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Sicherheitsmann Jericho Cane (Schwarzenegger) wird aktiv, um die Pläne Satans zu durchkreuzen. Der ist zum Millenium auf die Erde gekommen und versucht Christine York finden, um mit ihr den Antichristen zu zeugen. Der Film erhielt vernichtende Kritiken, war aber trotzdem ein kommerzieller Erfolg.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Vier Jahre vor seiner Kandidatur zum 38. Gouverneur von Kalifornien, die für ihn, wie wir inzwischen wissen, erfolgreich in der Amtsbekleidung von 2003 bis 2011 kulminierte, stand Arnold Schwarzeneggerkarrieretechnisch noch voll im Saft: Wenngleich die grellfarbene Comic-Adaption„Batman & Robin“ von Joel Schumacher nicht nur bei den Kritikern durchgefallen ist, sondern auch an den Kassen reichlich Ebbe zu Tage förderte, landete Arnold Schwarzenegger zuvor mit Filme wie der Weihnachtskomödie „Versprochen ist versprochen“ und dem straighten Actioner„Eraser“erwartungsgemäße Treffer. Luftige Comedy und knackigen Hau-Drauf aber hatte unser Arnold aus der Steiermark aber schon immer gut drauf, gerne auch in einem Werk verknüpft. Mit „End of Days – Nacht ohne Morgen“ betrat der österreichische Adonis im Jahre 1999 allerdings (mit Abstrichen) tonales Neuland: Horror war angesagt! Vielleicht ist das nun etwas zu reißerisch formuliert, in Peter Hyams' Okkult-Thriller jedoch nimmt Schwarzenegger den Teufel und all sein infames Vorhaben höchstpersönlich auf die Hörner.

Ende der 1970er Jahre erspäht ein Astronom des Vatikans das „Auge Gottes“ am Firmament, welches den Geistlichen darüber berichtet, dass heute ein Mädchen zur Welt gebracht wird, um von Satan ein Kind in der letzten Stunde des 31. Dezember 1999 zu empfangen – Geschieht das, folgt die Nacht ohne Morgen und das Ende der Menschheit hat begonnen. Und als hätte es der von Depressionen geplagte Jericho Cane (J. C., gewitzt, oder?) nicht schon schwer genug damit, dass er seine Tochter und seine Frau verloren hat, nein, nun bekommt er es auch noch mit der Durchtriebenheit des schmierigen Beelzebub zu tun. „End of Days – Nacht ohne Morgen“ mag darum bemüht sein, diesem Jericho Cane eine gewisse Charakter-Tiefe zu verleihen, in dem sein Schmerz porträtiert, gleichwohl aber auch seinen Weg der Läuterung dokumentiert wird: Vom Zyniker zum gottesfürchtigen Märtyrer. Es ist dann aber doch nur der ewig gleiche, an der Flasche hängende und durch herbe Schicksalsschläge massiv verlotterte Stereotyp, den Arnold Schwarzenegger routiniert mit Drei-Tage-Bart und reflektierender Sonnenbrille herunterspielt.

Die Rolle seines Opponenten, jenes Gehörnten, der nicht nur die Silvesterfeier, sondern auch die gesamte irdische Ordnung sabotieren will, wird von einem gar famosen Gabriel Byrneverkörpert. Seine flammende Interpretation des Antichristen ist herrlich, mit glimmender Süffisanz rollt er den von brunftig-sarkastischer Derbheit getriebenen Widersacher ab und presst Arnold Schwarzenegger in jeder ihrer gemeinsamen Szenen gnadenlos gegen die Wand. „End of Days – Nacht ohne Morgen“ vergreift sich am mythisch überhöhten Kampf von Gut gegen Bösen und extrahiert aus seinem Kontext der alttestamentarischen Theologie eine motivische Erlöser-Allegorie, die symbolgeschwängert jedem religiösen Wirrwarr freudig Zugang gewährt. Peter Hyams aber ist ein zu hervorragender Genre-Filmer, als dass „End of Days – Nacht ohne Morgen“ in seiner inhaltlichen Diffusion wirklich auseinanderbrechen würde. Sein ungemeines audiovisuelles Verständnis verwandelt Manhattan zur alles anderen als habitablen Umgebung und tränkt das Geschehen in ein dringliches Maß an rigoroser Düsternis. Stimmungsvoll ist „End of Days – Nacht ohne Morgen“ fraglos, nur eben nicht sonderlich von durchgehender Spannung geprägt.

Fazit

Von Genre-Könner Peter Hyams stimmungsvoll inszenierter Okkult-Thriller, der den alttestamentarischen Kampf zwischen Gut und Bösen inmitten von Manhattan anstimmt. Das ist dramaturgisch zwar nicht sonderlich packend, zuweilen sogar hilflos, aber inszenatorisch wertig und von Gabriel Bryne großartig gespielt. Nett.

Kritik: Pascal Reis

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