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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Sommer in Berlin. Zwei Berliner*innen und eine britische Studentin: Maria, Niels und Chloë. Drei junge Menschen in ihren Zwanzigern, die sich lustvoll durch Berlin treiben lassen und gemeinsam in ein unbekümmertes Liebesdurcheinander stürzen. Übermütig geben sie dem Leben die Sporen und greifen nach allem, wonach ihnen gerade der Sinn steht. Ihr einziger Kompass scheint der Genuss, den sie miteinander empfinden, was auch perfekt funktioniert, bis Chloë ungewollt schwanger wird. Verunsicherung und Wut, Eifersucht und Zweifel brechen sich Bahn. Eine Abtreibung wird geplant und wieder verworfen. Wer darf eigentlich wann und über was mitreden? Die ungewöhnliche Einheit zu dritt löst sich auf, Gleichgewicht mutiert zu wechselnden Zweierkonstellationen, bis es für Augenblicke wieder möglich scheint, eine prekäre Balance herzustellen. Greifbare Utopie oder Ruhe vor dem Sturm? Anders zu lieben ist harte Arbeit. Denn die Welt ist nicht auf Maria, Niels und Chloë vorbereitet. Und sie selber sind es auch nicht.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In einer Szene seines Spielfilmdebüts schafft es Thomas Moritz Helm fast zu sowas wie Einsicht, nur um im letzten Moment doch dran vorbei zu stolpern. Da sitzen die drei Protagonisten seiner auf abendfüllende Länge ausgewalzten Daily-Soap-Episode mit der Verwandtschaft im Garten. Gesprächsthema: Studentenfilme, weil Maria (Paula Knüpling, Der traumhafte Weg) scheinbar auch irgendwo irgendwas studiert, aber darum geht’s nicht. Was Maria in dem überkonstruierten Bums-Triangel ausmacht, ist, dass sie andauernd Sex hat. Meistens mit Niels (Maximilian Hildebrandt), aber auch gern mit x-beliebigen Partybekanntschaften. Wie die von dem hormongesteuerten Hipster-Pärchen angegraben werden, zeigt der erste Dialog. Das Opfer ergreift die Flucht. Wer schlau ist und darf, tut an dieser Stelle das Gleiche. 

Wer im Kino sitzen bleibt, muss wahrscheinlich eine Kritik darüber schreiben. Oder ist schlicht eingepennt. Das tun Maria und Niels öfter, nach dem Sex, vor dem Sex oder beim Masturbieren. Echt traurig, wenn Leute so langweilig sind, dass sie sich durch ihre Gegenwart quasi selber einschläfern. Doch die eindimensionalen Protagonisten besitzen diesen Grad narkotisierender Hohlheit tatsächlich. Das überrascht nicht, dienen beide lediglich als Akteure ausgiebiger Sex-Szenen oder für Dirty Talk. Ihre Motive und Hintergründe bleiben unklar, Emotionen besitzen Glaubhaftigkeit noch weniger als Logik. Hauptsache, es geht voran mit der seichten Handlung. 

Die ist eigentlich keine. Weder durchlaufen die Figuren eine Entwicklung, noch führt der Plot irgendwo hin. An gesellschaftlichen Beobachtungen, Atmosphäre oder gar visueller Komposition liegt der überkonstruierten Beziehungskiste erst recht nichts. Es geht um Sex, den Maria seit Kurzem außer mit Niels mit Chloe (Tala Gouveia, Lovesick), die ihrerseits auch mal mit Niels will. Das hat vorhersehbare Folgen, die alle Freizügigkeit als voyeuristische Augenwischerei enthüllen. Der Grundtenor ist verklemmt-spießig: Offene Beziehungen funktionieren nicht! Promiskuität wird bestraft, und zwar mit Schwangerschaft! An der Stelle liefe bei einer Seifenoper der Abspann: „Wie es weitergeht, erfahren Sie in der nächsten Folge“. Die existiert zum Glück nicht.

Fazit

Wen Studentenfilme interessieren, fragt die vögelfreudige Hauptfigur Maria einmal. „Das interessiert die Leute, die das machen und die, die sich das anschauen.“ Erstes mag sein, zweites ist bei dem gehaltlosen Sexdramolett reines Wunschdenken. Selbstverschuldet, die rudimentäre Story schert sich nicht um Dramatik, Figurenaufbau und Dynamik. Stattdessen haben die sichtlich überforderten Darsteller wortwörtlich einschläfernden Sex und eine Antwort auf Fragen wie: Was passiert, wenn jemand beim Onanieren mit der halben Hand noch in sich drin einschläft? Antwort: Die Haut verschrumpelt voll. Finger im Po, Mexiko.

Kritik: Lida Bach

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