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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der junge Familienvater Marlon Villar arbeitet seit Jahren als Chauffeur für den korrupten und moralisch pervertierten Politiker Manuel Chango. Als er eines Tages Changos Tochter gemeinsam mit seiner eigenen Tochter von der Schule abholt, werden die drei von einem Kidnapper überfallen und es kommt zur Katastrophe: Der Entführungsversuch geht vollkommen schief und Marlon muss hilflos mit ansehen, wie statt der Politikertochter irrtümlich sein eigenes Kind gekidnappt wird. Als einziger Zeuge der Entführung und Angehöriger der mittellosen Unterschicht gerät Marlon schnell selber in den Verdacht, etwas mit der Entführung zu tun zu haben. Hilfe hat er von niemandem zu erwarten - auf sich allein gestellt versucht er verzweifelt, das Leben seiner Tochter zu retten, doch immer weiter werden alle Beteiligten samt Familien in eine Abwärtsspirale aus Lügen und Täuschungen gezogen.

Kritik

Bei "Graceland" bedarf es keiner langen Vorrede, um auszudrücken was für einen Film Regisseur Ron Morales geschaffen hat. Die Geschichte wirkt aus dem Leben gegriffen und auch die Inszenierung lässt einem nicht das Gefühl, ein fiktives Werk zu betrachten. Wenn sich der Protagonist auf die verzweifelte Suche nach seiner Tochter begibt, beginnt für den Zuschauer eine Reise quer durch eine Spirale bestehend aus Liebe, Verzweiflung und Gewalt. Durch die kühlen und sterilen Bilder vermittelt der Film zudem ein dreckige Atmosphäre und offenbart keine schöne Weltperspektive. Manila reflektiert eine Ort in dem sich dreckige Müllhalden mit Armut und Verzweiflung kombinieren und darin noch einen Ort der Entführung hergibt. Dabei distanziert sich "Graceland" storytechnisch nicht groß von anderen Projekten, ist aber besonders in der Inszenierung ein Wegweiser für viele übliche Genrefilme. Regisseur Ron Morales versucht gar nicht die Geschichte mit nebensächlichen Akten zu füllen, sondern fokussiert sich nur auf die Hauptthematik und schafft in 84 Minuten einen konstanten Spannungsaufbau, der nicht verloren geht und den Zuschauer mit Längen verschont. Durch die Beleuchtung einiger Perspektiven wie zum Beispiel Kinderprostitution oder Bestechung begibt man sich auf eine Reise in die tiefsten Abgründe der Menschheit ohne dabei jedoch die Entführung zu vergessen.

Im Gegenteil schafft es allein die Inszenierung,dass man eine Bindung zur Vater-Tochter Beziehung bekommt und in der Verzweiflung von Arnold Reyes inständig hofft, dass sich die Geschichte zu einem Happy End entwickelt. Doch auch da bleibt man stur und lässt viel Raum für Interpretationen, die den Zuschauer glatt zum Richter über Moralität umfunktionieren. Die Inszenierung ist düster und lässt sogar noch Raum für interessante Wendungen, die man zwar schon oft gesehen hat, jedoch nicht damit rechnet, dass sie eintreffen. Auch dass man sich zu Beginn noch kurz auf familiäre Umstände der Opfer konzentriert zeigt, dass Ron Morales sein Handwerk verstanden und mit "Graceland" einen der besten Thriller der letzten Jahre geschaffen hat. 84 Minuten Hochspannung gepaart mit außergewöhnlicher Schauspielleistung von Arnold Reyes, interessanten Wendungen und drastischer Härte, die nicht als Stilmittel fungiert, sondern mit klarem Verstand eingesetzt wird. Einen Thriller wie "Graceland" bekommt man nicht alle Tage, weswegen insbesondere Fans von düsteren Geschichten und Thriller unbedingt diesen Titel auf der Merkliste auffinden sollten! Jeder nächste Entführungsfilm sollte an "Graceland" gemessen werden, der mit kleinen Mitteln eine gigantische Wirkung erzielt!

Fazit

"Graceland" ist ein Thriller der den Zuschauer auf eine Reise mitnimmt und ihn nicht mehr loslässt. Gerade wegen der Vermischung von Thriller und Drama gepaart mit dreckigen und rauen Bildern ist dieser Film definitiv keine leichte Kost, jedoch mindestens von Filmliebhabern einen Blick wert. Mindestens Einen!

Kritik: Sean Theumer

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