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Inhalt

Für Erik und Anna beginnt alles wie ein Traum. Als Erik eine großzügige Villa in einem Kopenhagener Nobelviertel erbt, beschließt das Paar, sein konventionelles Familienleben hinter sich zu lassen, und gründet mit Freunden und Bekannten eine Kommune. Der Alltag der kunterbunten Hausgemeinschaft aus Paaren, Singles und Kindern ist geprägt von Freundschaft, Liebe und fröhlich-entspanntem Laissez-faire. Regelmäßige Partys, gemeinsame Essen und Hausversammlungen an der großen Tafel stärken das Gemeinschaftsgefühl, und bis auf kleinere Fehlbeträge in der Bierkasse scheint alles zu stimmen. Doch als Erik sich in die hübsche Studentin Emma verliebt und sie ins Haus aufnimmt, droht die von lässigem Miteinander geprägte Stimmung zu kippen. Der Konflikt zwischen privaten Bedürfnissen und großen Idealen wird zu einer Zerreißprobe für die verlassene Anna und die gesamte Kommune.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der dänische Regisseur Thomas Vinterberg ist mittlerweile fester Bestandteil des europäischen Autorenkinos. Der Dogma-95 Mitbegründer erlangte vor allem durch Das Fest und Die Jagd internationale Berühmtheit, zwei Filme, die sich beide durch eine enorme Intensität auszeichnen und gewissermaßen ein Gegenstück zum klassischen Feel Good Movie darstellen. Nach einem kurzen Abstecher in internationale Gefilde kehrt der Regisseur nun in seine Heimat zurück und inszeniert mit Die Kommune eine Tragikomödie, die stark zwischen ihren Extremen schwankt.

Dänemark in den 1970er Jahren. Der Hochschuldozent Erik (Ulrich Thomsen) erbt die Villa seines Vaters und nach anfänglichem Zweifel entsteht der Gedanke eine Kommune zu bilden. Was zunächst nach einer Bestandsaufnahme des damaligen Lebensgefühls aussieht, schwenkt schnell zu einem waschechten Beziehungsdrama. Nebenbei werden natürlich dennoch der Alltag, die Probleme und Höhepunkte der Wohngemeinschaft gezeigt, inspiriert vom damaligen Zeitgeist auch völlig übersexualisiert. Um dem allen gerecht zu werden, präsentiert sich der Film als sehr wankelmütige Mischform aus Tragödie und Komödie. Ein Ansatz, der gerade bei dänischen Produktionen oftmals sehr gut funktioniert.

Doch die Mischung aus Drama und Komödie geht nur sehr selten auf, fast durchgehend fühlt sich der Film befremdlich an. Thomas Vinterberg schmeißt allerlei merkwürdig anmutender Elemente in einen Topf und heraus kommt ein wahrlich eigensinniges Werk. Stark gespielt und dank der skurrilen Figuren auch immer für einen Lacher gut, täuscht Die Kommune dennoch nicht darüber hinweg mit seiner klischeebeladenen Story komplett am Ziel vorbeizuschießen. Wer sich hier erneut auf den typisch dänischen, von Skurrilität geprägten, schwarzen Humor gefreut hat, wird zwangsläufig enttäuscht. Durchaus vorhanden schwingt er nur in den leisen Tönen mit, den lauten und aufdringlichen Teil übernimmt das Drama. Und zwar dermaßen überzogen, dass man sogar an der Ernsthaftigkeit des Filmes zweifeln muss.

Vinterbergs neusten Streich wirklich ernst zu nehmen fällt schwer, vielleicht sogar unmöglich. Zu hanebüchen ist der Handlungsverlauf, zu realitätsfern die Dialoge und viel zu schwachsinnig die Figuren. Dass der Tod eines kleinen Jungen formal als Happy End der Geschichte inszeniert wird, ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Dazwischen finden sich Momente, die den gefährlichen Balanceakt zwischen unbeabsichtigter Fremdscham und gewolltem Unwohlsein gerade noch so meistern und den Film damit vor dem Schlimmsten bewahren. Erst viel zu spät erweist sich Die Kommune als waschechte Groteske, aber was genau uns der Regisseur damit sagen will bleibt selbst nach dem Ende noch unklar.

Fazit

Letztlich muss man sich wohl eingestehen, dass Die Kommune schlichtweg misslungen ist. Egal wie man es dreht und wendet, von keiner Seite kann Vinterbergs neuester Film mehr als interessante Ansätze vorweisen und daran können weder die gelungenen Darsteller noch die ordentliche Regie etwas ändern.

Kritik: Dominic Hochholzer

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