killers) und seine Lebensgefährtin Rial (Wunmi Mosaku, Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind) auf höchst riskante Art aus ihrer durch Völkermord erschütterten,afrikanischen Heimat. Das völlig überladene Flüchtlingsboot erleidet Schiffbruch. Sie werden im britischen Hoheitsgebiet gerettet und in der Folge als vorrübergehend akzeptierte Flüchtlinge in London aufgenommen. Ihr endgültiger Verbleib im potenziell heiligen Land ist jedoch an drastische Vorlagen geknüpft. Sich anpassen, keine der (mitunter überstrengen) Auflagen missachten und immer artig lächeln, bis vielleicht ihr Antrag bewilligt wird. Also nicht unangenehm auffallen, sei es durch übertriebenes, undankbares Anspruchsdenken oder irgendwelche exotischen Attitüden, die nicht in das Bild des ihnen zugeteilte, durch Anonymität und Bescheidenheit definierte Sozialreihenhaus-Viertel passen.

Bol versucht alles erdenklich Mögliche, um sich schnell zu integrieren. Wirft sein altes Dasein komplett über Bord und lernt mit den Wölfen zu heulen. Während Rial dem Ganzen wesentlich distanzierter gegenübersteht. Beide werden jedoch vom selben, bösen Fluch ihrer finsteren Vergangenheit in Windeseile heimgesucht. Es lauert hinter den Wänden und pocht metaphorisch am Puls einer gezwungen Fassade aus verdrängter Vergangenheitsscharade, kritischen Eheproblemen und (nicht nur) daraus resultierenden Schuldgefühlen, denen man sich nicht stellen möchte. Besonders jetzt nicht, denn nun scheint sich alles zum Besseren zu wenden. Wenn man denn bereit ist, alles Vergangene und Gegenwärtige auszublenden. Regisseur und Drehbuchautor Remi Weekes gelingt bei seinem ambitionierten Spielfilmdebüt nicht unbedingt der nächste Get Out, auch weil es ihm besonders im Schlussakt an Feinschliff, Entschlossenheit und eventuell auch Mut fehlt. Bis dahin entpuppt sich His House als angenehm interpretationsfreudige Variante von nur vordergründig genutzten Genre-Mechanismen, bei dem seltene Jump-Scares in wirklich gut inszenierte, atmosphärisch-creepige Sequenzen eingebettet werden.

Das Haunted-House-Thema ist prinzipiell nur Mittel zum Zweck, während der wahre Horror und die realen Albträume sich Stück für Stück weiter offenbaren. Mit der ganz großen Chuzpe könnte His House ein wahres Genre-Highlight sein, dafür verkauft er sich gen Ende leider etwas (unnötig) unter Wert. Die Idee ist klasse und die handwerkliche Umsetzung mitunter großartig. Der ganze Film würde ohne jeden bestätigten Hokuspokus noch wesentlich besser funktionieren, arbeitet er doch geschickt mit psychologischen Mechanismen und benötigt letztendlich gar keine „Geisterbahn-Effekte“. Die erweisen sich schlussendlich als zu aufgesetzt und in der dargestellten Form sogar überflüssig. Es fehl resultierend gar an der notwendigen Subtilität, denn His House hat sehr viel zu berichten und meint  ausgerechnet am Ende unnötige Kompromisse eingehen zu müssen. Vermutlich, damit es sich besser verkaufen lässt. Trotzdem ein angenehmes Ausbrechen aus dem Einheitsbrei. Remi Weekes sollte man wohl im Auge behalten.

Am Ende fällt einem die hoch gesteckte Erwartungshaltung eindeutig auf die Füße, trotzdem erweist sich His House als extrem positive Überraschung. Da stimmt Vieles und allein die dargebotenen Gedankengänge sind weit über dem beliebigen Genre-Durchschnitt.

Fazit

Es gibt kein Entkommen aus einem realen Albtraum. Egal, wie sehr man versucht sich zu verstecken. In vielerlei Hinsicht stellt sich „His House“ als erfrischend kreativer Genre-Beitrag mit allerlei guten Ideen heraus, denen es am Ende etwas an Konsequenz mangelt. Dennoch eine Empfehlung, besonders da hier viele Details schon eine bestechende Qualität offenbaren.

Kritik: Jacko Kunze

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