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Quelle: themoviedb.org

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Fünfter und letzter Teil der Dirty Harry-Reihe. Noch einmal ist Clint Eastwood in der Rolle des unkonventionellen Inspektors Harry Callahan zu sehen, der es dieses Mal mit einer Todesliste zu tun hat. Auf dieser Liste steht auch sein eigener Name...

Kritik

Seit Clint Eastwood 1971 erstmals dem zynischen und wenig zimperlichen Gesetzeshüter Harry Callahan ein grimmiges Gesicht verlieh, durch die kaum geöffneten Zahnreihe ein giftiges „Made my Day“ knurrte und seine treue 44er Magnum den Rest erledigen ließ, seitdem steht auch die Frage im Raum, in wie weit die im Laufe der Zeit zum Franchise mutierte Dirty Harry-Serie sich seines blanken, ungeniert zur Schau gestellten Vergeltungstriebes zu verantworten hat. Obwohl jeder Teil auf seine Weise Angriffsfläche bietet (und das mitunter nicht zu knapp), im Idealfall gab es leicht entkräftenden Gegenargumente, die aber selbst dann maximal wie eine beschämt daher gehustete Entschuldigung wirkten. Was bei der Reihe, trotz qualitativer Schwankungen, aber an erster Stelle für eine grundsätzlich positive Gesinnung sorgte: Sie stand immer für ein hohes Produktionsniveau und war stets am Puls seiner Zeit; immer mit dem Skandal oder der Diskussion bewusst kokettierend. Oder wenigstes irgendwas davon in dem Maß, dass sie unmöglich uninteressant werden konnte, ob man das nun mag oder nicht.

Nun, dieser Punkt – dieses Mindestmaß an Sinnhaftigkeit - ist bei Das Todesspiel leider endgültig überschritten. Repetitiv bis zum Anschlag und leider auch müde - oder eher gesagt erschöpft - grummelt sich der von wenig guten/erfolgreichen Projekten seiner Zeit wohl gezwungen gefühlte Clint Eastwood wieder in seine Paraderolle, deren Lack aber genauso abblättert wie das hier bereits graue Haupthaar auf grauen Schulterpolstern. Der einstige Druck, diese Wüste, Ruppige und Extrovertierte, sogar das Kontroverse: Es ist wie in einem verblassten Fotoalbum blättern und sich müde erinnern…da war doch mal was. Ein in dem Auftreten beim besten Willen nicht mehr als drahtiger Aufräumer zu verkaufender Vorruheständler kocht seine selbstkreierten, aber aus der Mode gekommenen Klischees lustlos auf. Müht sich durch alberne Actionsequenzen, in denen die dümmsten Hitmen der Welt ihm wiederholt an die Lederhaut wollen und dabei spektakulär versagen. Stellen ihn (mehrfach!) zahlenmäßig überlegen, mit vollautomatischen Waffen in gezielten Situationen und mit dem Überraschungsmoment im Rücken. Ballern nur das Magazin leer, treffen kein einziges Mal, sind dann völlig überfordert…tja, und Dirty Grandpa braucht auch beim Kaltstart mit Rheuma nur eine Kugel pro Pfeife. So schnell ist das gegessen.

Dürftig, aber kaum besser als die schlurige Story um eine Todesliste (was sehr wenig Sinn hat, da die schlichte Idee auch ohne diese machbar gewesen wäre, nur in weniger merkwürdig), die dann auch noch doppel-moralisch mit den skrupellosen Methoden des Sensationsjournalismus und dem dummen Klischee vom wahnsinnigen Horrorfilm-Milieu-Spinnern ins Gericht geht…während „der Held“ Flüchtenden in den Rücken schießt, anstatt sie zu verhaften. Prima, viel amerikanischer kann man seinen Standpunkt kaum vertreten. Lange, wirklich lange scheint Das Todesspiel wie ein kapitaler Blindgänger, rappelt sich aber wenigstens im Schlussspurt etwas auf. Weil er dann diese schwachsinnige Ernsthaftigkeit, dieses misslungene „Anprangern“ gänzlich ad acta legt (Gott sei Dank), und dafür prompt mit einigen launigen Szenen (grob) versöhnt. Die „Micro Machines“-Verfolgungsjagd ist tatsächlich ein kleines Highlight des gesamten Franchise (aber eben nur, weil nicht zu ernst zu nehmen) und der völlig bekloppte Showdown sorgt für etwas Spaß. Callahan hatte im dritten Teil schon eine Panzerfaust, aber mit was für einem gigantischen Potenzmittel er hier seine Männlichkeit zur Schau stellt, sensationell. Diese Lacher, über den ganzen Film verteilt, Das Todesspiel hätte sich in die Komfortzone eines Death Wish 3 – Der Rächer von New York retten können. Dafür war man offenbar zu stolz. Pech gehabt.

„Der hängt da hinten rum!“

Fazit

Mit dem vierten Teil hätte man sich relativ anständig (und gerade so rechtzeitig) vom alten Haudegen Callahan verabschieden können, aber es muss wohl immer diesen Teil zu viel geben. „Das Todesspiel“ verfügt lediglich am Ende über ein paar verwertbare Fragmente…wenn sich die Serie erstmals komplett der Absurdität hingibt. Das wirkt bis dahin verdammt überfällig und wäre generell unnötig, wenn man rechtzeitig den Absprung geschafft hätte. Eher ein Trauer- denn ein Todesspiel. Aber es geht sicher noch schlimmer, nur das kann ja beim besten Willen kein Qualitätsmerkmal sein.

Kritik: Jacko Kunze

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