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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In den Tiefen eines uralten Waldes, wächst etwas heran. Etwas, das älter als die Menschheit selbst und vermutlich auch größer ist. Als ein Park Ranger einen Mann und seinen Sohn wild-lebend entdeckt, stolpert sie über ein Geheimnis, das die Welt verändern wird. 

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

God is a woman. Gott ist eine Frau. Jedenfalls, wenn man der alten griechischen Mythologie glauben schenken möchte und Gaia, als Mutter Natur, den Gottheiten zuordnen würde. Jaco Bouwer, Regisseur aus Südafrika, der mit Gaia sein Debüt feiert, fokussiert sich in seiner Prämisse stark auf vielfach missachtete Natur. Drehort war der Tsitsikamma-Nationalpark, der mit seiner atemberaubenden Vegetation für die umwerfendsten Bilder sorgt, die ein Indie-Film in dem Umfang liefern kann. Gemeinsam mit Kameramann Jorrie van der Walt und dem Team, entschied sich Jaco Bouwer auch dafür, den Aspect Ratio seines Films wechseln zu lassen, um die Schönheit des Waldes in voller Pracht hinter der Linse einzufangen. Dabei beweist Gaia ein feines Gespür für ästhetische Einstellungen, sei es in psychedelischen Traum-Vision-Szenen oder bei Drohnen-Aufnahmen, wenn über die Bäume des Nationalparks geschwenkt wird.

Während der Film visuell punkten kann, entblößt er in Sachen Storytelling und Drehbuch seine Schwächen. Bis auf wenige Ausnahmen wirken die Dialoge eher gestelzt, mit dem Ziel, besonders kryptisch und verschlossen zu wirken – die Rangerin Gabi (Monique Rockman) bleibt blass und eher ein Gefäß für die spirituelle Projektion von Mutter Natur, während der Mann (Carel Nel, Raised by wolves) und sein wild-lebender Sohn (Alex van Dyk) außer einer flachen intrinsischen Motivation, zwar mehr Form bekommen, am Ende aber auch eher als Mittel zum Zweck zum Vorantreiben der Geschichte kumulieren. Was jedoch wirklich schade und vermutlich der größte Kritikpunkt an Gaia ist, ist der Ideenklau von der Spielereihe The Last of Us vom Entwicklungsstudio Naughty Dog. Die dort auftretenden Gegner sind von Pilzen befallen, die in blumenähnlichen Konstrukten aus ihren Köpfen wachsen und schaurige Geräusche von sich geben. Zwar orientiert sich TLOU dabei an der realen parasitären Pilzart Cordyceps, hat dabei dennoch aber ein ganzes eigenes Konzept für die sogenannten Runner und Clicker entworfen. Bouwer nimmt diese Gegner und baut sie 1 zu 1 für seinen Film nach, selbst die Geräusche sind identisch. Äußert schade, da Bouwer und sein Team mit großartigem und detailverliebtem Make-up beweisen, dass auch ein eigenes, anderes Konzept komplett umsetzbar gewesen wäre.

Der Öko-Body-Horrorstreifen kann fortlaufend nicht nur das Talent seiner Maskenbildner unter Beweis stellen, die teils echte Pilze verwenden, welche eingefroren an das Set gebracht wurden, sondern auch starke CGI-Effekte, die sich hauptsächlich auf glimmende Sporen in der Luft beschränken. Gaias Steckenpferd ist der hypnotische Horror, wenn sich Visionen mit Zeitraffer, wechselnden Einstellungen und gutturalem Sounddesign abwechseln. Oft wirkt es so, als seien die einzelnen Sequenzen eher Beweis für ein umfassendes cineastisches Wissen, in dem fast geschrien wird 'Hier, ich habe eine ganze Bandbreite von Arthouse-Filmen gesehen und möchte jetzt auch obskure Szenen bauen', aber hinlänglich des schmalen Budgets kann diesem Antrieb nur applaudiert werden. 

Gaia wartet mit einem unterschwelligen Horror auf, verpackt in seichte Gesellschaftskritik, die in ihrem Kern nicht neu, aber ansprechend umgesetzt wurde. Wer typische Schocks und Jump Scares erwartet, wird enttäuscht sein – wem allerdings ein Schauer über den Rücken läuft, wenn er an Pilze denkt, die aus der Haut sprießen, wird in dem südafrikanischen Werk vermutlich den ein oder anderen gruseligen Moment erleben. So mag man dem Film vielleicht auch vergeben, dass Kämpfe schlecht choreografiert sind oder auch das Ende sehr konstruiert wirkt und eine gewisse Leere hinterlässt.

Fazit

Hätte Jaco Bouwer mit seinem Öko-Horror "Gaia" mehr Mut bewiesen, sich über die Kopierungs-Wut hinweggesetzt und innovative Ideen präsentiert, wäre der Film etwas ganz Großes geworden. So bleibt nur streckenweise Wehmut, wenn man das audiovisuelle starke Werk betrachtet. Was daraus hätte werden können? Mehr von Bouwer. Weniger Fremdeinfluss.

Kritik: Miriam Aissaoui

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