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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein Anwalt, der an einer Krankheit leidet, die ihn am Lügen hindert, unternimmt einen Roadtrip quer durchs Land durch Frankreich. Musikalische Fantasie mit Trompete und Klavier. Original-Soundtrack von Ibrahim Maalouf.

Kritik

Der Titel Claude Lellouches (Un + Une) jüngsten Werks - ein in Anbetracht der antiquarischen Altbackenheit des episodischen Ergusses kurioses Attribut - ist wörtlich zu nehmen. Das lässt hoffen, dass der französische Filmemacher es auch mit der zweiten Erwähnung Ernst meint, wenn er in den Credits verspricht, dies sei sein schlussendlicher Film. Nach dessen Abspann denkt man sich unweigerlich das obendrein in der musiklastigen, aber wenig musikalischen Historie gesungene Wörtchen. Endlich! Durchgestanden. Viele der Kritiker-Kolleg*innen hatten nicht die Kraft. 

Mehr als verständlich bei dem abgeschmackten Humor und der abstrusen Handlung. Die will ein raffiniertes Spiel mit Realitäten, als die eingebildete Ereignisse in Manier eines buchstäblichen Kopfkinos erscheinen. Die Art dieser Phantasien ist so geschmacklos und unverhohlen misogyn, dass die Präsentation außer Konkurrenz als programmpolitisches Statement aufgefasst werden kann wie letztes Jahr die Woody AllensPassendes Stichwort, denn die beständig wiederholte Pointe der sexistischen Sketche und ein durchgehendes Motiv sind Vergewaltigung und Missbrauch in Machtpositionen. 

Beide versteht die episodische Handlung gezielt als analog zu Sex. Der ist ein weiteres Leitmotiv der Altherren-Phantasie um Ex-Strafverteidiger Lino (Kad Merad, Anthracite). Der verheiratete Vater mehrerer erwachsener Kinder sieht Berufs- und Privatleben auf der Kippe, als er feststellt, nicht mehr lügen zu können. Ein offenkundig von The Yes Man geklautes Szenario, mit dem Unterschied, dass Lino auf eine Selbstfindungstour durch sonnige Landschaften zieht und mit seinem Trompetenspiel und Gesang (“Finally …”) auf Frauen unwiderstehlich wirkt.

Fazit

With age we give up many things … but not the eternal modernity of the Venice Film Festival”, sagt der 86-jährige Regisseur. Dessen charakterlos chargierte, billig und bieder bebilderte Boulevard-Komödie sieht Suizid, klerikalen Missbrauch und sexuelle Gewalt als provokante Pointen und charmante Cleverness gegen eine vermeintlich überpenible Gesellschaft. Modern ist nichts an der kopierten Prämisse, die als Folie kruder Incel-Ideologie dient. Der perverse Protagonist hat mehr von einem privilegierten Psychopathen als dem schelmischen Helden, den er abgeben soll.

Kritik: Lida Bach

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