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Quelle: themoviedb.org

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Nachdem ein wütender Mob das Schloss von Dr. Frankenstein in die Luft sprengt, wird dessen in der Schwefelgrube versunkene Kreatur wieder freigesetzt. Diener Ygor, der sogar seine eigene Hinrichtung überlebt hat, bringt die Kreatur nach Vasaria, wo Ludwig, der zweite Sohn des Barons als Arzt und Leiter der Irrenanstalt arbeitet. Dieser will sein dunkles Familiengeheimnis natürlich geheim halten und willigt daher ein, dem Monster zu alter Stärke zu verhelfen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Your father was Frankenstein and your mother was the lightning!“

Es ist einfach nicht totzukriegen. Nachdem Frankensteins Sohn offenlegt, dass das Publikum immer noch nicht genug von der tragisch missverstandenen Kreatur hatte, hegte man im Hause Universal natürlich kein großes Interesse daran, die goldenen Gans einfach so ruhen zu lassen. Bei Frankenstein kehrt wieder (OT: The Ghost of Frankenstein) musste man jedoch erstmals auf Boris Karloff (Bewegliche Ziele) verzichten. Der Mann, der durch die Rolle des Monsters zum Star wurde, war inzwischen sehr gut beschäftigt und spielte zur damaligen Zeit erfolgreich am Broadway. Somit kam Lon Chaney Jr. (Spider Baby) zu seinem ersten und einzigen Einsatz als des Doktors entstellter Schöpfung, kurz bevor er als Wolfsmensch sein „eigenes“ Universal-Monster spendiert bekam. Ein alter Bekannter aus dem Vorgänger war jedoch immer noch an Bord: Ex-Dracula Bela Lugosi schlüpfte erneut in die Rolle des verkrüppelten Dieners Ygor. Bezeichnend, dass Karloff seiner bis dato größten Rolle inzwischen entwachsen war, während sein einst schärfster Konkurrent - der eigentlich immer die größeren Ambitionen hatte - nun in „seinem“ Franchise die zweite Geige spielen musste.

Schon Frankensteins Sohn reichte lange nicht mehr an die zeitlose Brillanz seiner beiden Vorgänger Frankenstein und Frankensteins Braut heran, diesen Trend setzt der vierte Teil wenig überraschend fort. Another Day in the Office für das Kreativ-Team im Hause Universal, dem auch für handgepäckstaugliche 68 Minuten absolut nichts Neues einfällt. Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss und so gibt es eben alten Wein in auch nicht mehr ganz neuen Schläuchen. Warum genau Ygor seinen besten Kumpel mit der ungünstigen Sozialprognose zum zweiten Spross seines Schöpfers schleppt, erschließt sich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Angeblich soll dieser ihn durch eine erneute Blitz-Therapie zur alten Stärke verhelfen. Um erwachsene Männer mit einem lockeren Schwinger durch die Gegend zu schleudern oder sich aus Ketten zu befreien reicht die Kraft aber locker, also wo ist eigentlich das Problem? Es muss halt irgendeinen Grund geben, warum auch der nächste Frankenstein (in dem Fall Cedric Hardwicke, Die zehn Gebote) in einen erneuten Gewissenskonflikt mit latentem Gotteskomplex gerät.

Das klingt jetzt nicht besonders erquickend, aber im Grunde bietet auch dieser Film recht solide und – aufgrund der schmalen Laufzeit fast zwangsläufig – kurzweilige Unterhaltung, die immer noch hochwertig produziert wurde. Trotz einer unüberwindbaren Schicht Make Up mag man zwar sogar einen deutlichen Unterschied zwischen Monster-Karloff und Monster-Chaney ausmachen (klarer Punktsieg natürlich für den guten Boris), das ist aber letztlich nicht kriegsentscheidend. Krieg ist aber ein gutes Stichwort, denn beim Blick auf das Entstehungsjahr, seinen Handlungsort und die Methoden des Hollywood-Kinos dieser Tage offenbaren sich bei Frankenstein kehrt wieder ein paar kuriose Details. Die schwarzen Uniformen der Polizisten und Staatsdiener (einer deutschen Stadt) erinnern sehr stark an die der SS und Doktor Frankenstein’s Klinik ist im Prinzip eine einzige, riesige Gaskammer, die so auch zweimal im Film zum Einsatz kommt. Ist zwar in dem Fall nur „Schlafgas“, aber 1942 so was zu bringen – das ist doch kaum Zufall oder versehentlich. Zudem bietet Lugosi’s Charakter Ygor Frankenstein’s Kollegen an einer Stelle einen Deal an und spricht dabei von Allmachts- und Eroberungsphantasien, die einem auch durchaus bekannt vorkommen.

Im gleichen Jahr schickte Universal übrigens in Der unsichtbare Agent einen seiner unheimlichen „Helden“ direkt als Agent hinter feindliche Nazi-Linien, ganz im Zeichen der teilweise sehr seltsamen Propaganda-Filme während dieser angespannten Weltlage. Da dieser Film nun mal nicht in der Gegenwart angesiedelt war, vielleicht ein Versuch, das doch noch irgendwie unterzumischen? Sogar stark anzunehmen. Das ist jetzt weder zwingend negativ und erst recht nicht positiv, aber immerhin einen kleinen Aspekt ausmachtet, der diesen ansonsten wenig individuellen Film noch ein kleines Bisschen interessanter gestaltet.

Fazit

Ohne Karloff - und schon lange nicht mehr mit James Whale – wird das Frankenstein-Franchise freilich nicht besser. In der vierten Runde ist es nur noch Business as Usual, aber zumindest immer noch anständig inszeniert und durch seine bald anachronistischen Querverweise auf das damals aktuelle Zeitgeschehen nicht völlig austauschbar.

Kritik: Jacko Kunze

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