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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Dorflehrer Billy Smith hat ein Problem, das eigentlich nur ein gestandener Westernheld meistern kann: seine entführte Lieblingsschülerin aus den Klauen des berüchtigten Gangsters El Diablo zu befreien. Aber während echte Helden wenigstens reiten und schießen können, bleibt bei Billys Versuchen, beides zu kombinieren, regelmäßig ein erschossener Gaul auf der Strecke.

Kritik

„Vierauge hat seinen Gaul erschossen.“ - „Umgekehrt wäre es lustiger!“

Ab und zu attestiert man ihm dann doch einen Hauch von Herzaktivität, oftmals aber gilt er als tot und begraben: Der Western. Es ist schon ein tradiertes Wechselspiel, welches sich die Filmwelt und seine Anhängerschaft mit diesem uramerikanischen Genre leistet, irgendwo in Gefangenschaft zwischen vermeidlicher Renaissance und dem durchweg betrübten Schwanengesang oszillierend. Und man kommt wahrlich nicht umhin zu bestätigen, dass jeder Western, der es heutzutage in die Lichtspielhäuser schafft, konsequent in eine dieser beiden Kategorien aufgesplittet wird, was das doch eigentlich so entspannte, so vielfältige Sujet an und für sich äußerst befangen für ein zwanghaftes Denken in Polaritäten macht. Der Mittelweg, um ostentativer Phrasendrescherei und tonaler Klassifizierung den Riegel vorzuschieben, lässt sich wohl in der Parodie finden, dem Instrument der spottenden, der karikierenden Nachahmung. Fünf Jahre, nachdem „Silverado“ das Genre reanimieren wollte und vier Jahre bevor Clint Eastwood es mit „Erbarmungslos“ wieder dekonstruierte, fristet der TV-Film „El Diablo – Der mit dem Teufel tanzt“ sein unbeachtetes Dasein.

Und mit diesem Triptychon können wir innerhalb eines Zeitraumes von nicht einmal zehn Jahren die gesamte Bandbreite an motivischer Western-Handhabung abarbeiten: Das (angebliche) Revival, der (angebliche) Abgesang und „El Diablo – Der mit dem Teufel tanzt“, die unbekümmerte Persiflage auf alles, was den stereotypisierten Western ausmacht. Inszeniert von Peter Markle („Bodycheck“) und unter anderem geschrieben von John Carpenter („Halloween – Die Nacht des Grauens“) sowie Tommy Lee Wallace („Stephen Kings Es“), war immerhin hinter der Kamera schon einmal Personal abgedeckt, dem man immerhin zugestehen konnte, dass es sein Handwerk durchaus versteht. Dass in der Besetzungsliste dazu noch Namen wie etwa Louis Gossett Jr. („Ein Offizier und Gentleman“),John Glover („Die Geister, die ich rief...“) und Joe Pantoliano („Matrix“) auftauchen, bestätigt die Hoffnungen dahingehend, dass „El Diablo – Der mit dem Teufel tanzt“ jedenfalls nicht wirklich laienhaften daherkommt wird. Und diese Annahme lässt sich auch mühelos verifizieren, denn 'Fernsehfilm' ist schließlich kein Synonym für gar sonderbaren 'Schund'.

Im Epizentrum aber steht ein anderer: Nämlich Schulmeister Billy Ray Smith (Anthony Edwards), dessen Abenteuerlust sich in den berüchtigen Büchern von Kid Durango kanalisiert, ansonsten genießt der Mann sein Leben in Geruhsamkeit und Ordnung. Als sich eines der Bücher aber schlagartig in die Realität transferiert und eine Schülerin von Billy Ray in die Fänge des gnadenlosen Gangsters El Diablo gerät, muss er seinen ganzen Mut zusammenfassen und sich auf die von Gewalt signierten Spuren des von Satan Abgesandten Widerlings machen. Trifft der pazifistische Billy Ray dann auf Brummbär Van Leek, bereitet „El Diablo – Der mit dem Teufel tanzt“ einen Ur-Topos des Genres auf: Der erfahrene Mentor und sein Greenhorn, wobei obligatorische Lernprozesse persifliert werden, das eigentliche Ziel der Zusammenarbeit aber keine subversive Pointe bereithält, sondern dem Western ebenso huldigt, wie es unzählige weitere Streifen taten. „El Diablo – Der mit dem Teufel tanzt“ ist durchweg sympathisch, leidet aber unter gehörigen Pacing-Problemen und muss sich eingestehen lassen, dass er trotz aller Exzentrik letzten Endes eine vorhersehbare Facette im Western-Universum bleibt.

Fazit

Größtenteils unterhaltsame und durchweg sympathische Western-Persiflage, die mit spielfreudiger Besetzung festgefahrene Stereotype des Genres durch den Kakao ziehen möchte, schlussendlich aber doch die Subversion gegen Affirmation eintauscht. Dass „El Diablo – Der mit dem Teufel tanzt“ darüber hinaus noch über die ein oder andere nicht zu verschweigende Pacing-Hürde stolpert, streckt ihn fühlbar in die Länge. Nichtsdestotrotz: Ein angenehmer TV-Film.

Kritik: Pascal Reis

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