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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Im unwirtlichen Norden Russlands erstrecken sie sich ins Unendliche: Garagen, hinter deren rostigen Toren sich alles findet, nur kein Auto. Sie sind das Refugium des russischen Mannes, Zuflucht vor einem trüben Alltag und Projektionsfläche für große Träume.

Kritik

Hoch oben in den nordischen Bergen Russlands erstreckt sich eine Stadt, bestehend scheinbar nur aus Garagen, Containern und kilometerweiten Feldern aus Schrott. Natalija Yefimkinas Regiedebüt Garagenvolk nähert sich dem Leben in dieser einzigartigen Gemeinde, bestehend entweder aus Lebenskünstlern oder Verzweifelten, in sehr zurückhaltender Art an. Ihre Kamera bleibt auf Abstand und gibt den Einwohnern bei ihren tagtäglichen Aktivitäten Raum. Dabei folgt sie dem Alltag zahlreicher Individuen, wie einem Handwerker bei der Säg- und Schleifarbeit, einem Schrottsammler oder einem leidenschaftlichen Hersteller religiöser Ikonen aus Holz. Zusammen gehalten werden die einzelnen Handlungsstränge von einigen kurzen Einblicken in andere Garagenhaushälter, in welchen sich mal ein Fitness Studio, mal eine Garagen Band versteckt. Zusammen genommen hätte Garagenvolk ein faszinierendes Panorama einer alternativen Gemeinde werden können, nur fühlen sich viele Beobachtungen des Filmes gehaltlos und ohne Dringlichkeit an.

Yefimkinas nüchterner Realismus enthüllt einige sehr amüsante und absurde Momente, wie etwa zwei Freunde, die sich als Soldaten verkleiden und Schießübungen in der Schrottlandschaft und in verlassenen Gebäuden veranstalten. Momente wie dieser enthüllen viel von der Mentalität dieses chaotischen Ortes. Ähnlich verhält es sich mit der kurzen Vignette um zwei Arbeiter, die genüsslich einen Bus per Kran zerlegen. Hier gelingt es dem Film eine schöne Brücke zwischen den Menschen und der Umgebung, die sie einnehmen zu schlagen. Nur leider erfolgt auf jede halbwegs interessante Beobachtung mindestens zwei von Belanglosigkeit. Die Erzählung um zwei Jugendliche, für die ihr alteingesessener Container mehr oder weniger ein umfunktionierter Hobbykeller darstellt, bietet weder nützliche Informationen über den dokumentierten Ort, noch machen sie das Lebensgefühl greifbar. Stattdessen ziehen sie den Film sehr unvorteilhaft in die Länge. 

Das größte Problem an Garagenvolk ist, das die Thematik des Filmes zwar sehr fruchtbar ist und definitiv zum Erkunden einlädt, der Zugang aber zu den porträtierten Menschen fehlt. Dadurch nimmt die Kamera immer eine Haltung zu den dargestellten Einwohner ein, welche zwischen nüchtern, unfreiwillig herablassend und sehr befremdlich balanciert. Warum sich Yefimkina zum Beispiel dazu entschlossen hat, den Kampf einiger betrunkenen Schrottsammlern im Film zu behalten, erschließt sich nicht. Den Grad der Authentizität wird durch derartige Beobachtungen nicht wirklich erhöht und dummen die Einwohner der Garagenstadt runter, statt sich für sie zu interessieren. Dies scheint der Film nämlich nur selektiert zu tun, in vereinzelten Episoden zumindest.

Fazit

„Garagenvolk“ ist eine gut gemeinte, aber relativ gehaltlose Doku, die über das Leben abseits der Zivilisation wenig nicht bereits Bekanntes liefert.

Kritik: Jakob Jurisch

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