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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der Film beleuchtet die wahre Geschichte des märchenhaften Aufstiegs der beiden Tänzer Robert Pilatus und Fabrice Morvan alias Milli Vanilli zum schillerndsten Pop-Duo der späten 80er Jahre. Gemeinsam mit Musikproduzent Frank Farian wurden sie zu gefeierten Weltstars mit drei Nr. 1 Hits in den US-Charts. Lediglich ein kleiner Kreis Eingeweihter weiß, dass das Duo nicht selbst singt, sondern nur die Lippen bewegt - zu den Stimmen professioneller Sänger. Auf dem Höhepunkt ihres Ruhms gewinnen Milli Vanilli den Grammy Award. Aber die Lage hinter den Kulissen spitzt sich zu, der Druck auf das Duo wächst. Als schließlich die Wahrheit ans Licht kommt, blicken Fab und Rob in einen bodenlosen Abgrund und die Welt auf den vielleicht größten Skandal der Musikgeschichte.

Kritik

Falls Simon Verhoeven (Nightlife) sich für sein Band-Biopic des deutsch-französischen Duos hinter dem titelgebenden Hit-Song eingehender mit der Geschichte der Hauptfiguren befasst hat - wovon sein selbstverfasstes Drehbuch nichts verrät - hat er deren Lebenslektion scheinbar übersehen: Gib dich nicht als etwas aus, das du nicht bist. Doch genau das tut sein zwischen Komödie, Musikfilm, Drama und Lebenslauf schlingernde Chronik des kometenhaften Aufstiegs und rasanten Abstiegs Milli Vanillis, die von Hollywood-Style ähnlich benebelt scheint wie die beiden Playback-Performer.

Rob Pilatus (Tijan Njie, Billy Kuckuck - Margot muss bleiben!) und Fab Morvan (Elan Ben Ali, Goutte D'or) fungieren nicht nur als tragische Helden, sondern Erzähler ihrer Geschichte, verdichtet auf den kurzen Weltruhm und gespickt mit den üblichen Klischees. Rob, der (vermutlich, da Morvan seine Biografie anderweitig verkauft hatte) deutlich mehr Leinwandzeit erhält, fühlt sich von seinen deutschen Adoptiveltern unverstanden, findet bei einem Background-Tänzer-Gig in Fab einen besten Freund mit den gleichen musikalischen Ambitionen und schließlich einen Produzenten in Frank Farian (Matthias Schweighöfer, Heart of Stone).

Der für enorm erfolgreiche Deutsch-Pop-Ohrwürmer verantwortliche Manager und seine als treibende Kraft inszenierte Gattin Milli (Bella Dayne, Trust) liefern den Titel-Hit, zu dem sie in modisch fragwürdigen Outfits herumspringen. Die ambivalente Aufnahme dieses hohlen Sounds, die demographische Spezifität dessen Popularität sowie die ideologischen und sozialen Implikationen der professionellen Konstellation werden ebenso übergangen wie die Komplizenschaft einer an Looks und Image statt Talent und Originalität interessierten Musikindustrie. Die Geschichte der Vermarktung Milli Vanillis geht im Kino weiter.

Fazit

So seicht, sauber und simuliert wie der bis zum Erbrechen gespielte Playback-Popsong wirkt auch Simon Verhoevens Verfilmung eines der größten Musik-Skandale der 90er. Der Plot klammert sich an die Konventionen der Hochglanz-Hollywood-Ware, die er nachahmt. Der interessantere Ansatz, die individuelle Perspektiven der Beteiligten zu kontrastieren, wird umgehend wieder verworfen. Jede Figur ist eine Karikatur, doch zur Satire des Great Pop Music Swindle ist die Inszenierung zu opportunistisch. Die Choreografien immerhin sind gelungen. So wie damals. 

Kritik: Lida Bach

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