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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der knorrige Konrad, 85, hat meist verhagelte Laune. Und nun will seine Tochter auch noch die Kinder ihrer Freundin adoptieren – furchtbar. Am anderen Ende der Stadt hat Thurba, 11, andere Probleme: Die Polizei steht vor der Tür und will ihre Familie abschieben. Doch das geht nur, wenn alle Kinder dabei sind. Also springt Thurba aus dem zweiten Stock und rennt davon. Mitten in der Nacht wacht Konrad auf. Da war doch was? Leise bewaffnet er sich mit einer Nagelschusspistole, feuert in die Dunkelheit in Richtung des vermeintlichen Einbrechers und verletzt zu seinem Entsetzen die kleine Thurba. Gegen seinen Willen bleibt sie bei ihm. Doch aus der anfänglichen Ablehnung wird eine zarte Freundschaft die zu einem gemeinsamen Abenteuer führt.

Kritik

Mitsamt Drehbuchentwicklung und Finanzierungsphase zog sich die Entstehungsgeschichte und Produktion des Films, Eine Handvoll Wasser, beinah fünf Jahre in die Länge. Dennoch nimmt sich das Spielfilmdebüt von immer noch aktuellen Themen an. Im Zentrum steht das Zusammentreffen eines alteingesessenen und schroffen deutschen Rentners und einer jungen Geflüchteten aus dem Jemen. Eine Tragikomödie um Migration und Vorurteile, um Abgrenzung und Solidarität. 

Anfänglich parallel verlaufend prallen die Lebenswelten beider Hauptcharaktere irgendwann unter ungewöhnlichen Umständen aufeinander. (The Da Vinci Code - SakrilegDune - Der Wüstenplanet) verkörpert den anfänglich fremdenfeindlichen und stets unzufriedenen Pensionären als störrige, abweisende Figur, die zur Selbstverteidigung zur Nagelschusspistole greift. Ihm wird der klassische Konterpart zur Seite gestellt, ein Kind mit eigenem Kopf und einigen Problemen, trefflich gespielt von Schauspiel-Debütantin. Die Konstellation ihrer Figuren ist nicht neu, ebenso wenig das Auftauen des Rentners. Viel mehr überschlägt sich die Entwicklung ihrer Freundschaft beinah und Grandpa Konrad legt nahezu utopische Wandlungen hin. 

Authentizität begleitet den Film mit angezogener Handbremse. Weder die Begegnung der beiden Hauptfiguren noch die aufkeimende Hilfsbereitschaft würden so in der Realität funktionieren, ganz zu schweigen von den Zugeständnissen des Films bei der zurückgeschraubten und vereinfachten Sprachbarriere. Dennoch formuliert Zapf seinen Botschaften klar und verzichtet nicht darauf, Parallelen zwischen zwei verschiedenen Fluchtbiografien zu ziehen: Konrads Flucht aus Pommern, als er selbst noch ein Kind gewesen war, wird zum Schlüsselgedanken seiner Unterstützung für die noch junge und ähnlich geprägte Thurba. 

Die Hauptfiguren kommen ohnehin nicht darum, bestimmte Gesellschaftsgruppen auf sich projizieren zu lassen: weiße, bürgerliche Mitte und abgegrenzte Minderheit, deren Zusammenspiel häufig nicht ferner sein könnte. Die Botschaft des Regisseurs fließt alles andere als subtil in die Geschichte ein, und der Film handelt seine Kernthemen nie gesellschaftsphilosophisch aus. Eine Handvoll Wasser unterhält und stößt Gedanken und Reflexionen an, wie nachhaltig wird sich zeigen. 

Omnipräsent durchfließt indes das Motiv des Wassers den Film in Form der Aquarien Konrads als auch der titelgebenden Formulierung. Diese Bilder sind ebenfalls nicht durch ihre Subtilität geprägt, fügen sich jedoch gut in die Gesamtgestalt des Films ein, der auch mit seiner Begleitmusik keine Gefangenen macht. Diese treibt einzelne Szenen harsch voran und lässt anderthalb Stunden ohne inszenatorische Eintönigkeit vergehen.

Fazit

„Eine Handvoll Wasser“ verknüpft eine seichte Tragikomödie mit dem Aufeinandertreffen zweier kultureller Welten. Wenig subtil und klar bebildert spinnt der Regisseur die Geschichte vielleicht nicht immer entlang vollkommener Authentizität, dafür nach den Formalien eines soliden Spielfilms mit aktuellen Bezügen und ehrlicher Botschaft.

Kritik: Paul Seidel

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