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Inhalt

Der vierte Teil der Horrorfilmreihe schließt inhaltlich an den zweiten Teil an. Die Rolle des Dr. Loomis übernahm wieder Donald Pleasence. Michael Myers kann erneut aus der Klapsmühle entkommen und mordet sich den Weg nach Haddonfield frei, wo seine einzige hinterbliebene Verwandte Jamie wohnt. Sein Arzt Dr. Loomis warnt die Behörden der Kleinstadt, die ihn jedoch nicht ernst nehmen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Fanmeute sprang mit aufgerissenen Augen im Kreis, als sie bitter realisierte, dass„Halloween III“ ohne ihren Götzen Michael Myers auskommen muss. Dieser Umstand kam schon beinahe einem Sakrileg gleich, trieb die Ikonisierung des schnaubenden Maskenmörders doch unlängst in astronomischen Höhen: In „Halloween – Die Nacht des Grauens“ noch als mystisches Grauen wahrgenommen, wurde Michael nach dem immer noch ziemlich sehenswerten, gleichwohl in seiner Gewalt aber deutlich expliziter kalibrierten„Halloween II – Das Grauen kehr zurück“ zum eigentlichen Helden des Films respektive des derweil in der Endlosschleife verharrenden Franchise gekürt. Man kann durchaus nachvollziehen, warum der an den Kinokassen katastrophal gescheiterte „Halloween III“ seiner Zeit auf derart wenig Gegenliebe gestoßen ist und echauffiert aus allen Ecken skandiert wurde, es würde sich nur um 'fadenscheiniger Etikettenschwindel' handeln – Zu Unrecht verbrämt ist er dennoch. Die Marschroute lag infolgedessen auf der Hand: Michael musste schleunigst zurückkehren!

Und das sollte er auch, denn was wäre es für eine urbane Legende, die damit enden würde, den Schwarzen Mann tatsächlich in die ewigen Jagdgründe zu schicken? Eine ziemlich ineffiziente, möchte man meinen. Obwohl das Ende von „Halloween II – Das Grauen kehrt zurück“ prinzipiell alles klargemacht hat und den ersten Teil zu einem durchaus versöhnlichen Schlusspunkt führte – am besten kommt Teil 2 eben genau dann, wenn man ihn direkt im Anschluss von John Carpenters Meisterwerk sichtet -, darf der Mythos um das 'personifizierte Böse auf zwei Beinen' nicht verpuffen. Drehbuchautor Alan B. McElroy, der im Jahre 1988 noch in den Kinderschuhen seiner Karriere stand, besinnt sich hier noch stärker zurück auf den Ursprung der Reihe, als es Rick Rosenthal, Debra Hill und John Carpenterhöchstpersönlich in der Fortsetzung von 1981 vollstreckten, die sowohl dem auf Suspense bedachten Schauer frönte, im gleichen Schritt aber auch den sensationsheischenden Gepflogenheiten des 1980er Jahre Slasher-Kinos nicht die kalte Schulter zeigen wollte.

„Halloween 4 – Michael Myers kehrt zurück“ bedient sich gänzlich der dramaturgischen Struktur des Erstlings und bereitet damit eben auch all die elementaren Slasher-Charakteristika auf, die „Halloween – Die Nacht des Grauens“ zwar nicht begründete, aber wohl in seiner unglaublich scharfblickenden Konstruktion revolutionierte. Dass Regisseur Dwight H. Little seinen Vorgängern in Sachen Inszenierungsqualität nicht wirklich das Wasser reichen kann, macht der Film schnell deutlich, besitzt „Halloween 4 – Michael Myers kehrt zurück“ in seinem schablonierenden Habitus doch kaum das Zeug dazu, in irgendeiner Weise für sich zu stehen, ein Gefühl für den Augenblick aufzuzeigen, und frisst sich stattdessen in seine weichzeichnerische TV-Ästhetik, die ebensowenig Eleganz vermittelt, wie der frisch geschniegelte Michael Myers Athletik. Hier will der übermenschliche Schlitzer nun seiner Nichte Jamie (ständig flennend: Danielle Harris) an den Kragen, die dank unheimlicher Visionen schon auf die Ankunft ihres grobmotorischen Onkels eingestimmt wird.

„Halloween 4 – Michael Myers kehrt zurück“ ist kein gescheitertes Projekt, dafür ist er zu routiniert und auch als reiner Fanservice irgendwo noch zufriedenstellend. So richtig zündet Littles Film aber nicht, weil er letzten Endes eben auch extrem spannungsarm ist, läuft Michael doch längst keine Gefahr mehr, als Mensch gedeutet zu werden: Sein Ableben ist in den Bereich des Unmöglichen gerückt, es gibt nur noch kurze Verschnaufpausen, bis der maskierte Boogeyman wieder hinter Vorsprüngen hervorblickt. Von beinahe unfreiwilliger Komik begleitet ist da der Umstand, dass Dr. Loomis (Donald Pleasence) seit 10 Jahren allen Ernstes primär damit beschäftigt war, die Menschen davon zu überzeugen, dass es sich bei der gespenstischen Gestalt von Michael wirklich, wirklich um kein menschliches Wesen handelt. An dieser Stelle ist auch der subtextuelle Aspekt interessant, dass auch Dr. Loomis in einer ähnlich omnipotenten Sphäre residert, hat er das Flammenmeer doch ebenfalls überlebt und lässt so den gar gottgleichen Clinch weiterlaufen. Nichtsdestotrotz: Ein entbehrliches Franchise-Produkt.

Fazit

Als Fan-Service irgendwo noch akzeptabel, wurde „Halloween 4 – Michael Myers kehrt zurück“ letzten Endes doch vor allem deswegen ins Leben gerufen, um die gereizten Gemüter des Anhängerschaft nach Teil 3 wieder ein Stück weit zu besänftigen. Gut ist Teil 4 dennoch nicht, dafür ist die Inszenierung zu konservativ und schabloniert die Struktur des Erstlings nach Strich und Faden, ohne ihm wirklich neue Facette anzuheften. Unnötig, aber nicht ärgerlich.

Kritik: Pascal Reis

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