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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Nordafrika, 1942: Mit einem Trupp skrupelloser Söldner soll der britische Armeeoffizier Douglas hinter der Front ein Treibstofflager der Deutschen sprengen.Zwischen ihm und dem heimlichen Anführer der Gruppe kommt es zum erbitterten Machtkampf - doch beide sind der mörderischen Kriegstaktik auf Leben und Tod ausgeliefert.Das Kommando wird verraten, und schließlich geht es unter unendlichen Strapazen nur noch ums Überleben ...

Kritik

Nachdem Adolf Hitler einen erfolgreichen Westfeldzug zu verbuchen hatte und die Staaten Niederlande, Belgien, Luxemburg und Frankreich rasch besetzte, sah das nichtkriegführende Italien seine Chance, Nordafrika zu unterjochen. Als sich die italienischen Truppen dort jedoch festfuhren und hohe Verluste zu verbuchen hatten, wollte Benito Mussolini durch die Unterstützung des deutschen Reichs seinen Anteil an der erhofften Beute sichern, während Afrika, das Mittelmeer und der Nahe Osten für die Briten von fundamentaler Wichtigkeit waren. Es kam zum Afrikafeldzug, bei dem mehr als 800.000 Menschen ihr Leben ließen und die Achsenmächte schließlich kapitulieren mussten, waren sie der Übermacht von einer halben Millionen alliierter Soldaten doch schlicht nicht gewachsen. Generalfeldmarschall und Hitler-Liebling Erwin Rommel selbst sprach im Mai des 1943 von einer nicht abzuwendenden Niederlage.

Dieser Afrikafeldzug, der Mythen und Legenden schürte, ist selbstverständlich der perfekte Nährboden für einen Action-Film vor historischer Kulisse, weil sich hier mit der permanenten Gefährlichkeit der Wüste sowie den kriegsführenden Parteien ein stetig pulsierendes Spannungsszenario kreieren lässt. Ein dreckiger Haufen von André de Toth (Das Kabinett des Professor Bondi) nutzt den geschichtlichen Kontext und inszeniert mit diesem im Rücken einen beachtlichen Genre-Flic, der bei aller Pyrotechnik letzten Endes auch aufzeigt, dass Filme dieser Couleur nicht immer reine Exploitation sein müssen, sondern durchaus in der Lage sind, klare Statements abzugeben. Denn wenn man so möchte, könnte man Ein dreckiger Haufen auch als Antikriegsfilm bezeichnen, zeigt er doch auf, dass es am Ende keine Gewinner und keine Verlierer gibt; keinen Frieden und keine Erlösung.

Der britische Captain Douglas (Michael Caine, Jack rechnet ab) wird beauftragt, mit einer Handvoll Söldner hinter feindliche deutsche Linien vorzudringen und das Treibstofflager von Erwin Rommel zu sprengen - Es wäre der Todesstoß für das deutsche Reich. Eine knackige Ausgangslage also für schmissige, rustikale High-Concept-Kolportage. Und diesen Eindruck bestärkt Ein dreckiges Dutzend schließlich auch durch die Typologie des Konglomerat an Halunken, die zusammen fast 100 Jahre Gefängnis aufbringen, die gemordet, geraubt und vergewaltigt haben, aber über spezielle Kenntnisse im Bereich Nachrichtendienst, Handfeuerwaffen und Sprengsätzen verfügen. Es ist ein Himmelfahrtskommando, in dem sich ein Haufen verwegener Hunde des Geldes wegen begibt. Keine Ideale, keine Ehre, es geht nur um die Bezahlung: Krieg ist eine kriminelle Sache, deswegen muss an ihn auch mit Kriminellen führen.

Und wenn sich der dreckige Haufen in die libysche Wüste aufmacht, auf den Spuren von Eroberern wie Alexander dem Großen und Hannibal, glänzt die hochwertige Regie seitens André de Toth nicht nur durch beeindruckende Naturaufnahmen, die die Gnadenlosigkeit der unwirtlichen Felsen- und Hügellandschaft der nordafrikanischen Weiten beim bloßen Anblick vor Augen führt, de Toth zeichnet sich auch für einen durchgehend packenden Wüsten-Kraftakt verantwortlich, in dem die sengende Hitze, Sandstürme, die Minenfelder und der aggressive Ballungsraum aus Italienern, Briten, Deutschen und Eingeborenenstämmen ein wahrlich intensives Klima der pausenlosen Anspannung erweckt. Ein dreckiger Haufen setzt sich tonal dabei zwischen siedende Belastungsproben und bleihaltige Explosivität. Die Strapazen werden plastisch erfahrbar gemacht; und alles ist vergebens. Das Ende aller Anstrengungen, allen Zynismus, ist ein bitteres. Es gibt keinen Frieden und keine Erlösung.

Fazit

Packende Kriegs-Action, die durch eine starke Regie und gute Schauspieler für durchgehende Spannung sorgt. Am Ende gibt es zudem nicht die klassische Heldenverehrung, nein, das Ende vom Lied ist ein bitteres. Eines jenseits von Frieden und Erlösung.

Kritik: Pascal Reis

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