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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Cleveland in den 1930er Jahren. Als der Fernfahrer und Sohn ungarischer Einwanderer Johnny Kovak nach einem Streik entlassen wird, wendet er sich an die Truckergewerkschaft FIST und arbeitet sich im Laufe der Jahre ganz nach oben. Dabei ist ihm jedes Mittel recht, selbst Kontakte zur Mafia sind kein Tabu. Nachdem er jedoch den Gipfel erklommen hat und zum gefeierten Helden der Arbeiterschicht geworden ist, strengt der arbeitseifrige Senator Madison eine Untersuchung der Gewerkschaftsmachenschaften an.

Kritik

Ganz offiziell handelt es sich bei F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg zwar um eine fiktive Geschichte, wobei es nicht sonderlich schwer ist zu erkennen, wessen Lebensgeschichte hier eindeutig Pate stand. Im Prinzip wird der Aufstieg und Fall von James R. Hoffa erzählt, der – genauso wie der von Sylvester Stallone (Rambo) verkörperte Protagonist Johnny Kovak – in den 30er Jahren zur Stimme und Gesicht des gewerkschaftlichen Widerstandes aufstieg. Und genau wie dieser über die Jahre selbst zum machttrunkenen, gewissenlosen Bonzen wurde, der irgendwann über seine Verstrickungen mit dem organisierten Verbrechen zu Fall kam.

Nur drei Jahre nach dem spurlosen, bis heute nie aufgeklärten Verschwinden der zur Grunde liegenden, realen Person entstand dieses Werk unter der Ägide von Regisseur Norman Jewison (In der Hitze der Nacht), mit dem gerade erst durch Rocky zum neuen Superstar aufgestiegenen Sylvester Stallone in der Hauptrolle. In den Credits wird Sly gar als Co-Autor betitelt, wobei er das Mammut-Script von Joe Eszterhas nur drastisch kürzte und etwas veränderte. Wohl auch, um seine Figur noch mehr dem vorher aufgebauten Image anzupassen. Gerade zu Beginn steckt in Johnny Kovak viel Rocky Balboa: Ein hitzköpfiger, etwas ungestümer Junge von der Straße mit großer Klappe und großem Herzen, der sich „von denen da oben“ nichts sagen lässt und den Weg an die Spitze sucht. Der Plot bleibt dabei sehr dicht am Leben des hier nie namentlich erwähnten Jimmy Hoffa, die Parallelen sind dennoch überdeutlich. Nur eben mit Sly, dessen besonders damals noch sehr unbekümmerte und oftmals überfordernd wirkende Schauspielversuche gelegentlich ist Komische überschwappen. Das hat irgendwie total Charme, gepaart mit einigen gar sonderbar-ulkigen Dialog-Aussetzern, die eigentlich überhaupt nicht zum restlichen Film passen („This is a fist!“).

Im Großen und Ganzen ist dieser nämlich sehr kompetent vorgetragen. In der ersten Hälfte vielleicht etwas zu sehr auf seine actionlastigen – im wahrsten Sinne des Wortes – „Klassenkämpfe“ konzentriert, die sehen dafür aber ziemlich gut aus. Für seine rund 140 Minuten Laufzeit zieht sich das Geschehen nie, die 2 ½ Stunden gehen angenehm flott von der Hand. Norman Jewison inszeniert mit viel Aufwand und versammelt einen ansehnlichen Cast um seinen engagierten, aber nun mal meist recht tapsigen Topstar, die dessen mangelndes Talent relativ gut auffangen können. Der Personalie Stallone alleinig den schwarzen Peter zuzuschieben ist sicherlich nicht ganz gerechtfertigt, dennoch bleibt irgendwie der Eindruck zurück, dass er doch auch entscheidende Änderungen am Script verursachte, zu sehr trägt das seine Handschrift. Entweder direkt durch ihn oder gewisse Dinge wurden ihm auf den Leib geschrieben. In manchen Situationen fühlt man sich in die urigen Drehbuch-Ergüsse der 80er-Rocky-Filme verirrt. Nicht so extrem und immer nur kurzfristig, aber das lässt den gesamten Film in einem anderen Licht erscheinen („Wir werden euch den Laden zuscheißen!“). So ist F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg zwar überwiegend gutes, immer unterhaltsames, zu Weilen gar großes Kino – in ausgewählten Situationen aber auch haarscharf am Edeltrash vorbeischrammend.

Fazit

Handwerklich hervorragendes Quasi-Biopic, dessen interessante und grundsätzlich fesselnde Geschichte mühelos für einen umfangreichen, recht gelungenen Filmabend ausreicht. Hätte sicherlich besser sein können, speziell da Sylvester Stallone hier manchmal eine unfreiwillig-lässige Komik generiert, die aber zumindest wirklich amüsant ist. Ob das in so einem Projekt etwas zu suchen hat, steht nun mal auf einem anderen Papier…

Kritik: Jacko Kunze

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