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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Nachdem die Polizei von Ferguson, Missouri im Jahr 2014 den jungen Michael Brown erschießt, entbrennt (erneut) eine Debatte über rassistisch motivierte Polizeigewalt. Die Entscheidung der Gerichte, den verantwortlichen Polizisten nicht strafrechtlich zu verfolgen, führt zu weiteren Ausschreitungen. „Do Not Resist“ versucht im Kontext dieser Proteste eine Militarisierung der Polizeibehörden nachzuvollziehen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In den letzten Jahren gewinnt man immer wieder den Eindruck, dass die Gesellschaft der USA in vielerlei Hinsicht unversöhnlich miteinander zerstritten ist. Umgekehrt fallen aber auch mal Sachen zusammen, die man für nicht vereinbar halten würde. So steht zu Beginn von Do Not Resist ein Mann vor hunderten Polizisten, den man nur schwer einordnen kann. Ist er Fortbildungslehrer oder Vertreter? Motivationsredner oder Indoktrinator einer Sekte? In jedem Fall ist er aber ein Ausbilder der Army, der für ein flächendeckendes Training der Polizei eingesetzt wird. Dass Menschen unter dem Motto "To Protect and to Serve" eher nach den Richtlinien von "Search and Destroy" ausgebildet werden, gibt ebenso zu denken, wie die Milliarden an Geldern, die dafür ausgegeben werden, Polizisten mit Gasmasken, Sturmgewehren, gepanzerten Truppentransportern und vielem mehr auszurüsten.

Als Resultat dieser Entwicklungen entstehen die Bilder, die hier immer wieder gezeigt werden: Schwer bewaffnete Einsatztruppen, die ein Familienhaus stürmen um eine geringe Menge Mariuhana des Sohnes sicher zu stellen. Dutzende Tränengasgranaten als erste Reaktion auf Demonstranten. Beamte, die mit begeistert glühenden Augen von ihren Action-Simulationen berichten. Ein Verbrechensanalytiker, der sich offen für racial profiling ausspricht. Ohne ein Voice-Over und mit verhältnismäßig wenigen Texteinblendungen versucht Do Not Resist vor allem diese Bilder und Interviews für sich selbst sprechen zu lassen. Eine Geste, die üblicherweise Authentizität ausstrahlt, hier aber nur bedingt funktioniert.

Ja, die Bilder sind schockierend und für sich genommen aussagekräftig, aber der Film arbeitet zu oft mit offensichtlich manipulativen Techniken: Mal wird hier ein Smash-Cut mit einer Tonblende verbunden, um den Eindruck zu erwecken, dass zwei ganz unterschiedliche Aufnahmen ein und dieselbe sind. Mal wird nicht mehr so genau nachgefragt, wenn die Antworten unspektakulär sein könnten. Überhaupt wird nur sehr wenig genau untersucht, sondern ein Mischmasch an möglichst entrüstenden Dingen gezeigt. Das Ganze wird dann noch durchgängig mit einem relativ leisen, drückenden Soundtrack unterlegt und schon hat man alle Glaubwürdigkeit verspielt. Gegen Ende deutet der Film sogar in Richtung von Verschwörungstheorien, die jeder beweisbaren Grundlage entbehren und mit dem Fokus des Films eigentlich auch nichts mehr zu tun haben. Hier muss man sich ernsthaft die Frage stellen, warum Regisseur Craig Atkinson diese Schritte für notwendig empfand. Die eigentlichen Fakten sind schon erschreckend genug und bedürfen eigentlich keiner Dramatisierung, die vor allem die Glaubwürdigkeit untergraben.

Dem Wahn nach absoluter Sicherheit wird in Do Not Resist zurecht Irrationalität vorgeworfen, aberdie Dokumentation begegnet diesem Problem mit ebenso irrationaler Stimmungsmache. Diese Vorgehensweise ist umso ärgerlicher, weil die Dokumentation ein ernstzunehmendes Problem auf eine extrem unseriöse Art und Weise behandelt und damit mehr Zwietracht sät, wo sie mit Fakten arbeiten und dafür ernst genommen werden könnte.

Fazit

"Do Not Resist" nimmt sich einem gewichtigen Thema an und bietet dabei einige interessante Ansätze. Dummerweise werden diese aber nie konsequent weiter verfolgt, sondern oft auf ein neues Thema umgeschwenkt, das mit neuen schockierenden Aufnahmen unterlegt wird. Weil dabei mehr mit Filmtechniken eines Propagandafilms gearbeitet wird, als mit denen einer seriösen Dokumentation, entsteht dabei letztlich kein informatives Gesamtbild, sondern bloß eine Stimmung. Damit kann "Do Not Resist" bestenfalls zum Chor predigen, aber nicht den Anspruch erheben einen wertvollen Beitrag in einer brisanten Debatte zu leisten.

Kritik: Sören Jonsson

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