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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Fuchman ist wieder da! Vor 12 Jahren vergewaltigte und ermordete er ausschließlich Väter, nun setzt er seine blutige Arbeit fort. Nur Ahab, der ihm damals schon fast das Handwerk gelegt hätte, kann ihn aufhalten. Gemeinsam mit seiner strippenden Schwester, einem minderjährigen Stricher und einem Priester auf Abwegen nimmt er den Kampf auf, ohne zu ahnen, dass sie es nicht nur mit einem „normalen“ Serienkiller zu tun haben.

Kritik

-„…es gibt Vergewaltigungen!“

-„Lassen Sie mich raten…alles Väter!?“

Eigentlich hatte sich der einäugige Ahab (Adam Brooks; Manborg) schon in sein Eremitendasein zurückgezogen. In einer Waldhütte, für die man offenbar verschneite Berggipfel, tropisches Dschungeldickicht und reißende Flüsse über- und durchqueren muss, um sie irgendwann abgekämpft zu erreichen. Diese Strapazen nimmt zumindest der junge Priester Sullivan (Matthew Kennedy; Heart of Karl) auf sich, um den inzwischen nur noch Sirup aus Bäumen (die gar keine Ahorne sind) zapfenden Ahaba wieder in die Zivilisation zu holen. Denn der Fuchman (gesprochen: Fuckman) wütet wieder. Vergewaltigt und zerstückelt Väter, wie einst auch den von Ahab. Der lässt sich nicht lange bitten, packt noch schnell die halluzinogenen Beeren ein und schart (zufällig) eine – mehr oder weniger – schlagfertige Truppe um sich, um dem widerwärtigen Mother…ähm, Fatherfucker den Arsch aufzureißen, was der selbst nur zu gerne bei anderen tut.

Wo Troma draufsteht ist auch Troma drin, immer noch. Seit über 40 Jahren treibt die anarchische Trümmertruppe um ihren Guru, oder wie hier zu sehen sogar Gott, Lloyd Kaufman (The Toxic Avenger) ihr nicht mal mehr grenzwertiges Unwesen. Denn das würde ja voraussetzen, dass es Grenzen geben würde. Schund bis ans Limit ist das Kredo, die einzige Regel lautet: Es gibt keine Regeln. Von sicher nicht wenigen belächelt, sogar gehasst oder niemals wahrgenommen, für einige regelrechter Kult. Und selbst für die dürfte jedes neue Machwerk aus dem Hause Troma eine erneute Herausforderung darstellen, ohne Gewähr. Die Kaufman-Family ist auch in der jüngsten Generation keinesfalls ausrechenbar oder um irgendwelche Konventionen bemüht, außer ihnen mit aller Macht in den Arsch zu treten. Von Brechen kann gar nicht mehr die Rede sein, dass ist eine Hinrichtung für jedwedes „normales“, gewohntes Filmvergnügen. Die Konsequenz mit der dies nun schon seit Dekaden betrieben wird ohne jemals einzuknicken, ist allein schon ehrfurchterbietend.

Auch bei Father’s Day (steht in keinem Zusammenhang mit dem frühen Hausmarke-Klassiker Muttertag – Ein Alptraum aus Blut und Gewalt) könnte man sich selbst als erprobter Zuschauer zwischendurch (bevorzugt zu Beginn) immer mal bei dem Gedanken erwischen, ob man das jetzt die gesamten 99 Minuten über sich ergehen lassen will. Warum nicht stattdessen einen Bergman, Kubrick oder Hitchcock gucken…oder alternativ einfach alles andere, in dem nicht (scheinbar) hirntoter Flachwixer-Humor auf übertrieben ekelhafte Kotzmomente treffen, inszeniert wie zu schlimmsten VHS-Anfangszeiten, als man es nicht besser konnte? Weil genau dieser Troma-Zauberstaub draufliegt und diese Herrschaften – im Gegensatz zu den Möchtegern-Trashis von The Asylum (Sharknado) – den Shit ganz klar noch selbst hemmungslos abfeiern. Es scheint fast schwieriger als simpel zu sein, einen Film im Jahr 2011 so auftreten zu lassen wie Father’s Day, den muss man ja beinah aufwändig auf ganz groben 80er-Schund runterpitchen und sich einfach nicht zu schade sein, überhaupt keine Zugeständnisse auch nur versehentlich durchrutschen zu lassen. Das fünfköpfige Drehbuch- UND Regiekollektiv Astro-6 (darunter auch die drei Hauptdarsteller) demontiert einfach alles, was irgendwie zum guten Ton gehört. Blasphemie am laufenden Band, Gewalt, Gaga-Humor, im wahrsten Sinne des Wortes gefickte Rollenbilder und Inzest, die Troma-Geschmacksdampfwalze macht vor nichts und niemanden halt. Chapeau.

Fazit

Man muss gelegentlich kämpfen, sich auf die Zähne beißen und die gute Kinderstube selbstredend vor der Ortsgrenze von Tromaville direkt in die Babyklappe kloppen, dann – irgendwann – erschließt sich einem selbst die Beinah-Brillanz eines „Father’s Day“. Mit was für einem Karacho auf alles geschissen wird, wie millimeterdünn die Niveau-Limbo-Latte oftmals liegt (oder direkt auf dem Boden) und wie beängstigend sinnvoll das Ganze dadurch funktioniert. Allein der Schlussakt rechtfertigt alle eventuellen Durchhalteparolen. Das kann so nur Troma, zumindest trauen nur sie sich das.

-„Wo ist Gott?“

-„In seinem Büro, am Ende des Flurs.“

Kritik: Jacko Kunze

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