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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die Familie Westhoff findet sich zum siebzigsten Geburtstag des Vaters, des berühmten Pianisten Hannes Westhoff, in der früheren Familienvilla zusammen. In den Tagen des Festes müssen sich alle Familienmitglieder der Frage stellen, wie sie mit alten Wunden, offenen Fragen und auch offenen Rechnungen aus der Vergangenheit umgehen wollen. Erinnerungen an frühere Zeiten werden wach, alte Kämpfe werden ausgefochten - bis eine verheerende Nachricht alles verändert. Denn für Sohn Max ist dieses Familienfest die letzte Gelegenheit, der eigenen und gemeinsamen Biographie eine Erkenntnis abzuringen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Familienzusammenkünfte sind die Hölle. Das wissen wir nicht nur durch diverse Erzählungen verschiedenster Medien, sondern wohl auch aus eigener Erfahrung. Mal ehrlich, wer seine Angehörigen - oder Teile davon - nicht mindestens einmal gerne gegen eine DVD eines guten Filmes eintauschen wollte, ist entweder ein großer Lügner oder hatte wirklich verdammt viel Glück. Aber gut, so massiv uns krass wie in den meisten Filmen, in denen die Verwandtschaft zusammenkommt, sind die meisten Probleme, die man selbst mit der buckligen Sippschaft hat dann zum Glück auch wieder nicht. So gesehen sind Filme wie „Familienfest und andere Schwierigkeiten“ oder „Sieben verdammt lange Tage“ auch eine gute Möglichkeit sich selbst noch einmal klar zu machen, dass man es selbst doch gar nicht so schlecht getroffen hat mit den Menschen die man Familie nennt.

Der deutsche Regisseur Lars Kraume („Der Staat gegen Fritz Bauer“) inszenierte mit „Familienfest“ nun einen weiteren Vertreter von Film, der offenbart, dass wohl kein anderes soziales System so sehr zwischen Chaos und Leid, Freude und Eifersucht changiert wie die Familie. Damit es zwischen den verschiedenen Angehörigen auch ordentlich rumst, bedient das Drehbuch einfache Rezepturen. Da wäre z.B. die Tatsache, dass die Familie äußerst wohlhabend ist. Dieser Faktor stört jedoch nicht, macht der Verzicht auf ökonomische Faktoren doch den Weg frei, sich voll und ganz auf die verschiedenen Charaktere zu konzentrieren. „Familienfest“ möchte das Innere der Geschichte und Figuren zum Thema machen, nicht die äußere Hülle.

Viel mehr im Bereich der Plattitüde sind da mehr die Ereignisse, die einem der Film nach und nach serviert. Es wird getrunken, geraucht, gestritten und gekeift. Die Schuld wird dabei brav von A nach B geschoben, bis es zum ganz großen emotionalen Knall kommt. Dieser kündigt sich – ganz klassisch – bereits frühzeitig an und das Drehbuch zeigt hier deutlich eine Schwäche, denn obwohl die Figuren durchaus etwas vom Reißbrett haben, ziehen sie einen dennoch in die Handlung hinein. Der große Höhepunkt des Films jedoch, wenn es endgültig keine Alternativen mehr für die agierenden Charaktere gibt, wirkt – ganz harsch ausgedrückt – wie das Ergebnis eines Groschenromans.

Sicherlich benötigt die Geschichte einen Punkt, in dem alle losen Enden, Gefühle und Erwartungen kompakt zueinanderfinden, doch die Art und Weise wie „Familienfest“ dies initiiert wirkt weder sonderlich berauschend noch fügt es sich authentisch ins große Ganze ein und lässt den Film fast schon wie eine Parodie auf ähnlich gelagerte Filme und Erzählungen erscheinen. Aber selbst wenn das Drama bei einigen Punkten enttäuscht, so kann sich Regisseur Kraume doch voll und ganz auf sein Ensemble verlassen. Die Darsteller legen sich voll in ihre Rolle und dass jede Figur quasi ein gespiegeltes Ebenbild hat (man achte nur einmal auf die Kleidung der Darstellerinnen Michaela May und Hannelore Elsner), macht die ganze Angelegenheit stellenweise durchaus mitreißend.

Fazit

„Familienfest“ schliddert immer äußerst knapp an der Karikatur entlang. Am Ende kann Regisseur Lars Kraume dann den hitzigen Kurs nicht mehr länger halten, so dass das Drama mit großem Getöse ins Uninteressante abdriftet. Bis dahin unterhält die Produktion dank eines tollen Ensembles sowie bekannter und dennoch ergiebiger Figurenmodelle aber recht gut.


Kritik: Sebastian Groß

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