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Inhalt

Francis, seines Zeichens Freund klassischer Musik und Klugscheißer vom Dienst, staunt nicht schlecht, als er in seinem neuen Revier eine makabere Entdeckung macht. In seinem Vorgarten findet er einen toten Artgenossen, dessen Verletzungen nur einen Schluss zulassen: Mord! Zusammen mit dem invaliden Kater Blaubart macht Francis sich auf, dem Mörder das Handwerk zu legen, doch mit jeder weiteren Leiche fördern die Beiden mehr und mehr dunkle Geheimnisse, aus der Vergangenheit des Reviers, ans Tageslicht.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Autor Akif Pirinçci gelang 1989 mit seinem Roman Felidae ein Überraschungserfolg, denn die fesselnde Geschichte rund um Spürnase Francis kam nicht nur bei den Kritikern gut an. Vier Jahre nach dem Sensationserfolg des Romanes brachte Regisseur Michael Schaack (Werner – Beinhart!) seine Adaption des Romans auf die Leinwand, mit tatkräftiger Unterstützung Pirinçcis, der das Drehbuch zum Film verfasste.

Ein flüchtiger Blick auf das DVD-Cover lässt zunächst auf einen Zeichentrickfilm für die ganze Familie schließen, doch Felidae ist weit entfernt von Filmen wie Aristocats und Co. Die Atmosphäre ist düster und die Themen, um die sich der Film dreht, heben sich stark von den typischen Disney Geschichten mit klassischem Happy-End ab. Sexualität, Serienmorde, Philosophie, dies sind nur einige der Themen mit denen sich der Film auseinander setzt.

Leider schafft es Felidae, in seinen knapp 80 Minuten, nicht die komplexe Geschichte des Buches adäquat wiederzugeben, sodass sich gerade die letzten 10 Minuten sehr gerafft anfühlen. Hier hätte man mit etwas mehr Spielfilmlänge ein wesentlich runderes Ende kreieren können. Dennoch ist die Geschichte von Anfang an fesselnd und bleibt dies auch bis zum Schluss.

Der Zeichenstil fängt die Stimmung der Romanvorlage mit kühlen Farben und einem minimalistischen Charakterdesign, welches an den klassischen Film Noir erinnert, wunderbar ein. Wohin gegen gerade die Gesichtsanimationen der Charaktere nicht immer den Dialog angepasst sind. Dieser Makel tritt allerdings nur vereinzelnd auf und stört dann verhältnismäßig wenig, dennoch schafft er es einen für einige Sekunden aus der Atmosphäre zu reißen. Dabei wird der Film mit der 2. Symphonie Gustav Mahlers Auferstehung von einem kraftvollen Musikteppich begleitet, der für die Stimmung in den Szenen maßgeblich ist.

Jedoch können Musik und Bild noch so atmosphärisch sein, ohne guten Synchronsprecher, die den Charakteren Leben einhauchen, funktioniert ein Trickfilm einfach nicht. Ulrich Tukur (Francis) blüht in der Rolle des kühnen Philosophen richtig auf und Mario Adorf (Blaubart) liefert als mürrischer Kater, der immerzu ans Fressen denkt, ebenfalls eine grandiose Performance. Der Rest des Casts „spielt“ soweit ganz gut und gerade einigen prominente Stimmen wie z.B. Helge Schneider (Jesaja) und Uwe Ochsenknecht (Archie) würde man gerne noch länger lauschen, doch der Auftritt der Beiden fällt relativ kurz aus.

Fazit

Durch die ungewöhnlichen Themen hebt sich Felidae von anderen Trickfilmen ab und muss einen Vergleich mit großen Namen alá Disney nicht scheuen. Zwar hat der Film ein paar Ecken und Kanten, dennoch ist bei der Kollaboration Princis und Schaaks ein wirklich sehenswerter Krimi entstanden. Wer auf der Suche nach einem Zeichentrickfilm für Erwachsene ist, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren. Wer hingegen einen Film für seine kleinen Kinder sucht, sollte einen Bogen herum machen, denn Alpträume wären in diesem Fall garantiert.

Kritik: Sebastian Pierchalla

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