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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Inhaltlich bewegt sich „Eaters“ in vorgezeichneten, beziehungsweise schon dutzendfach verfilmten Bahnen und betreibt, wie so viele andere Genrevetter, Ursachenforschung in der Zeit nach dem großen Knall. Die beiden Helden Igor und Alen sind Zombiejäger und besorgen in regelmäßigen Abständen Frischfleisch für den Wissenschaftler Gyno, der hinter die Ursache der folgenschweren Epidemie kommen möchte und sich dahingehend an den frisch gelieferten Zombies vergreift. Im Zuge ihrer Jagd treffen die beiden höchst unterschiedlichen Männer auf einen irren Maler, mit eigenartigen Vorstellungen von Kunst, eine destruktive Bande ewig gestriger Nazis, etliche Zombifizierte und die Tochter des ominösen Plague-Spreaders. Damit hat sich die etwas langatmig geratene (Roadmovie-ähnliche) Story dann aber auch schon erledigt.

Kritik

Italienische Zombiejäger unter Boll’scher Schirmherrschaft

Zombiefilme, unterschiedlichster Herkunft und Qualität, gibt es anno 2011 bereits wie Sand am Meer. Es gibt die einflussreichen Klassiker wie George A. RomerosNight of the Living Dead“ und Amando de OssoriosDie Nacht der reitenden Leichen“, die in den späten 60er und frühen 70er Jahren des letzten Jahrhunderts ein ganzes Genre quasi aus dem Nichts erschaffen haben. Es gibt die frischen Neubelebungen der 90er und 00er Jahre wie Peter JacksonsBraindead“, Danny Boyles28 Days later“ und Ruben FleischersZombieland“, die untote Kannibalen wieder salonfähig gemacht haben. Nicht außer Acht zu lassen sind natürlich auch die unterhaltsamen No-Brainer wie Tommy WirkolasDead Snow“ und Mark McQueensDevil’s Playground“, die als Appetizer für Zwischendurch genießbar sind. Außerdem gibt es noch die Vertreter der Kategorie entbehrlicher Müll wie David PriorsWar of the living Dead“ und Uwe BollsHouse of the Dead“, die eher verärgern als unterhalten. Irgendwo zwischen gut und entbehrlich und weit entfernt von innovativ und einflussreich, wo sich die Masse aller (Low-Budget-)Filme dieses blutigen SubGenres gute Nacht sagt, ist „Eaters“ einzuordnen.

Die deutsch/italienische Koproduktion aus dem Hause Extreme Video Snc, ist der Debüt-Streifen des Regieduos Luca Boni und Marco Ristori, lief bereits auf dem Brussels International Festival of Fantasy Film und erschien am 29.Juli in Deutschland auf DVD und BluRay. Ob seines geringen Budgets (knapp 100.000 Dollar) und des überdeutlich erkennbaren Bemühens aller Beteiligten, aus den geringen (finanziellen) Mitteln alles Menschenmögliche herauszuholen, ist „Eaters“ einer jener Filme, denen man als Horrorfan erfahrungsgemäß aufgeschlossener entgegentritt (bzw. entgegentreten muss) als Big-Budget Schlachtpaletten ohne Herz und Seele. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, ist der (streckenweise langwierige) Film eine durchaus positive Überraschung, da den beiden Regisseuren mit minimalsten Mitteln die gekonnte Visualisierung einer zerstörten postapokalyptischen Welt und ihrer Bewohner gelungen ist.

Was bereits am Cover der BluRay polarisierend wirkt, ist der markant ins Blickfeld tretende Zusatz: Uwe Boll präsentiert. Ob diese Aussage auf einem Filmcover verkaufsfördernd wirkt oder eher nicht, sei dahingestellt. Klar ist hingegen, dass einer Produktion mit diesem fragwürdigen Qualitätssiegel eine gewisse Vorbelastung nicht abzusprechen ist. Denn in Filmkreisen gilt weithin das Motto: Einige lieben Boll, die meisten hassen Boll. All jene Personen, die eher zur zweiten Gefühlsregung tendieren, können beruhigt aufatmen. Der deutsche Thrash-Papst mit Boxergenen, hat nur am Rande mit dieser durchaus passablen Zombie-Apokalypse zu tun, da sich seine Beteiligung tatsächlich nur auf Finanzierung und besagten Schriftzug beschränkt.

Eaters“ sieht man in jedem Moment der knapp 90 Minuten Laufzeit seine geringen finanziellen Mittel an, wobei das in diesem speziellen Fall fast sympathisch wirkt. Die Dialoge beschränken sich auf das Notwendigste, wobei Inhalt und Substanz etwas zu wünschen übrig lassen. Die spielfreudigen Hauptdarsteller werden gut eingeführt, dürfen einige markige Sprüche vom Leder lassen, sowie ein paar Zombies ins Jenseits befördern - dieser Hauptaufgabe eines Zombiejägers kommen sie jedoch etwas zu selten und überraschend unspektakulär nach. Luca Boni und Marco Ristori holen prinzipiell zwar das Beste aus der einfachen Story heraus, konzentrieren sich aber spürbar mehr auf die Optik der verwahrlosten Landschaft und die Gespräche der beiden Freunde, als auf Action und Handlungsfortschritte. Die Splattereffekte sind rar gesät, jedoch überdurchschnittlich gut gelungen und ansprechend brutal in Szene gesetzt. Musikwahl und Kameraarbeit tragen ihr übriges dazu bei, den Film in ein passables Licht zu rücken.

Was bleibt ist das Gefühl, dass die sehenswert verwüstete, postapokalyptische Landschaft und die darin hausenden Kreaturen, die absurden Gespräche über die Abwesenheit von Frauen im Leben der beiden Jäger und einige blutige und ironisch angehauchte (Zombie-)Kills, die auffälligsten Gründe dafür sind, sich den deutsch geförderten Italiener „Eaters“ zumindest einmal anzusehen.

Fazit

Die deutsch/italienische Indie-Produktion „Eaters“ ist ein passabler Zombiestreifen für Komplettisten und Trashfreunde, der eine tolle Optik, eine ansprechende Atmosphäre, einige krude Blutszenen, zwei bis drei knackige One-Liner und eine spürbare Begeisterung aller Beteiligten für den eigenen Film zu bieten hat. Merkliche Abstriche muss der Film jedoch leider vor allem im Hinblick auf Action, Story und Gore vermelden.

Kritik: Christoph Uitz

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