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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

In Freddys schwerster Krise, taucht plötzlich Eddy, sein imaginärer Freund aus Kindheitstagen wieder auf. Er gleicht Freddy nicht nur aufs Haar, seit seinem Erscheinen passieren auch lauter schreckliche Dinge. Doch wie soll man beweisen, dass es jemanden gibt, den man sich eigentlich nur ausgedacht hat?

Kritik

Das deutsche Kino hat wahrlich mehr zu bieten als coole Lehrer mit auffälligen Kids oder die nächste hippe wie oberflächliche Schweighöfer/Schweiger Komödie. Allerdings muss der geneigte Zuschauer durchaus suchen um interessante Genrefilme zu finden. Was fehlt ist schlichtweg Mut: Gerade diesen hat Regisseurin und Drehbuchautorin Tini Tüllmann bewiesen, als sie mit der Idee zu Freddy/Eddy auf die Suche nach einem Produktionsstudio ging. Doch kein großer Verleih wollte ihren Psychothriller in die Kinos bringen, niemand ihre Idee mit einem guten Budget unterstützen. Also gründete Tüllmann kurzerhand Filmlawine und brachte den Film im Februar selbst auf die große Leinwand. Zum Glück. Denn der Film mit Felix Schäfer in der Doppelrolle ist trotz einer gewissen Konvention und einer routinierten Inszenierung ein Genre-Kleinod, welches vor allem Fans anspricht. In einem boshaften Strudel aus Gewalt und Unsicherheit, kreiert Freddy/Eddy eine Welt in der Realität und Wahnsinn miteinander verschmelzen.

So ist es vor allem das Spiel von Freddy/Eddy was zu gefallen weiß: Schon zu Beginn stellt Freddy schnell die Frage, ob er geistig wirklich noch gesund ist. Er selbst beschreibt sich wie ein leeres Gemälde, welches oben wie unten seinen Horizont haben könnte, farblos oder kräftig ist und auch zugleich nichts. Dies zusammen mit den Schemenhaften Rückblicken, Wirrungen, falschen Fährten und der alles umfassenden Frage – ob Freddy sich seinen Zwillingsbruder Eddy schlichtweg einbildet, oder nicht – generieren reichlich Spannung und Paranoia. Ganz langsam wird so Freddy/Eddy finstererer und offenbart Mord, Zwietracht und eine dunkle Vergangenheit. Kannst du dir selbst vertrauen? Trotz vieler bekannter Motive erzeugt hier Tini Tüllmann ein eindringliches wie intensives Experiment, welches zudem gekonnt von Felix Schäfer getragen wird. Mal verzweifelt, mal desillusioniert, gewaltvoll oder schlichtweg wahnsinnig. All diese Facetten erreichen den Zuschauer und werden hervorragend transportiert. Doch auch der Rest des Casts – hier unter anderem Jessica Schwarz oder Greta Bohacek – zeichnen ein gelungenes Bild des allmählichen Abgrundes.

Freddy als zentrale Figur hat es dabei natürlich nicht leicht: Verleumdungen, Anfeindungen sowie Missverständnisse sind an der Tagesordnung. Allerdings ist hier Freddy/Eddy in gewisser Weise sehr routiniert und auch manchmal behäbig. Hier wird auch deutlich, dass dem Film ein ordentliches Budget gefehlt hat. Während die Kamera stets dicht an den Figuren bleibt – allen voran natürlich Freddy – und zudem oftmals gar malerisch eingefangen wird, bleibt das Finale weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Der Rest entpuppt sich dann als bekannte Genre-Motive, die so schon in irgendeiner Form dagewesen waren. Als zuweilen sehr boshafter Psychothriller funktioniert der Film von Regisseurin Tini Tüllmann aber dennoch: Als verrücktes Lehrstück für das deutsche Kino, was sich wirklich mehr zutrauen sollte. Denn verstecken muss sich Freddy/Eddy gegenüber der internationalen Konkurrenz nicht.

Fazit

"Freddy/Eddy" ist ein manchmal alptraumhafter, verrückter, boshafter und dadurch wahnsinnig spannender Psychothriller, der vor allem mit den Erwartungen der Zuschauer spielt. Gut inszeniert, sehr gut gespielt und am Ende so kraftvoll, dass er trotz gewisser Routine und einem schwächeren Finale im Gedächtnis bleibt.

Kritik: Thomas Repenning

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