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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die Kleinstadt Mount Rose in Minnesota trägt wie jedes Jahr einen Schönheitswettbewerb aus, in dem die schönsten und talentiertesten Mädchen um die Krone und das Erreichen der "Miss Minnesota"-Wahl streiten. Doch dieses Mal wird das Event auch von einem Fernsehteam begleitet, das Material für eine Dokumentation sammelt. Und geboten wird ihm mehr als genug. Die letztjährige Gewinnerin leidet an Magersucht, die Jury hat nicht mehr alle Tassen im Schrank und der Wettbewerb wird ständig von grotesken Vorfällen beeinträchtigt. Es stellen sich bei den Kandidatinnen schnell zwei Favoritinnen heraus: Die ärmlich lebende Amber Atkins (Kirsten Dunst) und Becky Ann Leeman (Denise Richards), wohlhabende Tochter der ehemaligen Gewinnerin Gladys (Kirstie Alley). 

Kritik

Drehbuchautorin Lona Williams brachte für diese Filmsatire ihre eigenen Erfahrungen als Kandidatin mit ein, um mit "Gnadenlos schön" einen gnadenlosen Abgesang auf Schönheitswettbewerbe und die Machenschaften hinter den Kulissen aufzuziehen. Dabei wirkt die Idee, den Plot ausschließlich im Mockumentarystil zu filmen, wie eine passende Variante, der Groteske die nötige erzählerische Würze mitzugeben. So lässt sich der Film die Freiheit, seinen erst etwas konstruiert anmutenden Erzählstil für seine Zwecke zu nutzen. Damit arbeitet das Drehteam erst alle Personen hintereinander ab, was in normal filmischer Art wohl nicht funktioniert hätte. Auch wenn so manche Szene durch den offensichtlichen Zufallsfaktor nicht so recht gelungen ist, passt dieser Stil wunderbar, um sich von der offiziellen Seite zu entfernen und etwas mehr darunter graben zu können.

Und dort wird so einiges geboten. Diese Satire fasst wirklich jeden kleinstädtischen Stereotyp auf und stopft sie in ihre Figuren hinein, dass man als Zuschauer die Zahl der Lacher oder Stirnrunzler nicht mehr zählen mag. Hier wird gesellschaftliche Stellung in jeder Form thematisiert, die Charakterzeichnung gerne ins Groteske überspitzt, um die Aussage leicht zugänglich aufzubauen. Bei aller ungewöhnlichen filmischen Methoden bleibt das Werk dennoch im klassischen Aufbau gehalten, denn zeigt sich schnell, dass die "Cinderella"-Anleihen ein wenig überraschungsarm sind. Die ärmliche Amber wird hier als Bezugspunkt auserkoren, und die Motive der Story werden dem Zuschauer schnell bewusst. Es wurde lediglich aufwändiger ausstaffiert, so ist das formelle Konstrukt recht gewöhnlich.

Eine der größten Schwächen ist jedoch das Finale, das eine dicke Logiklücke offenbart und sich selbst in seiner beabsichtigten, satirischen Auslegung selbst die Möglichkeit nimmt, einen passenden Abschluss zu suchen. Zwar ist das finale Ereignis an sich schon wieder spaßig in seinen Konsequenzen anzusehen und hintergründig geschrieben, dennoch macht es keinen runden Eindruck wie zuvor. Somit sind die Ideen wie der dokumentarische Stil nicht durchgängig haltbar, durchbrechen sich kurzzeitig mit "normalen" Szenen, was vor allem im fortgeschrittenen Spielzeitverlauf den beabsichtigten Eindruck ständig durchbricht. So wird der eigentliche Wettbewerb doch wieder zu einer showhaftigen Veranstaltung mit stationärer Kamera und cineastischen Elementen.

Es ist also recht vieles als gut gelungen einzustufen, aber doch wieder verhältnismäßig viel zu bemängeln. Doch fällt vor allem die schauspielerische Leistung aller positiv aus dem Rahmen. Eigentlich kein Wunder, wenn man sich die Castliste mal etwas genauer anschaut, doch sehr erstaunlich, wenn man das Alter der Akteure bedenkt. Mit Kirsten Dunst als Protagonistin stand genau diejenige im Fokus, die schon in "Interview mit einem Vampir" sowie "Jumanji" ordentliche Performances abgeliefert hatte, und auch Denise Richards startete mit ihren zeitnahen Rollen in "Starship Troopers" und "James Bond - Die Welt ist nicht genug" kurzzeitig durch. Ferner ist es jedoch nicht uninteressanter, wenn etwa Brittany Murphy oder Amy Adams in eine ihrer früheren Filmrollen zu sehen sind. Ältere Semester wurden indes mit Auftritten seitens Ellen Barkin und Kirstie Alley beglückt, so scheint es ein Treffen der Generationen der weiblichen Darstellerinnen gewesen zu sein, die sich einen gelungenen Zickenkrieg liefern.

Zusatzinfo: Wer Interesse hat, den Film vollständig und kostenlos zu betrachten, klickt einfach auf die Seite netzkino.de.

Fazit

Wer dringend Material zum Abreagieren an all den aktuellen Castingshows, Lifestylesendungen und dem Mythos "Schönheit geht vor allem" braucht, wird mit "Gnadenlos schön" genau das Richtige finden. Der Film zerlegt fast jedes Klischee in seine Einzelteile und spielt damit Fußball, wenn auch sehr satirisch überspitzt und dem Opfer realitätsferner Relevanz. In seiner Story nicht ganz rund, weiß der Streifen, wo er den Rotstift ansetzt, und das funktioniert mit einer ganzen Reihe von gelungenen Darstellungen sehr wohl. Selbst in seinemsehr klassisch märchenhaften Aufbau weiß die Geschichte, wie sie sich unterhaltsam auf Abwege begibt, und so macht diese schwarze Komödie doch wieder viel Spaß.

Kritik: Sascha Wuttke

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