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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Marie, muss seit der Trennung vom Ehemann ihr Mobiliar im Internet verkaufen, um über die Runden zu kommen. Zu allem finanziellen Übel fürchtet sie um den Respekt ihres jugendlichen Sohnes, sollte ein peinliches Sextape von ihr online gehen. Bertrands Tochter wurde Opfer von Cyber-Mobbing, während er selbst sich in die Stimme einer Callcenter-Agentin am anderen Ende der Welt verliebt hat und ihr kein noch so beklopptes Angebot ablehnen kann. Und schließlich Christine, die sich über schlechte Internet-Bewertungen wundert, die sie trotz aller Anstrengungen als Uber-Fahrerin mit ihrem Kleinwagen bekommt und ihr dadurch die erneute Arbeitslosigkeit droht. Die drei Nachbarn haben die Fremdbestimmung durch die Übermacht der sozialen Medien und Techgiganten satt und sagen Silicon Valley den Kampf an!

Kritik

Drei Menschen mittleren Alters bewegen sich am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Grund dafür sind soziale Medien, Techgiganten und Bewertungen bei Uber – eine Generation an der Grenze. Zumindest, wenn man den hier dargestellten Geschichten der drei Protagonist*innen folgt. Hinter dem generischen Titel Online für Anfänger verbirgt sich zwar eine weniger gewöhnliche Geschichte, aber auch kein Glanzstück der Comedy-Unterhaltung. Der neue Film des Regieduos  und  (Der Tag wird kommen) möchte sich gern am Zeitgeist bewegen und pfiffige Kommentare auf aktuelle Entwicklungen abgeben. Ambitionen, die er sich stellenweise selbst verbaut oder denen es grundsätzlich an Biss fehlt, um sie überhaupt zu erkennen.

Aus kleinen, plausiblen Alltagsproblemen erschließt sich spätestens in der zweiten Hälfte eine abstruse und schwer nachvollziehbare Situation nach der anderen, die verständlicherweise mit Überspitzungen arbeiten, jedoch selten mehr als ein mattes Schmunzeln hervorlocken. Die Bühne gehört ganz den schrägen Charakteren, die aber weder schräg genug sind, um wirklich witzig zu sein, noch in irgendeiner Art und Weise sympathisch sind. Mitgenommene Alltagsmenschen, die stellenweise lauter mit ihrem penetranten Voice-Over denken, als mit ihren eigentlichen Taten handeln. 

Aus persönlichen Problemen und Minderwertigkeitsgefühlen entspinnt sich gegen Ende ein Streifzug gegen Silicon Valley, zäh und unspektakulär für die Zuschauer*innen anzusehen.  und  bilden ein interessantes und in seinen Ansätzen vielversprechendes Dreiergespann, doch der Film gibt ihnen kaum Zeit für wirklich kritische oder ausgeklügelt amüsante Momente. Einzelne Nebenfiguren, unter anderem dargestellt vom belgischen Star  (Mann beißt HundEin Becken voller Männer) oder dem umstrittenen französischen Schrifsteller Michel Houellebecq, legen mehr (rabenschwarzen) Witz an den Tag, aber auch ihnen fehlt es an erfrischender Originalität. Und wenn die Stimmung im Keller angekommen ist, dann wird ein Protagonist eben von einem Esel gebissen. Warum auch immer. 

Darüber hinaus verzichtet Online für Anfänger größtenteils auf ein Slapstick-Feuerwerk, wirklich aufgewertet werden die laschen Pointen dadurch nicht. Viel eher schleppt sich der Film durch sein knapp zwei Stunden von Banalität zu Banalität und weiß mit seinen ernsten Themen wie Mobbing oder sexuellen Übergriffen auch nicht richtig umzugehen. Hauptsache das Ende lässt einige Figuren durchdrehen, wenn auch mit weniger Schlagkraft als notwendig gewesen wäre, und ein vorhersehbarer „Twist“, den sogar schon The Big Bang Theory einige Jahre zuvor verarbeitet hatte, verläuft im Sand, bevor er überhaupt interessant wird. 

Seine überschaubare Handlung und die spröden Witze kleidet der Film in einen Look ohne größere Filter und ästhetische Spielereien, sodass ihn die große Leinwand in seiner Optik beinah einschränkt. Das birgt auf der einen Seite eine Natürlichkeit und einen Beitrag zur anfänglichen Nüchternheit der Geschichte, andererseits aber auch wenige humoreske Einfälle, die die Stimmung auf visueller Ebene aufwerten könnten.

Fazit

„Online für Anfänger“ möchte viel über das Heute sagen, kann jedoch wenig davon über seine mühsamen Figuren vermitteln. Der Film verfällt keinem bloßen Generationen- und Technologien-Bashing, bietet aber auch nichts herausragendes anderes an. Stattdessen zieht er sich neben ein paar seichten Schmunzlern in die Länge und kratzt stellenweise an den unteren Geschmacksnerven und Unterhaltungswerten.

Kritik: Paul Seidel

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