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Mit 8 Oscars ausgezeichnetes Kriegsdrama von 1953. Den begehrten Filmpreis gab es unter anderem für den besten Film und die besten Nebendarsteller (Frank Sinatra und Donna Reed). Der Film erzählt die Geschichte des Soldaten Prewitt, der kurz vor dem Angriff auf Pearl Harbor auf die Hawaii-Insel Oahu versetzt wird und sich dort gegen seinen Captain zur Wehr setzten muss.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit der gleichnamigen, nur wenige Jahre vorher erschienenen Romanadaption von James Jones gelang Columbia bei der Oscarverleihung 1954 der ganz große Wurf: Aus den eh schon stattlichen 13 Nominierungen resultierten ganze acht Goldjungen, darunter auch die prestigeträchtigen Preise für den besten Film und für Fred Zinnemann (Zwölf Uhr mittags - High Noon) als bester Regisseur, womit der große Konkurrent Ein Herz und eine Krone glasklar geschlagen wurde. Auch sonst war das Projekt ein Erfolg auf der ganzen Linie: Von der Kritik seinerzeit nahezu einhellig gelobt, an den Kinokassen einer der erfolgreichsten Filme der 50er und der in Hollywood eigentlich schon abgeschriebene Frank Sinatra (Der Mann mit dem goldenen Arm) – der die Rolle praktisch für ein Taschengeld übernahm – konnte dank des Oscars für den besten Nebendarsteller seiner Leinwandkarriere neuen Schwung verleihen.

Die Geschichte setzt im Sommer 1941 an, auf dem US-Militärstützpunkt Schofield auf Hawaii. Robert Lee E. Prewitt (Montgomery Clift, Das Urteil von Nürnberg) hat sich dorthin versetzen lassen, was sein neuer Vorgesetzter, Offizier Holmes (Philip Ober, Der unsichtbare Dritte), zunächst in helle Freude versetzt. Prewitt ist nämlich ein hervorragender Mittelgewichts-Boxer und genau so einen braucht Holmes noch für sein Team. Jedoch lehnt Prewitt seine Beteiligung ab, da er nach einen tragischen Unfall mit dem Sport abgeschlossen hat. In der Folge machen ihm Holmes und dessen Gefolgsleute zur Hölle, um einen Meinungswandel zu erzwingen. Sein Spieß Sergeant Milton (Burt Lancaster, Der Zug) hält nichts von den miesen Methoden seines Befehlshabers, kann jedoch genauso wenig mit der sturen Haltung von Prewitt umgehen. Er hat allerdings ganz andere Probleme, beginnt er doch gerade eine Affäre mit Holmes‘ unglücklichen und regelmäßig betrogenen Ehefrau Karen (Deborah Kerr, Schloss des Schreckens), die ihm nicht nur seine Karriere kosten, sondern auch eine lange Haftstrafe im Militärgefängnis einbringen kann. Und beim näheren Blick auf Zeitraum und Handlungsort dürften die meisten Zuschauer ahnen, was den diesbezüglich natürlich noch völlig ahnungslosen Protagonisten wenige Monate später blühen wird…

Das Verdammt in alle Ewigkeit damals so überschwänglich gefeiert wurde verwundert überhaupt nicht, denn er trifft genau den Nerv seiner Zeit und bietet das, was speziell das US-amerikanische Publikum sehen wollte. Eine große, emotionale Geschichte um unglückliche Liebe, stolze Männlichkeit, Loyalität und Integrität. Über tragische Helden, die eigentlich nur das Richtige tun wollen und für ihre Überzeugungen einstehen, dabei aber vor schwere Entscheidungen gestellt werden und am Ende sich selbst und ihrem Glück im Weg stehen. Klassisches, amerikanisches Drama, dazu noch vor dem Hintergrund einer noch ganz frischen, nationalen Tragödie. In etwa vergleichbar, als hätte man 2005 die Handlung eines Film in den Sommer 2001 in und um das World Trade Center verlegt, mit bekanntem Ausgang. Mit vielen Stars, großen Gesten und kraftvollen Dialogen, oftmals am Rande von Pathos und ausufernder Theatralik. Denn auch da ist Verdammt in alle Ewigkeit ein Kind seiner Zeit, das verglichen mit ähnlich gelagerten Streifen wie Die Faust im Nacken oder Giganten leider längst nicht so gut mitgealtert ist.

Zweifellos wunderbar gespielt - speziell Montgomery Clift stellt erneut unter Beweis, was für ein Megastar er hätte werden können, wenn es das Schicksal (und die Hollywood-Maschinerie) besser mit ihm gemeint hätten – und kraftvoll vor einer nicht nur historisch sehr interessanten Kulisse inszeniert, wirkt Verdammt in alle Ewigkeit heute hier und da schon etwas zu antiquiert. Das heroische Image vom leidenschaftlichen Soldaten nicht nur gegen alle Widerstände, sondern bis hin zur privaten Selbstaufgabe sowie das sehr konservative Männlichkeitsbild wirken heutzutage unglücklich, wie der Film allgemein in vielen Momenten zu pathetisch und „Old-Hollywood-fashioned“. Andere Filme konnten das besser in die Neuzeit übertragen, auch weil ihre Figuren und Emotionen weniger gestellt, sondern viel lebendiger wirken. Das spricht nicht gegen die engagierten Darsteller, mehr gegen die Dialoge und Szenen, mit denen sie nun mal arbeiten müssen. Aber um das jetzt zu relativieren: Selbstverständlich reden wir nicht über einen misslungenen oder nicht wenigstens immer noch durchaus sehenswerten Film. Nur über einen, der auch damals schon nicht das große Übermeisterwerk war, was sein Prestige vermuten ließe und mit der Zeit eher noch Meter eingebüßt denn dazu gewonnen hat.

Fazit

Ein formell großes und filmhistorisch in alle Ewigkeit allein aufgrund seines Status bedeutsames Werk, welches zur richtigen Zeit die richtigen Knöpfe betätigte. Auch heute noch Eindruck schindet, aber sich auch einer objektiven Kritik stellen muss. Allein darstellerisch aber hervorragend, wobei die hierfür Oscar-prämierten Frank Sinatra und Donna Reed gar nicht mal die Highlights sind. Lancaster, Kerr und besonders Clift sind famos.

Kritik: Jacko Kunze

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