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Schwarz-Weiß-Film nach einem Drehbuch von Regisseur Orson Welles, basierend auf dem Roman "If I die before I wake" von Sherwood King. Welles ist im Film neben seiner damaligen Ehefrau Rita Hayworth als ihr Verehrer zu sehen. Der Film machte Schlagzeilen, weil er die Umstände des Mordes an Elizabeth Short (alias "The Black Dahlia") Monate vor dem eigentlichen Verbrechen vorwegnahm.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Orson Welles („Citizen Kane“) war seiner Zeit immer schon voraus. Das erkennt man an der zeitgenössischen Rezeption seiner Werke, am Desinteresse der damaligen Zuschauer, aber vor allem an der Respektlosigkeit, die seinen Filmen von Studios und Produzenten entgegengebracht wurde. So auch bei Welles mustergültigem Noir „Die Lady von Shanghai“, der nicht nur während, sondern auch nach dem Dreh mit zahlreichen Problemen zu kämpfen hatte. Was mit typischen Komplikationen während der Dreharbeiten begann, zog eine folgenschwere Einmischung des Studios nach sich und erleichterte Welles vorläufige Schnittfassung um satte 63 Minuten. Von ursprünglichen 150 Minuten auf 87 Minuten reduziert ist es keine Überraschung, dass der Film bei Kritikern und Publikum gleichermaßen durchfiel und umso erstaunlicher ist es, wie selbst die verstümmelte Fassung in vielen Aspekten zu überzeugen weiß.

Selbstredend hat sich „Die Lady von Shanghai“ längst von seiner zeitgenössischen Kritik distanziert und gilt heute völlig zurecht als einer von Welles wichtigsten Filmen. Und dennoch bleibt die Frage im Raum, welches Meisterwerk dem Publikum dadurch möglicherweise vorenthalten wurde, denn man merkt dem Film an, wie er unter seinen Kürzungen leidet. Fragmentarisch wirkt die für den Film Noir typische Geschichte rund um zwielichtige Gestalten, doppelbödigen Verrat und geldgierige Eifersucht, gehetzt und schlichtweg unvollständig erscheint das Werk in seiner vorliegenden Fassung. Zwar wird das so gut es geht verschleiert und trägt unbewusst auch zur rätselhaft undurchsichtigen Atmosphäre des Films bei, letzten Endes sorgt es aber dennoch für mehr Ungereimtheiten als wie es beiläufigen Nutzen liefert. Orson Welles Spiel im Schatten verbindet zwar alle genretypischen Merkmale zu einem funktionierenden Ganzen, völlig rund läuft der Film dabei aber trotzdem nicht.

Rita Hayworth („Gilda“) mimt die gewohnt undurchsichtige Femme Fatale gleichermaßen überzeugend wie Orson Welles den naiv verliebten Protagonisten Michael. Von einer Voice-over Erzählung angeführt, entfaltet der Film zusehends eine anziehende Wirkung und schafft es allein durch die bis zum Ende ungewissen Geschehnisse und Motivationen ausreichend Spannung zu erzeugen. Die größte Stärke des Films ist dabei Welles Regie, seine visuelle Kraft und Dynamik zeugt von einem tiefgreifenden Verständnis von ausdrucksvoller Bildsprache und stilsicherer Inszenierung. Wie selbstverständlich schafft er es seinen Bildern die für den Film notwendige Dramatik zu entlocken, mehr noch gelingt es ihm dabei sogar das stellenweise etwas müde gelaufene Drehbuch zu überflügeln und dem Werk trotz seiner unumstrittenen Probleme zu großartigen Momenten zu verhelfen. Gerade wenn beim Finale im Spiegelkabinett alle Fassaden brechen, alle Hüllen fallen, dann erreicht Welles spielend die Klasse seiner größten Filme.

Fazit

Orson Welles lässt seine Zuschauer mit einem weinendem und einem lachendem Auge zurück. Glücklich darüber, dass der Film trotz seiner massiven Kürzungen noch immer ausgezeichnet funktioniert und ein Stück weit reumütig, was für ein potentielles Meisterwerk an der ursprünglichen Schnittfassung möglicherweise verloren gegangen ist. „Die Lady von Shanghai“ ist ein reinrassiger Film Noir, der zwar durch die angesprochenen Kürzungen nicht immer rund läuft, aber dank Welles gekonnter Regie dennoch ein Stück fesselnde Kinogeschichte ist.

Kritik: Dominic Hochholzer

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