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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Nachdem sie zwei Jahre ohne Papiere in Großbritannien gelebt hat, ist die nigerianische Migrantin Isio erwischt und ins Abschiebezentrum Hatchworth gebracht worden. Sie hofft auf ein faires Asylverfahren und ist überzeugt, dass sie hier rauskommen wird, wenn sie sich nur strikt an die Regeln hält, auch wenn ihre charismatische Zimmergenossin Farah genau das für einen naiven Fehler hält. Während Isio sich langsam einlebt, beginnt sie, sich in Farah zu verlieben, und sie schließt Freundschaft mit Nana und Atefeh.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Titel Joy Gharoro-Akpojotors bittersüßen Migrationsdramas scheint sich weniger mit den Wünschen und Illusionen seiner Protagonistinnen zu befassen als denen eines auf angepasste Unterhaltung ausgerichteten Zielpublikums. Dessen Erwartungshaltungen gegenüber einer unter Menschen in einer Abschiebehaftanstalt angesiedelten Handlung entspricht die Inszenierung ausgerechnet an den wenigen Wendepunkten einer Story, die nie richtig in Gang kommt. Diese Mischung aus Konventionen und dramatischer Stagnation erweckt oftmals den Eindruck, die Regisseurin habe ihr Spielfilm-Debüt nicht weiter entwickelt als die vielversprechende Prämisse.

Jene ist die aufkeimende Liebe zwischen der Nigerianerin Isio (Ronkę Adékoluęjo, Rain Dogs) die zwei Jahre undokumentiert in Großbritannien gearbeitet hat, und ihrer Mit-Insassin Farah (Ann Akinjirin, Old Guy). Sie erklärt der Neuangekommenen die ungeschriebenen Regeln der Haftanstalt, in der fiese Mitgefangene und vertrauensunwürdige Wärter das Sagen haben, und nimmt Isio in ihren Freundinnenkreis auf. Bei der Essenzubereitung mit der irakischen Mutter Atefeh (Aiysha Hart, Mogul Mowgli) und Landsmännin Nana (Diana Yekinni, Heart of Stone), wagt Isio von einer Zukunft mit Farah zu träumen. 

Hier tritt der Plot nicht nur auf der Stelle, sondern droht gerade in die sentimentale Schönfärberei abzudriften, die sie zuerst scheinbar vermeiden will. In vereinzelten prägnanten Momenten gelingt zweites auch, etwa wenn ein Beamter Isio mit dreister Ignoranz fragt, warum sie nicht in Nigeria lesbisch sein könnte, oder ob sie jemals eine straighte Beziehung hatte. Demgegenüber bleiben animistische Traumszenen, in denen Isio vor einem Schamanen flieht, ohne dramatische Verankerung. Solide Darstellungen sind ein zu schwaches Gegengewicht.

Fazit

5.5

Ähnlich ihrer scheuen Protagonistin verharrt Joy Gharoro-Akpojotors unentschlossene Melange aus Romanze und Geflüchteten-Drama zu lange in Passivität und folgt einem Regelwerk, das ihr nur zweifelhaften Nutzen bringt. Der ideelle Fokus der Regisseurin auf die innere Befreiung ihrer Charaktere anstelle auf deren physische Gefangenschaft setzt einen positiven Akzent in der passabel gespielten Story. Deren makelloses, verträgliches Setting steht im Widerspruch zur brutalen Realität der Abschiebehaft, die das mutlose Szenario entgegen seiner wohlmeinenden Absichten tendenziell verklärt. 

Kritik: Lida Bach

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