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Fantasy sah schon mal besser aus, aber auch schon deutlich schlechter

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der französische Regisseur Jean-Christophe Comar, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Pitof, schuf 2001, nach mehr als zehn Jahren im Visual Effects Bereich und als Second Unit Director, den visuell beeindruckenden Fantasy-Action-Streifen „Vidocq“, der mehrere renommierte Festivalpreise erhielt und sich im Laufe der Jahre zu einem Insidertipp Marke „Equilibrium“ entwickeln konnte. Durch den anhaltenden Erfolg des Gerard Depardieu Vehikels bekam Pitof 2004 die Möglichkeit, mit einem 100 Millionen Dollar Budget ausgestattet und dem Produktionsstudio Warner Bros. im Rücken, eine Comicfigur auf die große Leinwand zu hieven, die besonders bei Batman-Fans Kultstatus genießt: Catwoman. Das Batman-Spin-Off, das ein Jahr vor der Wiedergeburt des dunklen Ritters in Christopher Nolans genialem „Batman Begins“, auf den Markt geworfen wurde, war ein beispielloses filmisches Fiasko. „Catwoman“ spielte zwar nahezu seine gesamten Produktionskosten bereits im Kino wieder ein, aber die Bewertungen der Fan-Base und der Filmkritiker fielen einheitlich vernichtend aus, was wiederum im Gewinn von vier goldenen Himbeeren und einem Karriere-Dämpfer für Halle Berry, Sharon Stone und verständlicherweise Pitof gipfelte. Im Zeitraum von 2004 bis 2008, und somit dem Produktionsjahr von „Fire & Ice: The Dragon Chronicles“, trat der begabte Regisseur nur in einer Episode der Serie „Tellement People“ auf und wurde in Julie Delpys „2 Tage Paris“ dankend erwähnt. Danach verschwand er wieder gänzlich von der filmischen Bildfläche.

Das Königreich Carpia steht unter der Schirmherrschaft von König Augustin (Arnold Vosloo aus „Die Mumie“ und „Blood Diamond“), der gemeinsam mit seiner Frau Remini (Oana Pellea aus „High Tension“) und dem königlichen Berater Paxian Ru (Razvan Vasilescu) die Geschicke des Reiches lenkt. Die vermeintliche Ruhe wird unvermuteter Weise durch das Auftauchen eines blutrünstigen Feuerdrachen gestört, der den Landstrich rund um die Burg von König Augustin zerstört und die Bevölkerung ausdünnt. Um der Lage Herr zu werden und gegen den Willen ihres Vaters macht sich des Königs Tochter Luisa (Amy Acker aus „The Cabin in the Woods“) auf die Suche nach einem verbannten Ritter und angeblichen Drachentöter. Im Zuge ihrer Nachforschungen entdeckt sie jedoch nicht den besagten Ritter, sondern lediglich dessen Sohn Gabriel (Tom Wisdom) und seinen Gefährten Sangimel (John Rhys-Davies aus „Indiana Jones“ und „Herr der Ringe“). Gemeinsam entwickeln die Drei den tollkühnen Plan einen Eisdrachen zu befreien und ihn auf den Feuerdrachen zu hetzen – daher auch der Titel Fire & Ice. Nebenher entspinnt sich ein Netz aus Lügen, Intrigen und Vergangenheitsbewältigung, das in einem nett choreographierten Finale gipfelt.

Der in Rumänien gedrehte Drei-Millionen-Dollar-Streifen, dessen Drehbuch Michael Konyves und Angela Mancuso ersonnen haben, erinnert inhaltlich, optisch und vor allem kameratechnisch stark an eine durchschnittliche Folge der Fantasy-Serie „Hercules“, die von 1995 bis 1999 ein globales Publikum in eine Welt der Mythen und Legenden entführt hat. Das wiederum hört sich im ersten Moment katastrophaler an, als es in Wahrheit ist. Sowohl die annehmbaren Dialoge und die passabel motivierten Darsteller als auch die routinierte Regie und die ambitioniert trashigen Visual Effects sind, ebenso wie die zuvor genannte Serie, deren Qualität der Drachenstreifen jedoch an keiner Stelle wirklich erreicht, durchaus unterhaltsam.

Obwohl die digitalen Effekte von „Fire & Ice: The Dragon Chronicles“ überdeutlich an Zwischensequenzen des Game-Klassikers Diablo erinnern, strahlen vor allem die Duelle Eis- gegen Feuerdrache eine fesselnde Dynamik aus. Doch auch die Kampfszenen abseits der Drachenkämpfe sind unterhaltsam und angenehm trashig umgesetzt. Regisseur Pitof beging somit nicht den Fehler anzunehmen, er könne mit seinem dritten Spielfilm einen modernen Klassiker erschaffen, sondern konzentrierte sich stattdessen darauf, einen merklichen TV-B-Movie-Charme zu verströmen. Der Drachenfilm wird bei Fantasy-Fans folglich nicht für Begeisterungsstürme sorgen, aber diese auch sicherlich nicht völlig enttäuschen.

Die Darsteller rund um Arnold Vosloo – weit entfernt von seiner Leistung in „Die Mumie“ – und  John Rhys-Davies, der in Zeiten seiner Teilnahme an „Herr der Ringe“ auch bessere Tage erlebt hat, sind vor allem im Hinblick auf ein Direct-To-DVD Fantasywerk überdurchschnittlich motiviert bei der Sache. Oscarwürdige Leistungen dürfen von den Beteiligten trotz allem nicht erwartet werden, aber ihre Präsenz ist mit dem üblichen Bodensatz der Sci-Fi Channel Produktionen nicht zu vergleichen.

Fazit

Vor allem im direkten Vergleich mit dem ebenfalls in der Ice & Age: The Dragon Collection enthaltenen filmischen Fiasko „Age of the Dragons“ von Ryan Little, schneidet Pitofs Fantasystreifen „Fire & Ice: The Dragon Chronicles“ verhältnismäßig gut ab. Das wiederum ist sicherlich auf die routinierte Regiearbeit, die passablen Darstellerleistungen und die Tatsache, dass etliche Actionszenen in die, nüchtern betrachtet, äußerst simple und vorhersehbare Story eingebaut wurden, zurückzuführen. Darüber ob „Fire & Ice: The Dragon Chronicles“ der richtige Film war, um nach vierjähriger Abwesenheit wieder im Filmbusiness Fuß zu fassen, lässt sich jedoch ebenso lang diskutieren, wie über die Notwendigkeit eines derartigen TV-Films und die Tatsache, dass Pitof nach der Veröffentlichung dieses mittelprächtigen Fantasystreifens abermals in Vergessenheit geraten ist.

Kritik: Christoph Uitz

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