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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Mit 17 Jahren verliebt sich Johanne Hals über Kopf in ihre Lehrerin. In dem Verlangen, diese erste Verliebtheit festzuhalten, bringt sie ihre Erlebnisse mit roher Ehrlichkeit zu Papier. Als ihre Mutter und ihre Großmutter die Aufzeichnungen entdecken, weicht ihr anfängliches Entsetzen über die intimen Beschreibungen allmählich der Bewunderung für deren literarischen Wert. Die beiden älteren Frauen beginnen, über ihr eigenes Liebesleben, genossene Freuden und verpasste Gelegenheiten nachzudenken, und sie erinnern sich an das überwältigende Gefühl der ersten Liebe sowie an die Sehnsucht nach mehr.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die junge Hauptfigur des dritten und letzten Teils Dag Johan Haugeruds Sex-Love-Dreams Trilogie hat buchstäblich den Kopf in den Wolken, mit denen sie sich in der ersten Szene vergleicht. Mal sei sie Cummulus, mal mehr Cirrus, sinniert die 17-jährige Johanne (Ella Øverbye, Barn) aus dem Off, von wo sie das Kinopublikum die nächsten zwei Stunden zutextet. Besagte Wolkenformen ziehen über den malerisch blauen Himmel über Oslo. Norwegens Hauptstadt dient wie in den vorangehenden Teilen als Schauplatz. 

Von was eigentlich, das fragt man sich vergeben angesichts des gähnenden Nichts an Handlung. Jene bewegt sich in konzentrischen Kreisen um Johanne, ihre Mutter (Ane Dahl Torp, The Ugly Stepsister) und Großmutter Karin (Anne Marit Jacobsen, Dancing Queen).  Johannes ununterbrochener Voice-Over beweist nicht nur als unbeabsichtigt die Unfähigkeit des Regisseurs und Autors, sich in seine Protagonistin oder deren queere Sensibilität einzufühlen, oder sein Unvermögen, Johannes Empfinden in Bilder zu kleiden. Der arrivierte Monolog etabliert ein ums andere Mal die privilegierte Sorglosigkeit ihres Milieus.

Von einer Kritik dessen elitärer Egozentrik könnte die dröge Inszenierung indes nicht weiter entfernt sein. Die Aufmerksamkeit der pittoresken Kamera gilt einer Reihe von Nicht-Ereignissen wie Johannes Crush in Französischlehrerin Johanna (Selome Emnetu, The Trip: Ein mörderisches Wochenende), ihr darüber verfasstes Essay und die Reaktion ihrer Großmutter und Mutter darauf. Dass die einzige Schwarze Frau, die in Haugeruds Trilogie eine größere Rolle spielt, passive Projektionsfläche ist, verrät die verkappten Ressentiments des weißen bourgeoisen Männerblicks ebenso wie Johannes Überwindung ihres sapphischen Verlangens. 

Fazit

3.5

Im Schlussteil seiner Sex-Love-Dreams-Trilogie richtet Dag Johan Haugerud den dramaturgischen Fokus erneut auf seine privilegierte Gesellschaftsschicht. Das pittoreske Oslos, in dem die Unterschicht buchstäblich unsichtbar gemacht ist, glänzt so sonnenwarm, exklusiv elitär und reinweiß wie der Familienkosmos der für den Regisseur selbst einstehenden Protagonistin. Mit ihren romantischen Schwelgereien, Tagträume und literarischen Ergüssen verklärt der Filmemacher indirekt sein eigenes Schaffen. Blasierte Selbstvernarrtheit bleibt die einzig glaubhafte „Liebe“ dieses darstellerisch und menschlich gleichermaßen eindimensionalen Roman à clef.

Kritik: Lida Bach

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Kommentare

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