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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Während des Zweiten Weltkrieges landen drei englische Soldaten nach dem Abschuss ihres Flugzeuges an verschiedenen Stellen im besetzten Paris. Mit der Hilfe des Malers Bouvet und des Dirigenten Lefort versuchen sie, den verabredeten Treffpunkt für die Flucht in die freie Zone zu erreichen. Vor allem Lefort zeigt sich zunächst widerwillig, muss aber umdenken, als die Deutschen bei ihm einen Fallschirm finden. Gemeinsam versuchen die fünf Männer fortan, die freie Zone zu erreichen. Unterwegs haben sie immer wieder brenzlige Begegnungen mit der Wehrmacht.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Ach, was wissen Sie schon, wie es in einem Künstler aussieht?“

In Quentin Tarantinos Inglourious Basterds waren es entzündete Nitrofilmrollen, die ein französisches Programmkino in lodernde Flammen aufgehen ließen, um der gastierenden Führungsetage der Nationalsozialisten ein jähes Ende zu bereiten. Dass Adolf Hitler, Joseph Goebbels und Co. 1944 natürlich nicht bei einem derartigen Anschlag ums Leben gekommen sind, mag man aus heutiger Sicht zwar bedauern, die praktizierte Historienklitterung allerdings ist kein standhaftes Kriterium, weil Tarantino dem Zuschauer in über eine Laufzeit 150 Minuten vor Augen führt, dass das Lichtspielhaus die Möglichkeiten besitzt, über den Verlauf der Geschichte zu verfügen, sie zu verändern und folgerichtig neuzuschreiben. Was aber hat Inglourious Basterds nun mit dem Kassenschlager Die große Sause von Gérard Oury (Die Abenteuer des Rabbi Jacob) zu tun? Mehr als einem vorerst ersichtlich ist!

Tatsächlich mag es noch nicht vollends im kollektiven Bewusstsein der Menschen angekommen sein, aber auch Die große Sause zählt zu den markanten Referenzen, mit denen sich Inglourious Basterds zu schmücken verstand. Auch hier wird ein Tempel der Hochkultur, zwar kein Kino, dafür aber eine Pariser Oper, zum Zielort für einen Anschlag auf die am Abend einkehrende Schar an Nationalsozialisten – wenngleich mit deutlich geringerem Erfolg. Der filmische Charakter der Farce allerdings ist dabei, wie auch in Inglourious Basterds, richtungsweisend und wird von Gérard Oury, einem formidablen Regisseur wenn es um das diffizile Handwerk der Komödienkunst geht, mit einer tonalen Sicherheit stimuliert, dass man sich angesichts der Bandbreite an humoristischen Ausformungen immer wieder aufs Neue positiv verwundert zeigen möchte. Kein Wunder, dass dieser Film eine besondere Stellung im Œuvre des Louis de Funès einnahm.

De Funès findet sich als Stardirigent Stanislas LeFort nicht nur in einer der für ihn bekannten (und ebenfalls großartigen) Klamauk-Manifeste wieder, Die große Sause operiert auch auf einer dem übergeordneten Ebene und nähert sich den Verheerungen des Zweiten Weltkrieges über die verarbeitende Kraft des Humors. Selbstverständlich gibt sich De Funès erneut in einer sprudelnden Performance als Schlitzohr und Choleriker die Ehre (gegen seine Starpersona kommt auch ein Bourvil nicht an), der Kontext aber ist ein anderer. Inszenatorisch spielt Gérard Ourys enormer Kinoerfolg (seinerzeit wurden 17 Millionen Eintrittskarten verkauft!) ebenfalls in einer ganz anderen Liga: Die Landung der Piloten auf den Dächern von Paris, das Beleuchten der Eingeweide der Oper, die Flucht in die unbesetzte Zone – all das generiert nicht nur abenteuerliches Vergnügen, sondern ist auch erstaunlich aufwendig in Szene gegossen worden.

Fazit

"Die große Sause" zählt auch heute noch zu den Lieblingsfilmen der Franzosen. Warum, lässt sich auch außerhalb nationaler Grenzen verstehen: Gérard Ourys Zweiter-Weltkrieg-Frace ist bisweilen nicht nur zum Schreien komisch, "Die große Sause" zeigt auch auf, wie man sich einem schwarzen Kapitel der Vergangenheit mit der Kraft des Humors annehmen kann. Ein Klassiker.

Kritik: Pascal Reis

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