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Inhalt

Als nach und nach einige Mitschüler in der Klasse des nerdigen Teenagers Ed (Christopher Mintz-Plasse) verschwinden, ist für diesen klar, dass der neu zugezogene mysteriöse Nachbar Jerry (Colin Farrell) damit zu tun hat. Dieser ist in den Augen von Ed ein waschechter Vampir, der nun genüsslich seinen Mitternachtssnack in der ruhigen Nachbarschaft genießt. Doch niemand will dem Hitzkopf glauben. Sogar sein ehemaliger bester Freund Charley (Anton Yelchin) ignoriert die Warnungen und hält Ed schlichtweg für verrückt. Als allerdings eines Tages Ed selbst nicht mehr in der Schule auftaucht, wird Charley misstrauisch. Er stellt Nachforschungen an und findet schnell das düstere wie tödliche Geheimnis von Jerry heraus. Doch zu spät, denn dieser hat längst ein Auge auf ihn, seine Mutter (Toni Collette) sowie seine Freundin (Imogen Poots) geworfen…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wohl kaum ein Genre ist so alt, so wandelbar und hat eine so lange Tradition wie das des Vampirfilms. Von den 30er Jahre Klassikern mit Bela Lugosi und Lon Chaney Jr., zu den Hammer-Studio Filmen mit Peter Cushing und Christopher Lee bis hin zu den Neuzeitlichen Glitzervampiren à la Twilight, ist so manch eine Geschichte in dem Bereich erzählt worden. Von fliegenden künstlichen Fledermäusen, spektakulären Verwandlungen, gruseligen Schlössern, vielem Nebel und schlussendlich auch einer Menge Blut, war hier alles dabei, was sich der Zuschauer wünscht. Doch immer wieder gab es wahre Durststrecken, die nur mäßige Werke offenbarten oder gar von einer schieren Masse an Trash-Produktionen geprägt waren. So auch in den 80ern, als das Geschöpf der Nacht wahrlich in einer Krise steckte. Das aber der Vampir dennoch überlebt hat, liegt zum Teil auch an solchen Kult-Klassikern wie Die rabenschwarze Nacht (im Original: Fright Night) von Regisseur Tom Holland, welcher 1985 einen naiven Horror-Fan und einen abgehalfterten TV-Vampirjäger  auf einen echten Vampir los lies. Der Film war eine gelungene Hommage an das Genre mit einer gehörigen Portion Humor. Doch funktioniert die Story über einen Jungen der seinen bissigen Nachbarn beschattet als Remake auch in unserer heutigen schnelllebigen Horror-Gesellschaft, wo nach jedem brutalen Slasher gleich der nächste Schocker folgt? Die Antwortet lautet ja, denn Regisseur Craig Gillespie inszeniert sein blutiges Spektakel ironisch, modern angehaucht, doch ebenso altmodisch. Die perfekte Mischung also, um spannende abendfüllende Gruselunterhaltung zu bieten.

Im Kern orientiert sich hierbei Regisseur Craig Gillespie am düsteren Original, ohne diesen aber billig zu kopieren. Eher nimmt er sich die Highlights vor, transportiert diese gekonnt in die moderne und erzählt nebenher auch noch eine spannende Story über einen blutrünstigen Vampir, mit dem nicht wirklich zu spaßen ist. Unterstützung bekommt er zudem von der Horror-Erfahrenen Autorin Marti Noxon, die schon Buffy in so manch ein Abenteuer stürzte. Dementsprechend gestaltet sich das Vampirtreiben auch relativ klassisch. Weihwasser wie Kreuze sind für die Vampire Gift, das Spiegelbild (auch bei Kameras) ist nicht zu sehen und die ultimative Waffe ist und bleibt der Pflock. Auch darf ein Vampir ein Haus nicht betreten, solange er nicht von der jeweiligen Person eingeladen wurde. Gerade dies führt in Fright Night immer wieder zu grandiosen Situationen, in denen Jerry versucht, durch Tricks die diversen Regeln zu umgehen. Überhaupt ist der Humor erneut ein Kernstück dieser Vampir-Story. Seien es die vielen humorvollen Dialoge, der ironische wie schwarzhumorige Unterton oder schlussendlich die Figur des Peter Vincent (eine Namensmischung aus den Horror-Veteranen Peter Cushing und Vincent Price), der erneut für deutliche Lacher sorgen kann. Ebenfalls gelungen sind auch die vielen Anspielungen auf das Orginal-Werk von Regisseur Tom Holland. So werden ganze Sätze zitiert und sogar Chris Sarandon, der in der 1985er Version Jerry spielte, bekommt seinen kleinen aber feinen Auftritt. Und wenn dann auch noch Seitenhiebe Richtung Twilight verteilt werden, ist die Sammlung komplett.

Die Story indes, ist wie schon im Original ein wenig zu kitschig geraten, gerade durch den Teenager Aspekt. Überzeugt dafür aber durch die grandiose Atmosphäre und dem gelungenen Spannungsbogen. Vor allem Jerry wird als allgegenwärtiges Monster präsentiert, der sich wahrlich wie in Der weiße Hai (was selbst im Film thematisiert wird) langsam an seine Beute anschleicht, um dann spektakulär wie blutig zuzubeißen. Zwar kann das vorgelegte Tempo dann anschließend nicht immer gehalten werden und auch ein paar kleinere Längen trüben den Spaß, doch startet dann wieder die Action, ist Adrenalingeladene Action garantiert. Passend musikalisch untermalt wird das Ganze zudem durch den rockigen Score von Ramin Djawadi, der aktuell auch für die Musik bei Game of Thrones verantwortlich ist.

Auch optisch gibt es an Fright Night nicht wirklich etwas zu meckern. Zwar sind handgemachte Masken sowie Kunstblut den digitalen Effekten gewichen, doch dies schadet der Atmosphäre keineswegs. Dennoch kann der Charme des Originals nicht annähernd erreicht werden, was vor allem auch daran liegt, dass eine schaurige Verwandlungsszene wie im Jahr  1985 gänzlich fehlt. Dafür punktet der Film von Regisseur Craig Gillespie allerdings mit seinen 3D Effekten. Hier steht eindeutig der Spaß im Vordergrund, weshalb reichlich Pfähle, Trümmer, Flammen sowie Blutfontänen in die Zuschauerränge fliegen. Da lohnt sich der Aufpreis ganz klar, wenn auch natürlich ein durchgehender Tiefeneffekt deswegen etwas auf der Strecke bleibt. Der Fun- wie Schockfaktor profitiert von den Effekten dafür aber umso mehr. Enttäuschend gestaltet sich dagegen das Finale. Nicht nur dass dieses sehr schnell sowie überraschend endet, auch bleibt einfach der gewisse Aha-Effekt aus.

Neben Spannung und Effekten, sind auch die schauspielerischen Leistungen mehr als gelungen. Während Anton Yelchin als naiver wie kämpferischer Charley Brewster durchaus überzeugt, gehört dennoch die Show hierbei ganz allein Colin Farrell. Er macht als Vampir Jerry eine so grandiose Figur, dass er selbst die Performance von Chris Sarandon aus dem Original in den Schatten stellt. Ab der ersten Minute ist Farrell präsent, mysteriös, cool und vor allem furchtbar fies. Farrell hatte sichtlich Spaß an seiner Rolle und genießt es einfach, mit seinen Opfern Katz und Maus zu spielen. Christopher Mintz-Plasse indes, spielt die Rolle des verrückten Ed gewohnt mit seiner humorvollen wie aufgedrehten und nerdigen Art. Besonders im Finale, kann er so noch für einige gelungene Momente sorgen. David Tennant (Doctor Who), als magievoller Vampir-Jäger Peter Vincent, ist ebenfalls passend besetzt und punktet mit seiner überdrehten Art, die ein wenig an den TV-Magier Criss Angel erinnert. Einzig Imogen Poots, als Charleys Freundin Amy, bleibt in ihrer Rolle etwas blass sowie austauschbar.

Fazit

Regisseur Craig Gillespie beweist mit seiner modernen Version von "Fright Night" eindrucksvoll, dass ein Horror-Remake durchaus auf derselben Stufe wie sein Original stehen kann. Zwar bleibt der Retrocharme dann doch etwas auf der Strecke, doch die Mischung aus spannender Vampir-Story, einer Menge Humor und einer passenden Inszenierung funktioniert auch heute noch so wie damals. Wer auf Horror dieser Art steht, sollte sich dieses Werk nicht entgehen lassen.

Kritik: Thomas Repenning

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