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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Nach der Verhaftung ihres Mannes versucht Hannah (Charlotte Rampling) das Muster ihres ereignisarmen Alltags aufrecht zu erhalten. Doch das schreckliche Verbrechen wirft unausweichlich seinen Schatten auf ihr Leben und macht die verschlossene Frau langsam zur sozialen Außenseiterin. Während ihr altes Leben Stück für Stück wegbricht, muss sich die Mutter eines erwachsenen Sohnes ihrer eigenen Rolle in dem Geflecht aus Lebenslügen und Apathie stellen. 

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Kälte und Einsamkeit kriechen unbarmherzig in jeden Winkel von Andrea Pallaoros minuziöser Charakterstudie, bis sie die Titelfigur (Charlotte Rampling, Vom Ende einer Geschichte) praktisch auslöschend. Dass Hannah dennoch bis zuletzt weiterlebt, weiter leben muss, da ihr die Handlung selbst die brutalste Form von Befreiung verwehrt, ist die grausam realistische Resolution der reduzierten Handlung. In fahlen Schattierungen, die mit der Trostlosigkeit der zentralen Existenz korrespondieren, betrachtet der italienische Regisseur die stille Desintegration eines Lebens. Auslöser des sukzessiven Niedergangs ist ein Verbrechen, das der Protagonistin zu Beginn noch unklarer scheint als den Zuschauer_innen. Doch mit dem Ausmaß der Schuld enthüllt auch das Ausmaß von Hannahs Verdrängung.

Letzte ist das Grundgerüst, das ihr schlichtes Leben als Haushälterin einer reichen Familie und ihren unaufgeregten Alltag zwischen Laienschauspielgruppe, Schwimmbad und trautem Heim aufrechterhält, und Fundament ihrer psychischen Stabilität. Diese wird nachhaltig erschüttert, als ihr Ehemann (André Wilms, Marie Curie) in Haft muss. Zwar bleibt seine Tat unbenannt, doch die abscheuliche Gewissheit - nicht nur der Anklage, sondern der Schuld - sickert dennoch durch. Wie der Wasserfleck, den Hannah an der Zimmerdecke entdeckt. Langsam ist er dort direkt vor ihren Augen gewachsen. Hat sie ihn absichtlich ignoriert? Oder im Laufrad der Routine übersehen? Und wenn sie wirklich nichts bemerkt hat, ist es trotzdem ihre Schuld?

Profane Ereignisse wie dieses werden innerhalb des minimaoistischen Plots zu subtilen Allegorien. Dennoch wirkt die fast dokumentarische Inszenierung niemals metaphysisch überfrachtet. Pallaoro und sein Co-Drehbuchautor Orlando Tirado sinnieren nicht über Sühne oder Erlösung. Mit distanziertem Pragmatismus, durchbrochen von Anwandlungen morbider Poesie, registrieren sie die Unmöglichkeit beider. Selbst die von Rampling mit schmerzhafter Unmittelbarkeit verkörperte Hauptfigur kann die Realität nicht länger aussperren, wenn diese wie in einer der raren konfrontativen Szenen buchstäblich vor der Tür steht. Masochistisch anmutende Gesten der Selbstverwehrung markieren tatsächlich ihren zwecklosen Reifeprozess. Verleugnung weicht Akzeptanz: fremder Schuld, eigener Verantwortung und der vollkommenen Isolation als unausweichlicher Konsequenz.

Fazit

Charlotte Ramplings mit dem Coppa Volpi preisgekröntes Porträt einer vereinsamten Frau vor den Trümmern einer Heilen Welt, die in Wahrheit höchstens in ihrem Wunschdenken existierte. Das in doppeltem Sinne frostige Klima, das zurückgenommene Tempo sowie das nihilistische Fazit machen die spröde Persönlichkeitsstudie streckenweise zur Geduldsübung. Die karge Bildsprache und bedrückende Thematik bilden dazu eine Epitome der Tristesse. Doch emotionale Tiefe und sozialpsychologische Schärfe sind ein mehr als lohnender Ausgleich dafür.

Kritik: Lida Bach

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