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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Das Ende der achtjährigen Luxussanierung des legendären Chelsea Hotel wird von den dort noch lebenden Künstler*innen teils herbeigesehnt, teils mit Sorge erwartet.

Kritik

Selbstvergessen gleitet die Kammer über den New Yorker Nachthimmel, entlang der maroden Dächer und von Neon-Schildern erleuchteten Fassaden. Hinter manchen logierten einst Stars und Ikonen der Gegenkultur, deren schemenhafte Gesichter Amélie van Elmbt und Maya Duverdier auf die Gebäude projektieren. Solche Kunstgriffe erwecken den Anschein, als vertrauten die Regisseurinnen nicht recht auf die imaginative Wirkung des Schlüsselorts. Dessen titelgebende Wände werden in der filmischen Grenzwanderung zwischen Collage und Doku zu Leinwänden für nostalgische Reminiszenzen.

Im Heute scheinen einige der Charaktere, die das Publikum der experimentellen Doku in ihre Wohnungen und Leben lassen, nie ganz angekommen zu sein. Auch wenn die Namen der Kunstschaffenden und Kreativen, denen die Kamera durch die von Baugerüsten und Planen verbauten Flure folgt, nicht unter den prominenten Gästeregister-Einträgen des Chelsea Hotels sind, hängen sie an der Glanzzeit des Gebäudes wie an einem Goldenen Zeitalter. Damals waren Ruhm, Rebellion und Reichtum nur eine Zimmertür entfernt.

Patti Smith, Allen Ginsberg, William S. Burroughs, Nico, Lilly Langtry, Edie Sedgwick, Jimi Hendrix, Jim Morrison, Sid Vicious & Nancy Spungen sind nur einige der berühmten Besucher*innen, deren Präsenz ein junger Bauarbeiter wahrzunehmen meint. Wenn er eine greise Ausdruckstänzerin zu ein paar gemeinsamen Tanzschritten überzeugt, verströmt die einen zärtlichen Zauber, der zu selten die mäandernde Inszenierung belebt. Die Aura der Kreativität bleibt so gestaltlos wie das Gespenst der Gentrifizierung, das keine Rücksicht auf Erinnerungen nimmt.

Fazit

Es braucht keine esoterische Affinität, um im Chelsea Hotel die Geister des Gestern zu spüren. Aber doch mehr als ein paar Unterhaltungen mit den verbliebenen Mietparteien, die verständlicherweise angesichts fortschreitender Sanierungsarbeiten mehr um ihre Existenz fürchten als den fast mythischen Nimbus des geschichtsträchtigen Schauplatzes. Dessen Faszination erschließt sich nur bruchstückhaft jenen ohne detailliertes Vorwissen über die bewegte Biografie dieses Ortes. Von der wollten Amélie van Elmbt und Maya Duverdier womöglich vor allem selbst Teil sein.

Kritik: Lida Bach

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