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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der 11-jährige Alfonso Quijote hat eine blühende Fantasie wie sein Vorfahre Don Quijote. Zusammen mit dem Nachbarsjungen Pancho Panza und seiner heimlichen Liebe Viktoria will er hinter das Geheimnis der bedrohlichen Stürme, die sein Heimatdorf La Mancha bedrohen und die Bewohnenden vertreiben, kommen. Doch der zwielichtige Geschäftsmann Carrasco will mit der Wetterlage Geld machen und setzt alles daran,  Alfonso und seine Freunde aufzuhalten. Auf ihrem fantastischen Abenteuer erfahren die drei, dass die eigene Vorstellungskraft Großes bewirken kann.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das eigentliche Geheimnis Gonzalo Gutierrez’ erstem Kino- und Kinderfilm bleibt wohl, was sich der Regisseur und seine Co-Drehbuchautoren Pablo Biondi und Carlos Kotkin dabei dachten. Augenscheinlich nicht viel, denn das Konzept des aufgedrehten Animationsfilms ergibt so wenig Sinn wie der aus abgegriffenen dramaturgischen Versatzstücken zusammengeflickte und mit stereotypen Standardfiguren bestückte Patchwork-Plot. Dessen Bezug zu Miguel de Cervantes zeitlosem Klassiker erschöpft sich in genau drei Dingen, die mit der Logline und dem Vorspann abgehakt sind.  

Erstens, der kindliche Held Alfonso (Sprecher: Julian Janssen) ist ein Nachfahre Don Quijote und befreundet mit dem zumindest nominell an dessen Begleiter Sancho Panza angelehnten Nachbarsohn Pancho Panza. Zweitens, beide leben in La Mancha, dessen Bewohnende auf der Flucht vor Unwetterphänomenen wegziehen. Drittens, im Vorspann kämpft Alfonso gegen Windmühlen, die er im Gegensatz zu Cervantes tragikomischer Titelfigur allerdings durchaus als solche erkennt. Er hat einfach „eine blühende Phantasie“ - was sich vom Regisseur nicht sagen lässt. 

Penetrantes Paradebeispiel ist das hyperaktive Hasentrio, das Alfonso als unsichtbare Freunde begleitet, und wirkt wie drei Minions im Kaninchenkostüm von Harvey. Letzten und Don Quijote gemeinsames Motiv psychischer Divergenz wird jedoch strikt vermieden, obwohl es sich praktisch aufdrängt, ebenso aktuell wie relevant ist und Cervantes Werk ideal, um Kinder daran heranzuführen. Doch aktuelle, relevante Themen scheut die hohle Story noch mehr als Literaturklassiker. So ist der Klimawandel hier lokales Schurkenwerk, das sich einfach abstellen lässt.

Dergleichen narrative Ausflüchte sind nicht Imagination, sondern Verlogenheit, die gerade einer umweltbewussten jungen Generation übel aufstoßen sollte. Doch die Zielgruppe der mit ihrer aufdringlich knalligen Optik, den flächigen Motiven und der ausdrucksarmen Ästhetik  auf dem Niveau einer Vormittagsserie dümpelnden Produktion ist ohnehin fraglich. Die Geschichte richtet sich offensichtlich an jüngere Kinder, doch die lockt kaum Don Quijote, mit dem das Ganze letztlich kaum zu tun hat. Das könnte sich nichtmal Cervantes ausdenken - zum Glück. 

Fazit

Cervantes würde im Grab rotieren, das Kinopublikum windet sich nur in den Sesseln angesichts Gonzalo Gutierrez‘ dreister Appropriation seines schillernden Helden für ein durch und durch generisches Werk. Dessen platte Story ist sowohl inhaltlich als auch inszenatorisch weit entfernt von dem mit geschliffener Gesellschaftskritik, Selbstironie und metatextuellen Pointen gespickten Klassiker. Klamaukige Non-Stop-Action maskiert notdürftig die narrative Nichtigkeit einer lieblosen Fließbandproduktion, deren Lob der hier eklatant fehlenden Phantasie so hohl klingt wie die pauschale Freundschaftsbotschaft. 

Kritik: Lida Bach

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