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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Netflix

Inhalt

Versierte Amateure und renommierter Wissenschaftler führen auf eine filmische Reise ins Reich der Pilze. Liegt hier der Schlüssel zur Bewältigung aktueller medizinischer und ökologischer Herausforderungen? Mit Hilfe neuester Kameratechniken erschließt sich ein biologisches Netzwerk, das vor Millionen von Jahren seinen Anfang nahm und auch die Zukunft unseres Planeten nachhaltig beeinflussen kann. Dabei entsteht eine neue Perspektive auf die Schönheit, Intelligenz und Wandlungsfähigkeit der oft übersehehen Lebewesen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Auf halber Strecke durch seinen euphorischen Dokumentarfilm nahm Louie Schwartzberg offenbar selbst ein paar der titelgebenden Wunderwesen von der pharmakologisch effektiven Art. Selbige interessiert seine vorwiegend der Althippie-Generation angehörenden Protagonist*innen vorwiegend aufgrund ihrer psychotropen Eigenschaften. Deren Anpreisung ist eigentlicher Schwerpunkt und Zweck des psychedelischen Pilz-Pamphlets, dessen Objektivität von der undifferenzierten Begeisterung der Fungi-Fans erstickt wird. Erzählt zu Beginn Brie Larsons (Just Mercy) Kommentar aus der Pilz-Perspektive, klingt das noch nach disneyfizierter Infantilität. 

Doch nach notdürftigen Grundinformationen über Natur und Evolutionsgeschichte, begleitet von wie bei einem kameratechnischen Pionier wie dem Regisseur zu erwarten großartigen Zeitraffer-Aufnahmen, macht Mark Monroes (The Dissident) Skript abrupt eine Abbiegung Richtung esoterischer Epiphanie. Selbige preist neben den apokryphen Heilkräften bestimmter Arten besonders deren bewusstseinserweiternde Eigenschaften, die gar zum Initiator humaner Geistesentfaltung erhoben werden. Als Autoritätshoheit auf diesem Gebiet dient der Ted-talkende Mykologe Paul Stamets (11th Hour), der unter dem Waldboden die Lösung sämtlicher Menschheitsnöte sprießen sieht.

Als lebendes Beispiel für die wundersame Wirksamkeit der in all ihrer faszinierenden Formen- und Farbenvielfalt vorgestellten Organismen dient Stamets Mutter, die Pilz-Pillen angeblich von Krebs im Endstadium kurierten. Wer braucht da noch wissenschaftliche Studien? Noch bedenklicher ist die Vorführung zweier Todkranker, deren Erlebnisberichte von mykoinduzierten Trips weniger über analgetische oder antikarzinogene Wirkungen aussagt als über Manipulierbarkeit psychisch labiler Menschen. Neben transparenten Belegen der hochtrabenden Theorien unterschlägt die esoterische Inszenierung komplett das gefährliche Pilz-Potenzial.

Fazit

Dass die komplexen Lebewesen auf den scharfgestochenen Kameraaufnahmen nicht nur aufgrund ihrer positiven Eigenschaften erforscht werden, sondern ihrer fatalen übergeht die eigenwillige Mischung aus Naturdoku und halluzinogener Hymne. Lehrreiche Einblicke in den verborgenen Mikrokosmos und Informationen über die biodiverse Bedeutung von Pilzen bilden lediglich den Auftakt einer subjektiv gefilterten Exkursion zu den Wurzeln der pilzhungrigen New-Age-Bewegung. Mandalas oszillieren auf der Leinwand, während Pilz-Profis von ihren historischen Highs schwärmen. Mykologie meets Mushroom Madness.

Kritik: Lida Bach

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