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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Katherine ist durch den Tod ihres Vaters von einem lebensfrohen Kind zum rebellischen Problem-Teenager geworden, dem auf normalen Wege nicht mehr zu helfen scheint. Über ihre Therapeutin wird sie von der elitären Blackwood-Mädchen-Akademie ausgewählt. Diese gewährt talentierten, aber schwierigen Fällen eine zweite oder viel mehr letzte Chance. Doch nach kurzer Zeit muss „Kit“ feststellen, das ihr Aufenthalt dort kein Akt der Barmherzigkeit darstellt…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es fing vielversprechend an für den spanischen Regisseur & Autor Rodrigo Cortés (Jahrgang 1973). Mit seinem englischsprachigem Debüt – seinem zweiten Spielfilm überhaupt – Buried – Lebend begraben von 2010. Dort stopfte er Ryan Reynolds (Deadpool) von Beginn an in einen Sarg und ließ ihn langsam unter Tage verrotten. Schmissige Independent-Prämisse, die für recht große Aufmerksamkeit sorgte. Womöglich ein echtes Talent, aber bereits der zwei Jahre später folgende Red Lights wurde zur erschreckenden Ernüchterung. Ein prominent besetztes (De Niro, Weaver, Murphy…schlimm, wie dort mit dem Potential umgegangen wurde), aber lausig konstruiertes Pseudo-Mystery-Debakel, das nicht mehr Wert besaß als die dort vorgeführten Jahrmarkt-Zaubertricks. Vielleicht auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt flüchtete er erstmal wieder zurück in die Welt des Kurzfilms, bis er 2016 mit der akuten Umsetzung von Down a Dark Hall begann. Der erst frühzeitig großspurig angekündigt wurde, über den dann kaum ein Wort mehr verloren und jetzt nach einer sporadischen Alibi-Auswertung in einer Handvoll US-Kinos nun heimlich, still und leise irgendwie auf dem VOD-Markt parallel für das Heimkino released wurde. Das zeugt doch von hoher Qualität und siehe da, das wird haargenau bestätigt.

Katherine, genannt Kit (AnnaSophia Robb, Ganz weit hinten), ist ein Sorgenfall. Seit dem Unfalltod ihres Vaters vor einigen Jahren ist sie nur noch im Anti-Modus, fällt sogar strafrechtlich inzwischen bedenklich häufig auf. Etwas muss geschehen und die Lösung erscheint unverhofft durch eine Repräsentantin der Blackwood-Akademie für Mädchen auf der Bildfläche. Diese elitäre Schule ist auf komplizierte Fälle spezialisiert und nimmt nach eigenen Angaben nur die ungeschliffenen Rohdiamanten auf, deren unschätzbare Fähigkeiten nicht verschwendet werden sollte. Tatsächlich ereignet sich bereits nach kurzer Zeit bei den lediglich 5 Schülerinnen Bemerkenswertes: Bei jeder offenbart sich – wie es das Schicksal so will – in einem der angebotenen Fächern ein bisher unentdecktes Naturtalent. Es werden Kunstwerke gemalt, Symphonie komponiert, komplizierte mathematische Gleichungen in Windeseile gelöst oder Gedichte geschrieben wie aus einer anderen Welt. Hat die auf vornehme Etikette bedachte Dekanin Madame Duret (Uma Thurman, The House That Jack Built) einfach ein Händchen für übersehene, brachliegende Fähigkeiten? Oder steckt hier wesentlich mehr hinter dem angeblichen Resozialisierungsgedanken, denn die Mädchen scheint etwas ganz Anderes sehr markant zu verbinden.

In seinen besten Momenten – sie sind überschaubar wie auch wirklich nur atmosphärisch ganz grob vergleichbar  - schürt Rodgrio Cortés die leise Hoffnung, in eine ähnliche Kerbe zu schlagen wie die zahlreichen, spanischsprachige Highlights, die spätestens ab der Jahrtausendwende das europäische Genre-Kino wieder richtig konkurrenzfähig machten. The Others, Das Waisenhaus, Julia’s Eyes oder noch ganz andere Kaliber. Stilistisch erscheint das mal grob ähnlich oder eher orientiert daran, was so betrachtet keine große Leistung ist. Da will ich hin, das mach ich mal…aber leider kann ich das nicht. Versage schon früh an essentiellen Dingen. Dass der Film mit einer Nähe zu der Twilight-Reihe wirbt ist nicht nur der letzte Strohhalm, es ist sogar eine recht realistisch Einschätzung. Mystery-Suspense auf BRAVO-Niveau, mit unter Klischees bereits frühzeitig ächzenden Charakteren, lahmarschigen „Grusel“-Sequenzen (bei aller Liebe, wenn die Buchstaben-Suppe überkocht ist das um Längen aufregender), billigem (vorteilhaft: Sehr seltenem) CGI und einer albernen Geschichte. Um die ein großes Buhei gebastelt werden soll und dann so lieblos auf der Fußmatte drapiert wird. Nur noch anzünden, klingeln und weglaufen. Wer darauf noch reagiert, hat halt Scheiße am Schuh.

Wenigstens Uma Thurman bemerkt wohl irgendwann ihren grundsätlichen, nicht mehr zu korrigierenden Fehler, legt jede Form der vorher noch präsentierten Würde und Grandezza ab und chargiert desillusioniert drauflos, wer könnte es ihr jetzt noch verübeln? Ab einem gewissen Punkt hast du nur noch diese Wahl: Mit den Wölfen heulen und so tun als soll das so sein, anstatt mit hilfloser Leidenschaft als Perlen vor den Säue zu enden. Die wirklich schlechte Entscheidung, sie wurde vor Drehbeginn getroffen, es bleibt nur noch Schadensbegrenzung übrig. Undankbar, aber selbst schuld.

Fazit

Die GZSZ-Variante von „The Devil’s Backbone“. Handwerklich akzeptabel, inhaltlich betäubend bis lächerlich. Was schon mäßig, aber wenigstens grob ambitioniert beginnt, mündet in einer lausigen Fruchtzwerge-Geisterbahn für große Mädchen, die auch nur noch manchmal das Licht anlassen müssen. Hiernach können die beruhigt schlafen. Alle anderen werden es vermutlich schon während des Films, was eindeutig die bessere Option ist.

Kritik: Jacko Kunze

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